Spotify mit Knallerergebnis, Sparpläne von UPS zeigen Wirkung, SAP greift dem DAX unter die Arme und bei PepsiCo läuft es zumindest operativ rund!

Es kommt wieder Bewegung in die Märkte

 

Die Berichtssaison nimmt langsam richtig Fahrt auf und die Anleger freuten sich am Dienstag über gleich mehrere positive Überraschungen. Während Tesla einmal mehr eher für Enttäuschung sorgte, gab es anderswo sehr erfreuliche Entwicklungen zu sehen, was sich auch bei den dazugehörigen Aktienkursen deutlich bemerkbar machte.

 

Fulminante Kursgewinne gab es bei der Aktie von Spotify (LU1778762911) zu sehen, welche gestern hierzulande um satte 14,4 Prozent bis auf 290,65 Euro zulegen konnte. Der Streaminganbieter informierte zwar darüber, dass sich das Wachstum der Nutzerbasis langsamer als erwartet entwickelt habe. Dennoch konnten die Umsätze um rund 20 Prozent gesteigert werden und statt einem Verlust von 225 Millionen Euro im Vorjahr konnte ein Gewinn in Höhe von 197 Millionen Euro verzeichnet werden.

Auszuzahlen scheinen sich für Spotify Preiserhöhungen aus dem vergangenen Jahr, welche bisher auch nicht zu einem nennenswerten Rückgang bei den Nutzerzahlen gesorgt haben. Für die Zukunft werden weitere Erfolge in Aussicht gestellt. So soll die operative Marge im laufenden Quartal auf 28,1 Prozent anwachsen. Zuvor wurden lediglich 26,7 Prozent in Aussicht gestellt.

 

UPS: Besser als erwartet

 

Sehr viel kleinere Brötchen müssen die Verantwortlichen bei UPS (US9113121068) backen, wo die Umsätze und Gewinne im ersten Quartal rückläufig ausfielen. Der operative Gewinn brach um über 30 Prozent bis auf 1,6 Milliarden US-Dollar ein. Die Umsätze gingen um etwa fünf Prozent auf 21,7 Milliarden Dollar zurück. Das klingt im ersten Moment nicht besonders erfreulich, doch die Aktie reagierte dennoch mit einem Plus von 2,4 Prozent im Handel am Dienstag und der Kurs legte bis auf 148,87 Dollar zu.

Die Ergebnisse fielen besser aus, als es die meisten Analysten erwartet hatten und der Sparkurs des Unternehmens scheint Früchte zu tragen. Mit mehr Automatisierung, weniger Stellen und der Schließung von Standorten will UPS auch in Zukunft die Effizienz verbessern. Die Marge von zuletzt acht Prozent soll bis Jahresende auf 10 bis 10,6 Prozent anschwellen. Das scheint den Anlegern auszureichen, um wieder neuen Mut zu fassen.

 

SAP im Höhenflug

 

Dass der DAX am Dienstag wieder ordentliche Kursgewinne verzeichnen konnte, ist zu nicht unwesentlichen Teilen der steilen Performance von SAP (DE0007164600) zu verdanken. Mit einem Plus von 5,27 Prozent schob der Software-Gigant sich auf den zweiten Platz im Tagesranking. Auch hier waren es Quartalszahlen, welche die Stimmung der Aktionäre in die richtige Richtung lenkten und auch bei SAP sind Sparmaßnahmen ein wichtiges Thema.

Letztere sind zwar auch mit hohen Kosten verbunden, was den Konzern operativ im ersten Quartal in die Verlustzone trieb. Doch um derartige Sonderbelastungen bereinigt, berichtet SAP von einem klaren Wachstum und die Sparmaßnahmen sollen sich in naher Zukunft immer mehr bemerkbar machen. Die Börsianer wittern hier klare Chancen und die Aktie scheint schon wieder auf Rekordjagd gehen zu wollen. Per Handelsschluss am Dienstag standen 174,86 Euro auf dem Ticker; das Rekordhoch wartet bei 184,48 Euro.

 

PepsiCo mit Wermutstropfen

 

PepsiCo (US7134481081) erfreute seine Anleger ebenfalls mit einer überzeugenden Performance und einem kleinen Umsatzplus im ersten Quartal, mit dem zahlreiche Analysten nicht gerechnet hätten. Um immerhin zwei Prozent legten die Umsätze zu, und das nach Ansicht des Unternehmens selbst folgend auf ein außerordentliches starkes Geschäft im ersten Quartal 2023. Es blieb auch wieder mehr als operativer Gewinn hängen, welcher um etwa drei Prozent bis auf 2,7 Milliarden Dollar zulegen konnte.

Der Aktienkurs setzte dennoch um knappe drei Prozent bis auf 171,22 Dollar zurück, was Beobachter vor allem auf die Tochter Quaker Oats zurückführen. Aufgrund eines Produktrückrufs verschwanden die Produkte der Haferflockenmarke aus den Supermärkten in Nordamerika. PepsiCo selbst rechnet vor, dass dadurch das organische Umsatzwachstum um rund einen Prozentpunkt reduziert wurde. Es bleibt also trotz insgesamt erfreulicher Ergebnisse ein Wermutstropfen.

 

Es geht weiter!

 

Zeit zum Ausruhen bleibt den Börsianern nicht, denn die nächsten Berichte stehen bereits vor der Tür. In den nächsten Tagen dürften vor allem die Ergebnisse der US-Tech-Riesen die Märkte beherrschen und aufgrund der Bedeutung einiger dieser Konzerne wird dies mit einiger Wahrscheinlichkeit auch auf die Gesamtmärkte Auswirkungen haben. Sind die bisherigen Zahlen als Indikator für weitere Quartalsergebnisse zu betrachten, so ergäbe sich durchaus Grund zum Optimismus. Doch mögliche Enttäuschungen lassen sich freilich nie ganz ausschließen.

 

24.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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