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AMS geht zum Angriff über

Chiphersteller kontert Gegenangebot aus

NTG24 - AMS geht zum Angriff über

 

Der österreichische Halbleiter- und Sensoren-Produzent AMS will sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Nur wenige Tage, nachdem die US-Finanzinvestoren BAIN und ADVENT angekündigt hatten, für den deutschen Lichtspezialisten OSRAM ein höheres Übernahmeangebot abgeben zu wollen, hat AMS in die Trickkiste gegriffen und seinerseits ein höheres Angebot abgegeben.

 

AMS Waver

Bildnachweis: © AMS AG

 

Cleverer Schachzug von AMS

 

Nun wollen die Österreicher, die an der Schweizer Börse notiert sind, ihrerseits 41 Euro je OSRAM-Aktie zahlen. Das sind 2,50 Euro je Anteilsschein mehr als das bisherige Angebot. Die Besonderheit dabei: Die 41 Euro kommen nicht als ein neues Übernahmeangebot zustande, für das am Ende auch die Angebotsfrist hätte verlängert werden müssen. Vielmehr hat AMS zu diesem Preis zuvor Aktien über die Börse gekauft. Das zwingt das Unternehmen automatisch, allen OSRAM-Aktionären diesen Preis ebenfalls zu zahlen. Gleichzeitig bleibt die Annahmefrist für das Angebot beim 1. Oktober bestehen.

Wie auch die Finanzaufsicht BaFin mitteilte, handelt es sich bei der Veränderung um keine klassische Angebotsänderung. Deshalb müsse die Annahmefrist nicht verändert werden. Mit dem Schachzug hat AMS nun gute Voraussetzungen geschaffen, dass insbesondere institutionelle Investoren, die bislang nicht ihre Aktien angedient haben, aktiv werden. Denn BAIN und ADVENT werden vor Ablauf des 1. Oktober es nicht schaffen, ein anderes Angebot vorzulegen. Und ob dieses am Ende das AMS-Angebot erreicht, ist ebenfalls fraglich.

 

Ausgang ungewiss

 

Dennoch: Ob AMS letztlich tatsächlich zum Zuge kommt, bleibt weiterhin abzuwarten. Das Unternehmen selbst hatte eine Mindestannahmeschwelle von 62,5 % ausgegeben. OSRAM hatte zwar zur Annahme des Angebotes geraten, dies allerdings nur aus finanziellen Erwägungen. Betriebswirtschaftlich hält man weiterhin das Angebot der Finanzinvestoren für interessanter, da AMS schon signalisiert hat, dass man OSRAM-Firmenbereiche verkaufen und Stellen abbauen werde.

Fazit: Die erhöhte Offerte lastet natürlich zum Wochenende hin auf dem Aktienkurs von AMS, während die OSRAM-Anteilsscheine heute mit zu den größten Gewinnern gehören. Langfristig halten wir die AMS-Offerte nach wie vor für sinnvoll, sorgen uns allerdings durchaus um die finanziellen Ausmaße. Hier gilt es entsprechend, von der Markttechnik eher wachsam zu bleiben. Wir würden insbesondere das Niveau um 40 Euro im Blick behalten.

 

Kursverlauf AMS

 

27.09.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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