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Neues Spannungsfeld – das Weizenfeld?

Weizenmarkt vor Exportrestriktionen

NTG24 - Neues Spannungsfeld – das Weizenfeld?

 

Schaut man auf den langfristigen Weizenfuture-Preis, so lässt sich nur schwer eine aktuelle Marktverspannung erkennen, denn der Preis bewegt sich weiterhin in einer Preisspanne, die weit von den Höchstkursen des Jahres 2008 entfernt ist.

 

Weizen

 

Allerdings beginnt sich die Szenerie zu wandeln, denn mehr und mehr Staaten haben bereits oder sind dabei, Exportbeschränkungen für ihre Weizenproduktion einzurichten.

So teilte das russische Agrarministerium am vergangenen Freitag mit, dass es die Exportquote für Weizen für das 2. Quartal auf 7 Mio. Tonnen festgesetzt hat, um das inländische Weizenangebot zu sichern.  Die derzeitig um sich greifende Coronavirus-Pandemie ließ wohl im Kreml Sorgen aufkommen, dass die inländische Versorgung nicht mehr gesichert sei.

Russland als weltgrößter Weizenexporteur verfügt dabei über eine beachtliche Marktmacht. Zwar muss die Regierung diese Quote noch absegnen. Allerdings sollte bereits ab 20.03.2020 der Export für verarbeiteten Weizen für 10 Tage ausgesetzt werden, nachdem die inländische Nachfrage nach Weizen deutlich angestiegen war. Zwar wurde diese Maßnahme nachträglich wieder zurückgenommen. Gleichwohl wird der politische Reflex auf eine steigende Bedrohungslage deutlich.

Im Nachbarland Kasachstan wurde bereits der Export von Weizen, aber auch Zucker, Sonnenblumenöl und einigen Gemüsesorten bis zum 15.04.2020 mit der Begründung ausgesetzt, die stetige Versorgung im Inland zu sichern.

Und in Vietnam, dem weltweit drittgrößten Exporteur von Reis, war der Export von Reis vorübergehend bis zum 28.03.2020 ausgesetzt. Auch hier will der Staat prüfen, ob genügende Mengen zur Inlandsversorgung vorhanden sind.

 

Fazit

 

Zwar ist die aktuelle Versorgung mit Weizen noch kein (großes) Thema für den Weltmarktpreis. Aber dies könnte sich umso schneller ändern, je mehr große Exporteure ihre Exportmengen beschränken oder sogar ganz suspendieren. Es wäre nicht der erste Agrarrohstoff, dessen Knappheit den Weltmarktpreis nach oben katapultiert.

 

30.03.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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