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Bayer will aus Schwäche eine Stärke machen

Bayer überarbeitet Geschäftsmodell

NTG24 - Bayer will aus Schwäche eine Stärke machen

 

Seitdem Bayer durch die Übernahme von Monsanto nicht nur die weltweite Nummer 1 bei Pflanzenschutzchemikalien, sondern auch alle damit einhergehenden Risiken eingekauft hat, sieht sich der Konzern aus Leverkusen wachsenden Widerständen gegenüber. Und dies liegt nicht nur an den Klagen gegen Monsanto, deren Rechtsrisiken Bayer auf Bayer übergingen.

 

Bayer will aus der Not eine Tugend machen

 

Denn diese Entwicklung ist Teil eines weltweiten Trends, der die Teilnehmer an der Wertschöpfungskette in der Landwirtschaft zwingt, sich grundsätzlich Gedanken über die Anpassung ihrer Geschäftsmodelle zu machen. Wesentlich hierfür ist zum einen die Verfügbarkeit von fruchtbaren Böden und ertragsstarker Zuchtsorten. Zum anderen ist es die Übernutzung bestehender Flächen. Plötzlich stehen dann Pflanzenschutz und Gesundheitsschutz der Bevölkerung im Konflikt.

Auf die fundamentale Herausforderung reagiert Bayer nun mit einem vollständig überarbeiteten Modell, welches in den nächsten Jahren eingeführt werden soll. Dazu will das Unternehmen Roboter und Drohnen nutzen, um damit einem potenziellen Umsatzschwund durch den negativen Einfluss des Unkrautbekämpfungsmittels Glyphosat auszugleichen.

 

Feld

Bildnachweis: © Südzucker AG

 

Mittels datengestützter Feldanalysen will Bayer Prognosen zum erwarteten Ertrag der Felder nutzen, um durch den daran angepassten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln den Gesamtertrag zu steigern. Tritt die Ertragsprognose nicht ein und fällt die Ernte geringer aus als prognostiziert, verringert sich auch der Betrag, den die Bauern an Bayer zahlen sollen. Ist der reale Ertrag aber größer als die berechnete Menge, teilen sich Bayer und der Bauer den Überschuss.

Damit nimmt Bayer auch Abschied von der Vertriebsstrategie, die abgesetzte Menge zu maximieren. Nunmehr ist das Ziel, Pestizide nur dann einzusetzen, wenn dies notwendig ist. Damit positioniert sich Bayer zusammen mit seinen Agrarkunden in einer Win-Win-Situation und übernimmt dabei auch Teile des Geschäftsrisikos der Landwirte. Zudem wirkt dies auch dem Imageschaden entgegen, der sich aus dem Wandel der öffentlichen Meinung zum Pestizideinsatz ergeben hat.

 

Bayer

 

Diese Strategie dürfte mittelfristig auch dem Aktienkurs wieder mehr Rückenwind verleihen, der im Zuge der juristischen Turbulenzen deutlich nachgegeben hatte.

 

09.10.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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