China und das Gold
Gold in China weiter sehr beliebt
China schickt sich an, seine Goldreserven angesichts der globalen Unsicherheiten und der Aussicht auf neuerliche Zinssenkungen weiter aufzustocken.
Dies geht aus Nachrichten der staatlichen chinesischen Verwaltung für die Devisenreserven hervor. Ihre Daten zeigen einen deutlichen Anstieg der chinesischen Goldbestände in den letzten 10 Monaten. Nach Angaben der Behörde stieg der Goldbestand in den letzten 10 Monaten auf 1.948 Tonnen per September 2019.
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Die Geldschöpfung der Notenbanken jener Länder, deren Währungen China als Devisenreserven hält, ist eine ganz konkrete Bedrohung für deren Wertstabilität. Insofern ist es wenig überraschend, dass China den immer noch sehr niedrigen Anteil von Gold an seinen über 3,2 Bio. Dollar großen Devisenreserven erhöhen will.
Ein weiterer Grund Chinas für die weiteren Goldkäufe dürfte auch der Handelskonflikt mit den USA sein, bei dem nun ein Abkommen im November wieder unwahrscheinlicher geworden ist.
Stark steigendes Goldhandelsvolumen in Schanghai
In den vergangenen Monaten hat in China zudem der Handel mit Gold enorm zugenommen. So stieg das Handelsvolumen an der Schanghai Future Exchange in Gold in den ersten sechs Monaten 2019 um 101 % auf 1,24 Bio. US-Dollar.
Nach Angaben des chinesischen Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie stieg das Gesamtvolumen aller inländischen Goldtransaktionen für das 1. Halbjahr 2019 um 88 % gegenüber dem Vorjahr. Dies entsprach einem Handelsvolumen von 30.200 Tonnen Gold.
Parallel zu dieser Entwicklung stieg der Goldkonsum weiter an. Dieser wurde zum Teil getragen durch die steigende Nachfrage aus der Schmuckindustrie, die insbesondere in den kleineren Großstädten Chinas mehr Schmuck verkaufte. Im 1. Halbjahr 2019 stieg der Konsum von Gold in der chinesischen Schmuckindustrie gegenüber der gleichen Vorjahresperiode um 2 % auf 358,8 Tonnen an.
Ein Blick auf den Goldpreis in chinesischen Yuan zeigt, dass sich das gelbe Metall deutlich verteuert hat und derzeit unterhalb seiner starken Widerstandszone bei 11.100 Yuan konsolidiert. Vor dem Hintergrund eines überbewerteten Yuan liegt ein weiterer Anstieg nahe, da die Chinesen nur wenige Alternativen haben, ihre Yuan-Guthaben zu diversifizieren.
Fazit
China sieht sich mit den verschiedensten ökonomischen und politischen Herausforderungen konfrontiert. Eine konjunkturelle Abschwächung, die zudem noch durch den Handelskonflikt mit den USA verschärft werden würde, könnte zu einer weiteren Abschwächung des Yuan führen. Aus dieser Sicht ist Gold einer der besten Alternativen. Es ist deshalb sowohl aus konjunktureller als auch aus geostrategischer Sicht Chinas mit einem mittelfristig weiter steigenden Yuan-Kurs von Gold und damit mit Anreizen für steigenden Goldkonsum zu.
29.10.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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