OPEC+ Saudi Arabien gegen Russland?
Kann die OPEC+ weitere Förderkürzungen durchsetzen?
Der Nachfrageschock der Coronavirus-Pandemie sitzt tief. Dies bekommt auch der Ölpreis zu spüren. Bereits Ende Januar hatte er seinen seit 2016 laufenden Aufwärtstrend nach unten verlassen (siehe Chart). Im Februar schloss er dann auf Monatscandle-Basis sogar unter der Unterstützung, die sich aus dem Zwischentief vom Dezember 2018 bei 50,29 Dollar ergeben hatte. Derzeit befindet sich der Ölpreis in einer Gegenbewegung, welche aber in einem schwachen Sentiment abläuft und deren Nachhaltigkeit deshalb zu hinterfragen ist.
Wie schnell man in die Zwickmühle von Preisstabilisierung und Budgetstabilisierung kommen kann, zeigt sich derzeit erneut zwischen Russland und Saudi-Arabien.
Saudi-Arabien schlug zuletzt eine Förderkürzung innerhalb von OPEC+ von 1,2 Mio. Barrel pro Tag vor. Russland lehnt dies ab.
Am morgigen 05.03.2020 trifft sich die OPEC, um über neue Förderkürzungen zu beraten. Denn es ist klar, dass man auf den historischen Nachfrageschock reagieren muss, um einen weiteren deutlichen Rückgang des Ölpreises zu verhindern. In der vergangenen Woche erlebte der Ölpreis den stärksten Wochenverlust seit der Finanzkrise 2008.
Fazit
Der Ölpreis schrammt auf dünnem Chart-Eis entlang. Ein Einbruch ist jederzeit möglich. Von Long-Positionen sollte derzeit Abstand genommen werden. Sollte es auch in Nordamerika, Indien oder Westeuropa zu einer großflächigen Ausbreitung des Virus mit einem länger anhaltenden Stillstand kommen, wäre ein Test des Zyklustiefs vom Januar 2016 bei 27,13 Dollar kommen.
04.03.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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