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Eine spannende Woche für Edelmetalle

Ein Marktbericht von Arndt Kümpel

 

Die letzte Handelswoche brachte doch einige Turbulenzen politischer und ökonomischer Art. Erst suggerierte EZB-Chef Draghi am Dienstag eine baldige Lockerung der Geldpolitik im Euroraum, dann zeigte die Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch eine intern divergente Tendenz mit mehrheitsfähigem Trend zur geldpolitischen Lockerung. Dann der Abschuss einer US-Drohne durch den Iran am Donnerstag und kurz darauf der Fast-Vergeltungsangriff der USA auf den Iran wenig später. Nebenbei gab es noch einige, wenig berauschende Konjunkturzahlen in den USA, und in Europa senkten große Wirtschaftsforschungsinstitute weiter die Wachstumserwartungen, während Italien seine Mini-Boots auf den politischen Weg und damit eine neue Euro-Tretmine in Stellung brachte.

Der Kurs des US-Dollar war zwischen der Funktion eines sicheren Hafens und den schwächeren Zins- und Wachstumserwartungen hin und her gerissen. Gegen den Euro wertete er erst auf, gab aber nach der Zinsentscheidung die Gewinne wieder ab und konnte auch vom Anstieg der politischen Spannungen zunächst nicht profitieren. Nutznießer waren hier jedoch neben den Edelmetallen der Schweizerfranken und Bitcoin. Während Bitcoin die Marke von 10.000 US-Dollar nicht zuletzt durch solide institutionelle Nachfrage zurückerobern konnte, durchbrach der Euro gegen den Schweizerfranken die Unterstützung bei 1,115 und schloss bei 1,1098.

 

Die Marktreaktion der Edelmetalle

 

Nachdem das Gold in der Vorwoche noch an dem Widerstand bei 1340 US-Dollar hängen geblieben war, legte es im Zuge der US-Notenbanksitzung bis zum Widerstand bei 1365 US-Dollar zu, um diesen dann am Freitagmorgen zu überwinden. Mit einem Wochengewinn von 57,31 US-Dollar oder 4,27 % und dem Wochenschlusskurs von 1398,60 US-Dollar haben sich die Perspektiven für den Goldpreis bedeutend verbessert.

Palladium legte wie in der Vorwoche ebenfalls weiter zu, erreichte im Wochenverlauf die Widerstandszone vom März 2019 bei ca. 1515 US-Dollar und schloss schließlich mit glatt 1500 US-Dollar 35 US-Dollar höher. Nach Überwinden dieser Widerstandszone ist ein erneuter schneller Anstieg auf 1600 US-Dollar möglich. Eine Konsolidierung der schnellen Gewinne wäre gleichwohl charttechnisch gesünder. Platin bastelte derweil mit wenig Impulsen weiter an einem kleinen Doppelboden zwischen 790 US-Dollar und 820 US-Dollar.

 

Silber und das Gold-Silber-Ratio

 

Gold-Silber-Ratio

 

Silber hingegen folgte auch diese Woche dem Gold, wenngleich mit einem geringeren Wochenzuwachs von 0,47 US-Dollar oder 3,2 % auf 15,33 US-Dollar. Im Zuge dessen überwand der Silberpreis auch den Widerstand bei 15,20 US-Dollar. Wie in obiger Grafik sichtbar erreichte das Verhältnis des Silberpreises zum Goldpreis ein neues Mehrjahreshoch bei 91,19. Damit entfernt sich das Silber immer weiter von seinem Durchschnitt in der Zeit von 1976 bis 2018, welcher bei 58 liegt. Zur Erinnerung: Das Allzeithoch wurde 1991 mit 100,7 erreicht. Aus dieser Sicht ergibt eine mittelfristige Chance durch die Handelsstrategie, Gold zu verkaufen und Silber zu kaufen, um damit auf eine Angleichung an den langjährigen Durchschnitt zu setzen.

Fazit: Die Märkte schenken den Edelmetallen und Edelmetallaktien, aber auch dem Schweizerfranken und den Kryptowährungen wieder stärkere Aufmerksamkeit. Die technische Situation hat sich vor allem bei Gold, Edelmetallaktien und dem Schweizerfranken deutlich verbessert. Damit haben diese derzeit deutlichen Rückenwind, der ungeachtet jederzeit möglicher Konsolidierungen mittelfristig für steigende Notierungen sorgen sollte!

 

22.06.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de





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