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Gold und die Fed

Ein Marktbericht von Arndt Kümpel

 

Die US-Notenbank hat entschieden. Oder auch nicht. Wir blicken auf die aktuelle Entscheidung die FED und seine Implikationen für die Finanzmärkte - und Gold.

Vor 6 Wochen war die niedrige Inflationsrate in den Augen von FED-Chef Powell noch vorübergehend. Seit gestern ist sie nun die ultimative Begründung für den Wechsel des Sentiments im FED-Board. Und zwar stellte er eine Zinssenkung im Juli zur Diskussion, aber festgelegt hat er sich offiziell (noch) nicht. Jedenfalls wich schon mal der Präsident der St. Louis FED, James Bullard, von der Mehrheitsmeinung ab und sprach sich für eine Zinssenkung von 0,25 % aus. Und auch im Dop-Plot tut sich was. Während 8 FED-Mitglieder bis Ende des Jahres keine Zinssenkung erwarten, erwarten ebenso viele eine Zinssenkung. Aber da US-Präsident Trump die FED so frontal angeht, erzwingt er eine Schamfrist der Zinsänderung geradezu, auch wenn sich der Datenkranz zuletzt deutlich eintrübte. Denn aufgrund der zeitverzögerten Wirkung der Geldpolitik ist es immerhin möglich, dass die Zinsen bereits zu hoch sind und damit den aktuellen Expansionspfad der US-Wirtschaft stärker dämpfen, als es der FED, aber auch Donald Trump im Wahlkampf, lieb sein kann.

Die Märkte hingegen waren geldpolitisch erleichtert, auch wenn die Gretchenfrage nach der Effektivität der Geldpolitik in dieser Lage ausgeblendet wird. Das Ergebnis - Zinsen runter, Aktien hoch, US-Dollar runter, Edelmetalle hoch. Der Goldpreis erreichte ein neues 5-Jahres-Hoch und verdient deshalb einen näheren Blick.

 

Goldpreis in USD

 

Markttechnik

 

Nach dem starken Anstieg von 250 US-Dollar im Jahr 2001 auf über 1920 US-Dollar im August und September 2011 folgte eine lange Bodenbildung. Wie in obiger Grafik zu sehen, machte sich der Goldpreis daran, die massiven Gewinne zu konsolidieren und bildete ein verschachteltes Konsolidierungsmuster in Form einer fraktalen umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Formation, bei der der Kopf wiederum aus einer kleineren Formation aus umgekehrter Schulter (November 2014), Kopf (Dezember 2015) und wiederum Schulter (Dezember 2016) besteht. Die größere Formation hingegen bildete seine 1. Schulter von Juni 2013 bis Februar 2014 und seine 2. Schulter vom Juni 2018 bis Januar 2019.

Ein nochmaliges Aufsetzen auf die flachere, im Januar 2019 überwundene Abwärtstrendlinie, die aktuell bei 1260 US-Dollar verläuft, ist im Zuge von Marktturbulenzen wie jenen des Jahres 2008 nicht auszuschließen. Jedoch: Gestern Abend überschritt der Goldpreis auf Monatsbasis des Candlestick-Charts das Widerstandsniveau vom August 2016 und vom Januar 2018 bei knapp 1354 US-Dollar. Letzter zentraler Widerstand zur Beendigung der 6-jährigen Konsolidierung ist nun das Monatshoch vom August 2013 bei rund 1395 US-Dollar. Ein Überschreiten dieser Marke dürfte nicht nur das Sentiment stark verbessern, sondern auch elektronische Kaufprogramme aktivieren und damit für eine gewisse Eigendynamik der Aufwärtsbewegung sorgen.

Fazit: Die Sterne stehen günstig für Gold. Dies sollte Grund genug sein für ein Risiko-Update der eigenen Vermögensanlagen!

 

20.06.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de





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