Jungheinrich vs. Kion: Wer ist besser?

Wir schauen auf Bewertung und Bilanz

 

Der deutsche Markt bietet nach den Verlusten der letzten Wochen Comeback-Spekulationen nach deutlich zurückgekommenen Bewertungen. Dabei schauen wir an dieser Stelle insbesondere auf die beiden Gabelstapler-Produzenten JUNGHEINRICH und KION. Beide bieten derzeit vergleichbare Bewertungsniveaus, auf Basis der Q2-Zahlen allerdings fundamental eine etwas andere Ausgangssituation.

So musste JUNGHEINRICH nach einem rückläufigen Auftragseingang im zweiten Quartal seine Gewinnprognose für dieses Jahr bereits Ende Juli einkassieren. Aktuell rechnet das Unternehmen mit einem operativen Ergebnis von 240-260 Mio. Euro (bisherige Prognose 275-295 Mio. Euro). Im gesamten ersten Halbjahr konnte der Umsatz zwar um 10% auf 1,96 Mrd. Euro zulegen. Wegen Preisdrucks und höherer Rohstoffpreise wurde allerdings nur ein operatives Ergebnis (EBIT) von 127 Mio. Euro erreicht.

 

KION macht es derzeit besser

 

Ein positives Kontrastprogramm konnte Konkurrent KION präsentieren. So erhöhte das Unternehmen in Q2 seinen Umsatz um rund 12% auf 2,28 Mrd. Euro, während der operative Gewinn um ein Fünftel auf 225 Mio. Euro zulegte. Das war besser als erwartet. Und noch mehr: Denn KION bestätigte seine Jahresprognose, die von einem Zuwachs beim Umsatz auf 8,15-8,65 Mrd. Euro (Vorjahr 7,996 Mrd. Euro) und beim EBIT von 805-875 Mio. Euro (Vorjahr 790 Mio. Euro) ausgeht. Fundamental steht es also klar 1:0 für KION. Und die Bewertung?

KION bringt es derzeit auf ein geschätztes KGV zu für 2019  von 11,2, für 2020 von 10,5 bei einem 2020er KUV von unter 0,6. JUNGHEINRICH liefert für die entsprechenden Zeiträume Werte von 11,2 bzw. 10,9 und 0,5. Dennoch sehen wir hier Vorteile auf Seiten von JUNGHEINRICH. Denn die Vorzüge sind von ihrem 12-Monats-Hoch in der Spitze rund 45% gefallen, während es KION „nur“ auf einen Rückschlag von rund einem Drittel brachte. Insofern dürfte bei JUNGHEINRICH etwas mehr Erholungspotenzial möglich sein. Neuer Stand also 1:1.

 

Fazit

 

Was macht man daraus? Wir würden hier anfänglich zu Einstiegsposition in beiden Werten zu gleichen Teilen empfehlen. In den nächsten Wochen wird sich dann zeigen, ob es Verlagerungen der Gewichtung geben sollte.

 

 

20.08.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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