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LME - wo bleibt die Liquidität?

Londoner Metallbörse kommt nicht in Fahrt

 

In den vergangenen Tagen wurde bekannt, dass die französische Großbank Societe Generale von Ihrer Rolle als Market Maker an der Londoner Metallbörse zurückzieht.

Dies ist insbesondere deshalb relevant, da der Rückgang der Handelsaktivität, der bereits in den vergangenen Monaten trotz steigender Edelmetallpreise zu beobachten war, dadurch weiter verstärkt werden dürfte.

 

Die Reihen lichten sich

 

Die französische Bank ist einer der 5 Market Maker, die im Jahr 2017 mit dem Handel an der LME begonnen hatten. Sollte der Plan umgesetzt werden, blieben nur noch wenige Market Maker übrig: Die US-amerikanischen Großbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley, die chinesische ICBC und die französische Natixis. Diese dürften aber ebenfalls nach Alternativen suchen, sollten die gehandelten Volumina weiter sinken.

Die LME, im Besitz von Hongkong Exchanges und  Clearing Ltd., hatte gehofft, von der verstärkten Regulierung bei Over-the-counter-Geschäften (OTC) zu profitieren. Pro Jahr werden rund 10 Billionen Dollar an Nominalgeschäften im Londoner Goldmarkt abgewickelt.

 

Börse

Bildnachweis: © Uniper SE

 

Neue Umsatzrekorde anderswo

 

Ein Blick über den Teich zeigt zudem, dass dies nicht an Gold als Basiswert liegt. Sowohl an der US-amerikanischen Terminbörse COMEX als auch an der Schanghai Gold Exchange stiegen der Umsatz auf neue Rekordstände.

Die LME selbst teilte inzwischen mit, dass man mithilfe der verbleibenden Market Maker die aktuellen Hindernisse überwinden werde. Dazu beitragen soll ein neues Teilnehmerprogramm und Initiativen für eine breitere Marktpartizipation.

Im August 2019 wurden weniger als 18.000 Gold-Kontrakte an der LME gehandelt, der niedrigste Stand und nur ein Achtel des Volumens vom September 2017. Im Vergleich dazu erreichte gleichzeitig ein neues Monatshoch von 9 Mio. Kontrakten nach 6,7 Mio. im September 2017.

Zwar ist London der weltweit größte Handelsplatz für OTC-Geschäfte mit Gold. Jedoch nehmen die größten Market Maker in diesem Bereich, JP Morgan und HSBC nicht am LME Precious-Programm teil. Der Eintritt der Commerzbank, ED&F Man und Marex Financial hatten der Geschäftsaktivität keinen Schub geben können.

 

05.09.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 





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