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Mexikanischer Peso im Fokus

Mexiko in der Zwickmühle

 

So richtig sicher konnte sich Mexiko bezüglich der US-Position zur NAFTA ja schon länger nicht mehr sein. Bereits Ex-Präsident Obama stellte das 1994 zwischen den USA, Kanada und Mexiko geschlossene Handelsabkommen infrage. Und 2016 trommelte auch der damalige Präsidentschaftskandidat Trump gegen den Vertrag.

Es überrascht deshalb nicht, dass sich die USA und Mexiko 2018 auf ein Folgeabkommen namens USMCA einigten, dem Kanada wenig später beitrat, Ratifikation offen. Der neue Vertrag enthält auch eine Klausel, die etwa den Abschluss eines Freihandelsabkommens mit China erschwert.

Seither beginnen der Präsidentenwechsel in Mexiko und die Turbulenzen in Südamerika seinen ökonomischen Tribut zu fordern. Die Wirtschaft hat aufgehört zu wachsen, denn anders kann man den BIP-Rückgang um 0,3 % im 1. Quartal und den minimalen Anstieg von 0,1 % im 2. Quartal nicht bezeichnen. Die großen Ratingagenturen und der IWF haben die Wachstumsprognose für 2019 bereits das fünfte Mal gekürzt, nämlich von 0,8 % - 1,8 % auf nur noch 0,2 % - 0,7 %. Sowohl der private Konsum als auch die Ausrüstungsinvestitionen fallen unvermindert. Und dies vor dem Hintergrund eines nach wie vor viel höheren US-Wachstums.

Der mexikanische Peso spiegelt diese Entwicklung wider. Er ist in den letzten Tagen gegen den Dollar erstmals leicht aus seinem Konsolidierungskeil nach oben ausgebrochen. (gelber Kreis).

 

MXN in USD

 

Aus langfristiger Perspektive wird deutlich, dass der Peso ein Spiegelbild früherer Turbulenzen ist, angefangen mit der Tequila-Krise 1994, über die Spannungen in der Finanzkrise 2008/2009 und schließlich mit der Stärke des US-Dollars im Jahr 2014/2015. Aus dieser Sicht erscheint der Konsolidierungskeil als Seitwärtsbewegung eher wie eine Trendbestätigung für eine weitere Abwertung des Peso gegen den Dollar.

 

USD in MXN ab 1994

 

Sollte die mexikanische Notenbank mit den begonnenen Zinssenkungen fortfahren und sich etwa der Zinsvorteil relativ gegen den Dollar oder den Euro verkleinern, ist mit einer weiteren Abschwächung zu rechnen, zumal damit eine steigende Inflation nicht ausreichend kompensiert werden würde. Man kann also in Mexiko-Stadt zuerst einmal nur hoffen, dass in Brasilia und Buenos Aires die politischen Fäden nicht entgleiten. Das wäre dann schon mal ein Hoffnungsschimmer für die Stabilisierung der ,,Terms of Trade‘‘.  

 

04.09.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 





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