Minenaktien vor der Kurve?

NYSE Arca Gold Miners Index im Fokus

 

Wie die aktuelle Berichtssaison der Edelmetallaktien zeigt, ist ein nicht unbedeutender Teil von ihnen operativ wieder deutlich profitabler geworden. Und auch nachgebende Notierungen von Gold und Silber können zunehmend durch Effizienzgewinne abgefedert werden. Es ist deshalb erwähnenswert, dass die Indizes der Edelmetallaktien derzeit nicht so stark korrigiert haben wie bei früheren Rückgängen bei den Edelmetallen.

 

Minenaktien als Hebel auf Edelmetalle

 

Und auch wenn die Konsolidierung noch anhält, so zeigt sich doch nicht nur eine zunehmende relative Stärke einzelner Minenaktien gegenüber ihrem Index, sondern auch des Index gegenüber einzelnen Edelmetallen. Als Beispiel für die voranschreitende Bodenbildung für den NYSE Arca Gold Miners Index kann der VanEck Vector Gold Miners ETF (IE00BQQP9F84) gelten. Dieser ETF zielt darauf, den NYSE Arca Gold Miners Index so genau wie möglich nachzubilden. Der Index beinhaltet dabei öffentlich gehandelte Aktien von klein-, mittel- und großkapitalisierten Unternehmen weltweit, die vorwiegend im Abbau von Golderzen tätig sind. Der NYSE Arca Gold Miners Index hatte den Aufschwung der Edelmetalle ab Ende Mai 2019 eindrucksvoll nachgezeichnet: Während Gold bis zu seinem Zyklushoch am 04.09.2019 rund 21 % zulegte, stieg der NYSE Arca Gold Miners Index parallel um 50 %!

 

 

Ein Blick auf den Tageschart zeigt, dass der VanEck Vector Gold Miners zeigt nun, dass er in einem sich zuspitzenden Konsolidierungskeil mit abnehmender Volatilität auf eine Richtungsentscheidung wartet. Das 50%-Fibonacci-Retracement liegt zwar unterhalb der horizontalen Line. Allerdings nehmen die Umsätze bei fallenden Kursen ab und die kleineren zyklischen Zwischentiefs sind bislang per Schlusskurs nicht unter die Unterstützung vom 01.08.2019 gefallen. Was noch fehlt, ist ein signifikanter Impuls mit steigenden Umsätzen.

Ein Blick auf den langfristigen Kursverlauf zeigt zudem, dass die aktuelle Konsolidierung sehr wohl ein Äquivalent der Seitwärtsbewegung von Juni bis September 2013 sein könnte. Damals hatten Gold, Silber und die Minenaktien auf ihrem Weg in die charttechnische Streckfolter mehrere Monate Luft geholt, bevor es weiter abwärts ging. Nimmt man nun eine Trendumkehr im Edelmetallsektor für die Zeit von Dezember 2015 (Gold und Silber) sowie den Minenaktien (Februar 2016) an, ist die Bewegung seit Anfang 2016 nur die Gegenbewegung des Anstieges von Februar bis August 2016. Das damals erreichte Zyklushoch blieb im Übrigen gerade in der zuvor erwähnten Seitwärtsbewegung stecken, was deren charttechnische Relevanz verdeutlicht.

 

 

Aus dieser Perspektive wären die beiden gelben Rechtecke strukturäquivalent mit verschiedenen Richtungsimpulsen. Auch wenn die gesamte Bodenbildung nicht sehr symmetrisch ist, so zeichnen doch die Umsätze auf Monatsbasis die Preisentwicklung deutlich nach. Es kann deshalb mit guten Gründen argumentiert werden, dass nach Überwinden der Widerstandszone vom Sommer 2013 eine explosive Aufwärtsbewegung anstehen könnte. Das Risiko eines erneuten Tauchers, bei dem der zuvor erwähnte Konsolidierungskeil auf Tagesbasis nochmal nach unten verlassen wird, ist zwar noch vorhanden. Aber das Chance-Risiko-Verhältnis spricht deutlich für mittelfristige Kurse.

 

Fazit

 

Der NYSE Arca Gold Miners Index hat zwar noch kein starkes preisliches Kaufsignal gegeben, jedoch signalisieren die Struktur der Bodenbildung als auch die Umsätze, dass sich gerade der Ausgangspunkt einer starken Aufwärtsbewegung bilden könnte. Ein erstes Signal wäre ein Bruch des Abwärtstrends auf Tagesbasis (fallende blaue Linie). Mit dem VanEck Vector Gold Miners ETF (IE00BQQP9F84) läßt sich diese Bewegung effizient nachbilden.

 

 18.11.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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