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BÖRSE TO GO - mit Handelskonflikt, Aluflexpack, Stoxx 50

Bestätigen sich die Kaufsignale?

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit Handelskonflikt, Aluflexpack, Stoxx 50

 

Guten Morgen,

diese Woche wird zeigen ob die Signale der Vorwoche ihre Gültigkeit behalten. Zur Erinnerung: im DAX erfolgte ein Ausbruch aus der Bodenbildung und das Ende der umgedrehten Schulter-Kopf-Schulter Formation, siehe auch unsere Beiträge hier und das youtube Video dazu. Das ist üblicherweise ein verlässliches Signal welches dazu führt das eine Phase der Erholung ansteht. Wir nennen es den Auftakt zu einer Herbstrally.

Die Rahmenbedingungen dafür stehen. Ein Konjunkturpaket wie es derzeit in Berlin diskutiert wird ist deshalb überflüssig und verfrüht. Es wäre eine typische, hektische Reaktion so wie seinerzeit die berühmte Abwrackprämie (Autos) nach der Finanzkrise 2009. Besser und nachhaltig effektiver wäre ein durchdachtes lnfrastrukturprogramm. Die dafür notwendigen Massnahmen sind bekannt und die finanziellen Resourcen stünden dafür ebenfalls zur Verfügung, auch wenn das die Aufgabe des „schwarzen Null-Haushalts“ bedeutet. Der Bundesbankpräsident schätzt dies ebenso ein, da auch er weiss das die lnstrumente der Notenbank nicht mehr wirksam sind. Es ist allerdings schwer vorstellbar, dass Berlin das unter der „Führung“ von Merkel/Scholz umsetzen kann, denn beiden fehlt dafür die politische Rückendeckung und die Erkenntnis. Hier gilt unverändert das „weiter so!“

Daran ändern auch die Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg nichts. Ihre Bedeutung ist für die Wirtschafts- und Börsentendenz ohne Bedeutung.

Das Update zum Handelskonflikt: Am Sonntag traten wie angekündigt neue Strafzölle in Kraft. Die USA erheben Importgebühren auf in China hergestellte Konsumgüter wie Fernseher, Bücher, Windeln und Turnschuhe. Die neuen Sonderabgaben in Höhe von 15 % betreffen Waren im Wert von mehr als 100 Mrd. Dollar und dürften mittelfristig zu Preiserhöhungen für US-Verbraucher führen. Als unmittelbare Reaktion verhängte China von Sonntag an Gegenzölle in Höhe von 5 und 10% auf Importe aus den USA: Fleisch, Gemüse wie Mais und Kartoffeln, Obst, Kleidung und Lederwaren, Sojabohnen, Milchprodukte, Pilze und Chemikalien. Das Spiel geht also in eine weitere Runde.

Interessanter: Das Insiderbarometer zeigt nachlassende Skepsis bei Topmanagern. Diese haben in den vergangenen zwei Wochen wieder mehr Kauforders am Markt platziert. Trotz anstehender Themen wie Brexit oder Handelskonflikt sehen Firmenchefs mit Blick auf ihr Geschäft weniger Rückschlagpotenzial. Das Insiderbarometer, das alle zwei Wochen aus den an die Finanzaufsicht Bafin gemeldeten Transaktionen berechnet wird, erholte sich seit der letzten Analyse um gut vier Punkte auf 129 Zähler. 

 

Ein Blick in die Schweiz

 

Ein relativer Börsenneuling aus der Schweiz macht wieder auf sich aufmerksam. Der Verpackungsspezialist ALUFLEXPACK konnte für das erste Halbjahr sehr ansprechende Zahlen präsentieren. Konkret legte das Unternehmen eine Erhöhung des bereinigten Betriebsgewinns um mehr als 25 % auf rund 14 Millionen Euro vor. Die entsprechende Marge verbesserte sich von zuvor 12,5 % auf 13,8 %. Bereinigt deshalb, weil in dem Ergebnis natürlich auch noch die Sonderkosten aus dem Börsengang Ende Juni enthalten sind. Der Umsatz konnte um fast 19 % auf  101,3 Millionen Euro gesteigert werden. Darin enthalten auch Übernahmeeffekte aus der schon im September letzten Jahres gekauften türkischen Gesellschaft ARIMPEKS. Ohne diese hätte das organische Wachstum bei 10,6 % gelegen.

Damit könnte auch die Aktie wieder mehr Interesse anziehen. Nach einem recht erfolgreichen Börsengang ist ALUFLEXPACK zwar im Zuge der Marktturbulenzen unter Druck geraten, bastelt aber bereits seit Ende Juli wieder an einem Aufstieg und hat aktuell wieder das Anfangsniveau halbwegs erreicht. Wir werden uns entsprechend noch genauer anschauen, ob jetzt schon ein Einstieg lohnen könnte.

 

Stühle rücken im Stoxx 50

 

Für zwei deutsche Werte könnte der Tag ebenfalls interessant werden. Denn am Abend will der Index Anbieter Stoxx, eine Tochter der DEUTSCHEN BÖRSE, bekannt geben, welche Veränderungen es im Eurostoxx 50 geben wird. Die besten Chancen auf eine Mitgliedschaft hat die DEUTSCHE BÖRSE SELBST. Und das, obwohl zuletzt bekanntlich einige Turbulenzen wegen einer Razzia bei der Tochter Clearstream zu vermelden waren. Ebenfalls im Topf ist der Sportartikel-Hersteller ADIDAS. Allerdings haben hier schon Analysten auf Basis eigener Berechnungen Zweifel angemeldet, ob ADIDAS den Sprung in den wichtigsten europäischen Auswahlindex schafft. Dennoch könnte sich die Enttäuschung, wenn es nicht klappt, in Grenzen halten, da es ja immer wieder eine Chance gibt. Das gilt im übrigen auch für die DEUTSCHE BÖRSE, die natürlich nur dann aufrücken kann, wenn die bisherigen Indexmitglieder, insbesondere der Immobilienkonzern UNIBAIL-RODAMCO-WESTFIELD die Kriterien nicht mehr erfüllen.

Noch ein Hinweis in eigener Sache: Heute und morgen sind wir wieder auf Recherche unterwegs und schauen uns diesmal einige deutsche Nebenwerte genauer an. Über unsere Ergebnisse werden wir Sie auf unserer Internetseite regelmäßig unterrichten. Wenn Sie bereits Abonnent sind, brauchen Sie nichts zu tun. Wenn nicht, würden wir zumindest Ihnen ein unverbindliches Test-Abo ans Herz legen.

 

02.09.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

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