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BÖRSE TO GO - Amtsenthebung, TEAMVIEWER, BOEING und NINTENDO

Werfen die Demokraten einen Bumerang?

NTG24 - BÖRSE TO GO - Amtsenthebung, TEAMVIEWER, BOEING und NINTENDO

 

Guten Morgen,

das Amtsenthebungsverfahren in den USA beobachten wir aus der Ferne mit deutlicher Zurückhaltung. Klug ist das seitens der Trump-Gegner und der Demokraten sicher nicht, denn das Ganze könnte sich zu einem Bumerang entwickeln: das Land spaltet sich weiter und die Demokraten laufen Gefahr sich in einem egoistischen Politscharmützel zu verheddern. Klüger wäre es, Trump „fair and square“ in einem Wahlkampf zu besiegen. Nichts verärgert die Bevölkerung in den USA mehr als Politiker die sich mehr um sich kümmern als um die Sorgen der Bevölkerung.

Die Wall Street sieht das ähnlich. Niemand nimmt das Getöse aus Washington wirklich ernst. Die Kurse achten mehr auf die andauernden Handelsstreitigkeiten und deren Fortschritte. Gut möglich das Trump an dieser Stelle etwas zurückrudert und den Chinesen einen kleinen Bonus verteilt um sich in der aktuellen Lage als Anführer des Landes zu präsentieren. Keine Frage: Trump befindet sich noch immer klar im Vorteil!

 

Bildnachweis: © Telefonaktiebolaget L. M. Ericsson

 

Zu den Einzelwerten:

 

Der Börsengang von TEAMVIEWER verlief sehr viel verhaltener als erwartet. Es zeigt wieder einmal: die Story mag sexy sein, aber am Ende des Tages zählen alleine die Fakten des operativen Geschäfts. So war es schon bei ROCKET INTERNET: Der gehypte Börsengang 2014 war aus heutiger Sicht ein totaler Flop, auch wenn die Aktie nach dem Listing erst einmal zu einem rasanten Höhenflug ansetzte. Interessant: Ein Nachfrageüberhang war am ersten Handelstag von TEAMVIEWER nicht zu erkennen obwohl dies bei der überzeichneten Emission zu erwarten war. Eine Bewertung in Höhe des 13-fachen Umsatzes und ein fast doppelt so hohes Ergebnis-Multiple sind in der aktuellen Marktlage nur schwer zu platzieren. Vor diesem Hintergrund ist die Marktkapitalisierung von gut 5 Mrd. € für ein Unternehmen, welches im laufenden Jahr knapp 400 Mio. € Umsatz ansteuert recht ambitioniert. Unser Rat: abwarten, siehe Rocket.

Die große „Tabakfusion“ zwischen PHILIIP MORRIS und ALTRIA ist vom Tisch. Vor dem Hintergrund des zeitgleichen Skandals um mehrere Todes- und Hunderte von Krankheitsfällen in den USA im Zusammenhang mit E-Zigaretten haben die US-Tabakmultis ihre Verhandlungen beendet. Wir hatten darüber schon sinniert: PM und ALTRIA hatten einen Zusammenschluss via eines Aktientausch überlegt wodurch ein Konzern mit einem Börsenwert von über 200 Mrd. Dollar entstanden wäre. Aber gerade für ALTRIA entpuppt sich die Beteiligung an dem umstrittenen E-Zigarettenhersteller JUUL nun als hohe Belastung da nun auch die Staatsanwaltschaft in Kalifornien eine strafrechtliche Untersuchung gegen JUUL lanciert. Finger weg, die Story ist erst einmal tot! Der Chart von ALTRIA auch:

 

Chart Altria

 

BOEING arbeitet sich hingegen weiter Schritt für Schritt aus dem 737Max Schlamassel heraus. Mit den Opfern von Lion Air wurde bereits ein Vergleich ausgehandelt und nun steht eine Anhörung vor dem Kongress auf der Agenda. Die Frage ob und wann die 737Max wieder fliegen darf verlagert sich mittlerweile in die Zuständigkeitsbereiche der jeweiligen nationalen Behörden, und nicht der FAA (USA) alleine. Möglicherweise führt das dazu das die Maschine in einigen Ländern fliegen darf, in anderen nicht. Die Börse sieht das Ganze wohl aber eher von der Tendenz positiv: nach dem Ausbruch aus dem mittelfristigen Abwärtstrend stehen die Zeichen unverändert auf Kauf. Einzige Hürde bleibt die anstehende Berichtssaison. Termin für BOEING: 23. Oktober.

 

Chart Boeing

 

Bei NINTENDO bleiben wir trotz den schwachen Starts der neusten Spielekonsole auf der Kaufseite. „Switch Lite“ legt offensichtlich einen schwächeren Verkaufsstart hin als erwartet hat: am ersten Verkaufswochenende wurden weltweit nur knapp 161 000 Stück verkauft, mit 300.000 wurde gerechnet. Allerdings: im Vergleich zu den passionierten Spielern ist die Zielgruppe dieser Konsole (Gelegenheitsspieler) erfahrungsgemäß verhalten und wenig motiviert gleich am ersten Verkaufswochenende 200 € auszugeben. Zur Aktie: nach dem Kursrutsch im Herbst 2018 konnte Nintendo im bisherigen Jahresverlauf um knapp 40 % zulegen: in den kommenden Monaten werden eine Reihe beliebter Videospiele folgen, darunter ein weiterer Teil der beliebten Zelda-Rollenspielreihe. Und: Weihnachten steht vor der Tür!

Fazit: Viele Geräusche, fokussieren Sie sich weiter auf Einzelwerte! 

 

26.09.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

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