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BÖRSE TO GO: Die Börse verteilt auf Unbehagen keine Vorschusslorbeeren!

US-Berichtssaison läuft dafür gut an!

NTG24 - BÖRSE TO GO: Die Börse verteilt auf Unbehagen keine Vorschusslorbeeren!

 

Guten Morgen,

die neuen Turbulenzen um WIRECARD, ausgelöst durch neue Buchhaltungsmanipulationsspekulationen seitens der "Financial Times", lassen uns nachdenklich werden. Dem Bericht zufolge soll der Konzern Umsatz und Gewinn bei Auslandstöchtern in Dubai und Irland aufgebläht und damit auch die eigenen Wirtschaftsprüfer hinters Licht geführt haben. WIRECARD hat natürlich die Berichte umgehend dementiert. Trotzdem überrascht die Hartnäckigkeit der Engländer und man wird den Eindruck nicht los,  dass hinter diesen Geschichten mehr steckt als eine einfache Fehde.

So oder so: an der Börse zählt in erster Linie das Vertrauen, und je mehr WIRECARD diesen Anschuldigungen ausgesetzt ist, desto weniger Kapital wird die Aktie anziehen. Dies dürfte mitunter auch ein wesentlicher Grund dafür sein warum der Titel trotz mehrfacher Heraufstufungen durch Banken, Analysten und den Medien seit Monaten nicht vom Fleck kommt. 

Die Konsequenz ist, dass WIRECARD in diesem Jahr eine der launigsten Aktien an der deutschen Börse ist und es aus Sicht einer zielführenden Depotstrategie keine gute Idee war sie im Depot zu haben. Ehrlich gesagt: es gibt einfach bessere Aktien mit ebenso schönen Stories. Unser Rat: wir sitzen die aktuelle Schwäche zwar aus, behalten uns aber vor unsere bislang positive Einschätzung auf den Prüfstand zu stellen. Nicht, weil wir nicht an das Geschäftsmodell glauben, sondern weil es sinnlos sein kann, einem umstrittenen Wert ausgeliefert zu sein. Zudem ist unklar wie weit short-Spekulanten nun ihr Spiel treiben können - gut möglich das sie den Kurs erneut bis unter 100 € drücken können. Die Börse verteilt auf Unbehagen keine Vorschusslorbeeren!

 

Chart Wirecard

 

Selbst eine JP MORGAN ist in diesem Jahr da schon die bessere Wahl gewesen. Das belegen wieder einmal die neusten Zahlen sowie die Kursentwicklung. Keine Frage: die US-Bank ist mit 30% Kursgewinn seit Januar die bessere Wahl gewesen als WIRECARD, und vor allem mit wesentlich weniger Volatilität. Im Detail: JP MORGAN übertraf die Erwartungen der Analysten mehr als deutlich und insgesamt legten die bereinigten Erträge des Geldhauses im Jahresvergleich um gut 8% auf rund 30,1 Mrd. Dollar zu. Den höheren Gewinn verdankte die Grossbank vor allem den gestiegenen Erträgen aus dem Handel mit Anleihen sowie dem Kreditgeschäft mit Privatkunden. So macht man das, könnten wir sagen und einen schrägen Blick auf die Deutsche Bank und Commerzbank werfen.

Bei den anderen US-Banken war das Bild gemischt. GOLDMAN SACHS verliert etwas unter einem schwachen Investmentbanking und musste einen Gewinnrückgang um 27 % auf 1,8 Mrd. Dollar hinnehmen, Konkurrent CITIGROUP verdiente hingegen dank guter Ergebnisse im Investmentbanking und niedrigeren Steuern deutlich mehr und WELLS FARGO leidet weiter unter hohen Rechtskosten aufgrund ihrer Skandale in der Vergangenheit. Unter dem Strich aber alles Entwicklungen welche den Markt nicht aus dem Tritt bringen – alle vier Werte reagieren im Plus.

 

Damit nicht genug.

 

UNITED HEALTH legte um 7% zu nachdem die Gewinnaussichten angehoben wurden, was die Befürchtungen beseitigt, dass steigende Kosten für Medikamente und Wahlunsicherheit die zukünftigen Gewinne beeinträchtigen würden. Der größte US-amerikanische Krankenversicherer zeigt Stärke in seinem Kerngeschäft, dem Verkauf von Krankenversicherungen und seiner Apotheken-dienstleistungssparte. Auch JOHNSON & JOHNSON legt zu nachdem die besser als erwarteten Arzneimittelverkäufe die wachsenden Bedenken hinsichtlich der laufenden Rechtskosten übertroffen hatten.

Insgesamt: Von den 11 S & P 500-Unternehmen, die am Dienstag ihre Ergebnisse vor Ende des Handelstags vorgelegt hatten haben nur zwei die Schätzungen der Wall Street verfehlt. Als Auftakt zur Berichtssaison können wir also zufrieden sein.

NVIDIA bestätigen den technischen Ausbruch wie von uns bereits angedeutet nachdem nun auch die Analysten der Bank of America ihre Kaufempfehlung für den Chiphersteller bekräftigt hatten und das Kursziel von 225 Dollar um 11% auf 250 Dollar angehoben hatten. Laut Bloomberg ist dies der höchste Wert unter den Wall Street-Analysten. Gestern stieg die Aktie so um 5,3% auf 196 Dollar. In ihrem Bericht vom 15. Oktober sagte Bank of America, Nvidia’s Stärke liegt in seiner Technologie zur Verarbeitung natürlicher Sprache zu Gunsten der Entwicklungen im Bereich der KI. Zitat: "Das Wachstum des Nvidia-Rechenzentrums steht kurz davor, vom nächsten großen Entwicklungsschritt der künstlichen Intelligenz zu profitieren". 

 

Chart Nvidia

 

Fazit zur Wochenmitte: Setzt sich die Berichtssaison so fort, geht es ganz schnell!

 

16.10.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

 

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