Nickel weiter in Backwardation
Nickel ist weiter ein Verkäufermarkt
Der weltweite Nickelmarkt steckt weiterhin in einem Angebotsdefizit. In den ersten acht Monaten überstieg die Nachfrage das Angebot um 77.100 Tonnen, teilte das WBMS (World Bureau of Metal Statistics) letzte Woche mit.
Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte das Defizit bei 106.200 Tonnen gelegen und betrug für das Gesamtjahr 2018 schließlich 102.900 Tonnen. Interessant hierbei auch: Die Terminkurse für Nickel sind niedriger als die Cash-Preise. Seit Jahresanfang befindet sich der Nickelterminmarkt fast ununterbrochen unterhalb des Spotpreises, also in Backwardation, was untypisch ist und eine kurzfristige Lieferprämie darstellt.
Bildnachweis: © Daimler AG
Der Grund dafür ist nicht schwer zu finden. Die Nachfrage nach den Batteriemetallen für den rasant wachsenden Markt der Elektromobilität trifft auf einen Exportstopp für Nickelerz des Hauptexporteurs Indonesien ab Januar 2020. Dies soll den Aufbau eigener Schmelzkapazitäten fördern. Neben dem wachsenden Bedarf für Batterien wird der ganz überwiegende Teil der Nickel-Produktion für die Herstellung von nicht rostendem Stahl verwendet.
Vor diesem Hintergrund kann auch für die nächste Zukunft von einem Anbietermarkt bei Nickel ausgegangen werden. Für das laufende Jahr wird ein Angebotsdefizit von rund 60.000 Tonnen erwartet.
Der Nickelpreis, dessen ETF-Abbildung in obigen Chart sichtbar ist, deutet aktuell auf eine kurzfristige Konsolidierung hin, wobei sich das Korrekturniveau etwa in der Mitte der beiden Preisbänder befindet. Dies ist vor dem Hintergrund der starken Aufwärtsbewegung seit Jahresbeginn auch keine Überraschung. Nach dem Abschluss der Konsolidierung dürfte Nickel für risikobereite Investoren wieder interessant werden.
21.10.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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