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NVIDIA: Was kommt nach den Quartalszahlen?

Gaming-Umsätze zeigen kräftiges Plus

NTG24 - NVIDIA: Was kommt nach den Quartalszahlen?

 

Eigentlich war die Bilanz zum dritten Quartal, die der Grafikkarten-Spezialist NVIDIA gestern nach Börsenschluss präsentierte, wenig sehenswert. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn musste das Unternehmen Rückgänge verbuchen. Dies hatte mehrere Gründe.

Zum einen ein klassischer Basis-Effekt. Denn im Vorjahresquartal hatte NVIDIA unerwartet starke Umsätze verbuchen können, weil insbesondere Kunden aus China geradezu schon Panikkäufe getätigten, bevor damals Strafzölle eingeführt wurden. Aber noch ein anderes Thema zügelt. Denn nachdem man sich mit INTEL eine Bieterschlacht um den israelisch-amerikanischen Datencenter-Spezialisten MELLANOX geliefert hatte, war eigentlich eine relativ zügige Übernahme geplant gewesen. Doch diese zieht sich nach wie vor hin, weil Genehmigung insbesondere aus der EU und aus China noch fehlen. So rechnet NVIDIA derzeit mit einem Abschluss der Übernahme wohl erst Anfang des kommenden Jahres.

 

Grafikkarte Nvidia

Bildnachweis: © Fotograf - Christian Wiediger

 

Unter dem Strich verbuchte das Unternehmen im Quartal einen Umsatzrückgang um rund 5 % auf 3,01 Milliarden Dollar. Der Gewinn ging sogar um 27 % auf 890 Millionen Dollar zurück. Das bereinigte Ergebnis je Aktie, was für die Analysten-Einschätzungen in der Regel wesentlich ist, sank von zuvor 1,84 Dollar auf 1,78 Dollar. Mit diesem Zahlen konnte NVIDIA die Analysten-Erwartungen übertreffen. Diese hatten für den bereinigten Gewinn je Aktie nur 1,58 Dollar erwartet. Deshalb:

 

Gaming-Bereich kommt in Fahrt

 

In der Gesamtbewertung kann man das Quartal nicht als verloren bewerten, obwohl inzwischen schon das vierte Quartal in Folge Umsätze und Gewinne schrumpften. Denn NVIDIA kann inzwischen in einigen Bereichen wieder eine stärkere Nachfrage feststellen. So profitierte NVIDIA direkt in seiner Spiele-Sparte von dem Verkaufserfolg der neuen NINTENDO-Konsole Switch Lite, die mit NVIDIA-Grafikchips ausgestattet ist. NINTENDO konnte im dritten Quartal rund 1,95 Millionen Geräte verkaufen, was für NVIDIA in der Gaming-Sparte ein Umsatzplus von 26 % gegenüber dem zweiten Quartal bedeutete.

Ebenfalls aussichtsreich bleibt das Geschäft mit Chips für Datenzentren bzw. Cloud-Zentren. Hier hatte in den vergangenen Wochen sowohl INTEL als auch MICROSOFT erfreuliche Einschätzungen gegeben. NVIDIA dürfte ebenfalls davon partizipieren. Was nicht heißt, dass dies ein Spaziergang wird. Denn der härteste Konkurrent im Grafikchipbereich, ADVANCED MICRO DEVICES ( AMD) konnte aufgrund neuer Hardware-Einführungen Marktanteile hinzugewinnen.

 

NVIDIA wagt sich noch nicht aus der Deckung

 

Entsprechend vorsichtig bleibt NVIDIA. Für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen nur mit einem Umsatz von 2,95 Milliarden Dollar, was unter den Markterwartungen liegen würde. Allerdings wird dies noch relativiert dadurch, dass solch ein Ergebnis immerhin ein stattliches Plus von 30 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeuten würde.

 

Kursverlauf Nvidia

 

Fazit: Die Aktie von NVIDIA hatte insbesondere in der bisherigen zweiten Jahreshälfte einen sehr guten Lauf und notiert inzwischen nahe eines 12-Monats-Hochs. Aus technischer Sicht – hier unter Bezugnahme auf den charttechnischen Indikator Bollinger Bänder (der Schwankungsbreiten widerspiegelt) – hätte die Aktie kurzfristig sicher noch Luft bis 215/216 Dollar. Sollte sie sogar darüber hinausgehen können, würde das ein neues, starkes Kaufsignal generieren. Nach unten sollte der Wert auch durch eine Widerstandszone im Bereich bei 193/194 Dollar abgesichert sein. Insofern: Bleiben Sie investiert.

 

15.11.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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