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Russischer Rubel stärker trotz Zinssenkung

Russlands Notenbank senkt Leitzins erneut

NTG24 - Russischer Rubel stärker trotz Zinssenkung

 

In unserem Beitrag vom 21.11.2019 sind wir auf die Ausgangslage für die weitere Entwicklung des russischen Rubels eingegangen und hatten auf dessen Abhängigkeit von den Rohstoffpreisen verwiesen.

Nachdem die Ungewissheit im Handelskonflikt zwischen den USA und China noch nicht vorbei ist, aber sich die Notenbanken weltweit wieder auf die Seite der lockeren Geldpolitik geschlagen haben, haben sich auch die Rahmendaten für den russischen Rubel verändert.

Die Vereinbarung auf dem OPEC-Gipfel in der vergangenen Woche hat zunächst den Ölpreis weiter stabilisiert. Und ein Blick auf weitere Exportrohstoffe Russlands zeigt, dass deren Preise in den vergangenen Wochen zumindest Ansätze einer Stabilisierung, wenn nicht sogar steigende Notieren aufweisen. Hierzu gehören neben Öl und Gas auch Palladium und weitere Nichteisenmetalle.

Ein weiterer Faktor wird zunehmend wichtiger. Die Politik einer stärkeren Zusammenarbeit mit Russland trotz der weiter unakzeptablen Situation in der Ostukraine und der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim findet in der EU wieder mehr Befürworter, allen voran Frankreichs Präsident Macron. Die Strategie Russlands, die auf die Sicherung und den Ausbau von wirtschaftlichen Beziehungen auch mit Sicherheitsgarantien und neuester Waffentechnik abzielt, zeitigt immer deutlicher Ergebnisse.

 

Neue Zinssenkung dank sinkender Inflation

 

Die russische Zentralbank hat nun heute erneut den Leitzins gesenkt. Nach der fünften Zinssenkung in diesem Jahr liegt der Satz nun nach der Absenkung um 0,25 % bei 6,25 %. Hintergrund ist die weiter sinkende Inflation, weshalb auch im kommenden Jahr mit weiteren Zinssenkungen zu rechnen ist. Zum Jahresende 2019 erwartet die Zentralbank Russlands eine Inflationsrate von 2,9 % bis 3,2 %, und im 1. Quartal 2020 wird ein Unterschreiten der Marke von 3 % erwartet. Die Konjunktur lahmt aber weiterhin und dürfte im kommenden Jahr nach Schätzung der Notenbank um 0,8 % bis 1,3 % wachsen.

Diesen Schätzungen liegt jedoch kein stärkerer Anstieg der Exportprodukte zugrunde. Eine Verbesserung der Terms-of-Trade (Ausfuhrpreise/Einfuhrpreise) dürfte allerdings zu einem beachtlichen Überraschungspotenzial führen. Dabei sollte auch nicht vergessen werden, dass die Staaten Zentralasiens in bedeutendem Umfang von den Überweisungen der in Russland tätigen eigenen Staatsangehörigen abhängen. Dies gilt insbesondere für Tadschikistan und Kirgisien. Eine bessere Konjunktur in Russland würde damit auch die wirtschaftliche Dynamik in Zentralasien verbessern.

Der russische Rubel hat zuletzt sowohl gegen den US-Dollar als auch gegen den Euro an Stärke gewonnen.

 

Rubel in Euro

 

Dollar in Rubel

 

Fazit

 

Dass der russische Rubel nun trotz weiter bestehender Sanktionen und nach einer erneuten Zinssenkung zur Stärke neigt, ist ein positives Zeichen. Ob dies aber eher eine Rubelstärke oder eine Dollar- bzw. Euroschwäche ist, bleibt vorerst offen.

 

13.12.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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