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SNB bleibt vorsichtig – Franken legt zu

Schweizer Notenbank verschärft Negativzinsen nicht

NTG24 - SNB bleibt vorsichtig – Franken legt zu

 

So verzweifelt wie die EZB scheint die Schweizerische Nationalbank aktuell nicht zu sein.

Denn die SNB beließ die Leitzinsen bei – 0,75 %. Da die EZB jedoch in der vergangenen Woche die Leitzinsen um 0,1 % weiter in den negativen Bereich setzte und zudem die geldpolitischen Zügel mit einem neuen Anleihekaufprogramm weiter lockerte, erweitere sich de facto die Zinsdifferenz zum Euro.

Die SNB veränderte aber die Berechnungsgrundlage für die Negativzinsen auf Sichteinlagen bei der Zentralbank. So erhöhte sie den Freibetrag, ab dem die Banken die Strafzinsen in Höhe von 0,75 % zahlen müssen. Dieser Freibetrag liegt ab November beim 25-Fachen der Summe, die Banken bei der SNB hinterlegen müssen und nicht mehr wie bisher beim 20-Fachen. Zur Begründung führte die Zentralbank an, dass die Negativzinsbelastung auf das Nötige beschränkt werden soll.

 

Schweiz

Bildnachweis: © Flughafen Zürich AG

 

Seit Jahren kämpft die Notenbank mit Negativzinsen und Devisenmarktinterventionen gegen eine Aufwertung des Franken. Dieser belastet insbesondere die Exportindustrie, aber auch den Tourismus, da für Ausländer in der Schweiz die Preise steigen.

 

EURCHF

 

Die erfolglose Mindestkurspolitik der SNB endete zuletzt am 15.01.2015 (großer roter Candlestick links im Chart). Die auf die starke Aufwertung des Frankens folgende Seitwärtsbewegung ging ab 2017 in einen leichten Aufwärtstrend über, der allerdings an der alten Interventionsmarke von 1,20 CHF/EUR endete. Die Unterstützung, die der Euro aus seinen Zwischenhochs 2016 generiert hatte, wurde allerdings Anfang 2019 wieder nach unten durchbrochen. Seither wertet der Euro ungehindert weiter ab. Technisch liegt die nächste nennenswerte Unterstützung bei ca. 1,0630 CHF.

Vor dem Hintergrund des Wechsels der Präsidentschaft bei der EZB und die Unsicherheiten über die globale Wachstumsdynamik kann deshalb bis auf Weiteres mit einem anhaltend starken Abwertungsdruck auf den Euro gerechnet werden.

 

19.09.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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