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Schwedische Krone reagiert auf Inflationszahlen

Schwedenkrone mit Trendbruch

NTG24 - Schwedische Krone reagiert auf Inflationszahlen

 

Am 19.12.2019 wird man vielleicht nicht nur in Skandinavien nach Stockholm schauen. Denn dann wird die schwedische Notenbank auf ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr darüber entscheiden, ob sie die Leitzinsen von aktuell – 0,25 % anhebt.

Damit schält sich eine zunehmende Divergenz der Notenbankpolitiken heraus, bei der einige auf zunehmende Inflationsraten mit Zinsanhebungen reagieren, andere hingegen steigende Verbraucherpreise länger tolerieren.

In Schweden jedenfalls stehen die Zeichen zunehmend auf Zinserhöhung, nachdem die Daten der Verbraucherpreise stärker als erwartet angestiegen sind. Da passt es, dass die Notenbank ihre Politik der Negativzinsen nach 5 Jahren beenden will.  

 

Pro und Kontra Negativzinsen in Schweden

 

2015 hatte die schwedische Reichsbank den Leitzins unter null gedrückt, um den Deflationsimpuls aus der Eurozone auszugleichen. Denn eine zu starke Krone hätte die exportorientierte schwedische Wirtschaft belastet. Die Diskussion darüber, welche insbesondere negativen Nebeneffekte die Politik negativer Zinsen hat, wird in Schweden bedeutend stärker thematisiert. Denn steigende Hauspreise und eine damit einhergehende hohe Verschuldung der Schweden sind nur zwei von vielen Effekten der Niedrigzinsen, die es den Notenbankern schwer machen, einfach den Rückwärtsgang in der Zinspolitik einzulegen.

Das 2 % - Inflationsziel der schwedischen Reichsbank allerdings ist schon in Reichweite. Im November lag der Wert bei 1,7 % nach 1,6 % im Oktober. Erwartet worden war ein Wert von 1,6 %, die Prognose der Reichsbank war 1,71 %. Im Anschluss an die Zahlen stieg die schwedische Krone gegen den Euro auf den höchsten Stand seit April.

Ob dieser Trend wird sich weisen müssen. Einstweilen bleibt es dabei, dass die Absicht der Notenbank, die Phase der Negativzinsen zu beenden, mit den neuesten Inflationszahlen einen guten Anlass dazu erhalten hat.

 

Schwedenkrone

 

Fazit

 

Der Bruch des Aufwertungstrends des Euro gegen die schwedische Krone ist zumindest kurzfristig beendet. Wie weit die neue Impulsdynamik reicht, wird aber auch von der Zinspolitik der EZB abhängen. Sollte die neue EZB-Chefin Lagarde sich mit Negativzinsen oder Geldmarktoperationen, die als relatives Substitut für jene gelten können, wohler fühlen als die Notenbank in Stockholm, dürfte eine noch deutlich stärkere Krone realistischer werden. Wie die hoch verschuldeten schwedischen Verbraucher darauf reagieren werden, bleibt indes abzuwarten.

 

11.12.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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