Schwedenkrone mit (temporärer) Stärke?
Schwedenkrone nach Notenbanksitzung stärker
In den letzten Jahren kannte die Schwedenkrone vor allem gegen den Euro nur eine Richtung – abwärts. Wie ein Blick auf den langfristigen Kursverlauf zeigt, ging die Krone nach ihrem Allzeittief gegen den Euro in der Finanzkrise von 2008/2009 in eine steile Aufwertungsphase über, die vor allem den Zinserhöhungen der schwedischen Notenbank ab 2010 geschuldet war. Seit 2013 allerdings hat sich dieser Trend wieder umgekehrt und die Krone wieder in die Nähe ihres Allzeittiefs (in Kronen) von 2009 geführt.
Auf der heutigen Notenbanksitzung der schwedischen Riksbank kam aber neuer Rückenwind für die Krone auf, der sich in den Tagen zuvor bereits angekündigt hatte: Die schwedische Notenbank plant, im Dezember 2019 die Leitzinsen von ihrem derzeitigen Niveau bei - 0,25 % anzuheben.
Kursentwicklung spiegelt Geldpolitik
Die Notenbank hatte im Februar 2015 die Leitzinsen unter null in der Hoffnung gesenkt, dass dadurch die Inflation anspringt, was aber nicht geschah. Im vergangenen Jahr hob sie die Zinsen dann vom damaligen Niveau bei – 0,5 % auf aktuell – 0,25 % an, nachdem die Inflationsrate die Zielzone von 2 % erreicht hatte.
Jetzt wird zwar für Dezember die Rückkehr zur Nulllinie angekündigt, gleichwohl sind die Unsicherheiten auch bei der Notenbank weiter groß. Der Ausblick bliebe weiter ungewiss, und vor allem Brexit und der Handelskonflikt zwischen den USA und China führten zu einem zunehmend fragilen Fundamente der Weltpolitik.
Und Notenbankchef Stefan Ingves erinnerte daran, dass negative Nominalzinsen als Dauerzustand das Verhalten der Wirtschaftssubjekte nachteilig beeinflussen könnten.
Fazit
Diese Entwicklung findet vor dem Hintergrund einer wieder expansiveren Geldpolitik der EZB statt. Eine dauerhafte Vergrößerung des Zinsdifferenzials könnte in Abwesenheit neuer Turbulenzen zu einer leichten Aufwertung der Krone gegen den Euro führen. Den seit Jahresbeginn laufenden Abwärtstrend hat die schwedische Krone nach der heutigen Ankündigung bereits getestet. Gleichwohl sollten Anleger zunächst die ersten Äußerungen der neuen EZB-Präsidentin Christine Lagarde abwarten. Denn die weitere Ausrichtung der EZB-Geldpolitik ist nicht unangefochten, wie die letzte EZB-Sitzung gezeigt hat.
24.10.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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