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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 26.10.2019

Die Edelmetallwoche vom 21.10. - 25.10.2019

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 26.10.2019

 

Gold

Der Goldpreis spiegelte in der abgelaufenen Handelswoche vor allem die Reaktion der Märkte auf die volkswirtschaftlichen Daten aus den USA. Die am letzten Donnerstag veröffentlichten Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter für September fielen mit – 1,1 % deutlich unter Erwartungen aus, nachdem sie im Vormonat noch um 0,3 % zulegten. Dies verstärkte am Markt die Erwartung, die US-Notenbank hat ausreichend Gründe für eine weitere Zinssenkung im Dezember. Der Goldpreis reagierte darauf mit einem Anstieg bis an seine mittelfristige Abwärtstrendlinie, die er dann am Freitag intraday überwand und knapp darüber schloss. Der lange Docht des Tages-Candles vom Freitag ist zwar nicht das Optimum. Allerdings befindet sich der Goldpreis auch in einer statischen Widerstandszone, deren Überwinden mehr Kraft kosten dürfte als die eines unterbotenen Wirtschaftsindikators. Dies könnte in der kommenden Woche bereits geschehen, auch wenn die Umsätze der letzten Handelstage nicht signifikant gestiegen sind. Auffällig ist, dass die bisherige Korrektur insgesamt relativ mild ausfällt. Die COT-Daten der Commercials vom 22.10.2019 zeigen jedoch wieder einen Anstieg ihrer Short-Position um 2 % auf 295.357 Kontrakte, was keinen überschäumenden Optimismus aufkommen lassen sollte. Allerdings kann diese Positionierung auch noch extremer werden und der Goldpreis trotzdem weiter steigen. Da im aktuellen Goldpreischart die Signifikanz einer Richtungsentscheidung noch fehlt, ist erst einmal weiter Geduld gefragt.

 

Gold

 

Silber

Silber hatte in der abgelaufenen Woche dagegen technisch schon etwas mehr zu bieten. Denn wachsende Chancen auf sinkende Zinsen und neue Notenbankliquidität lässt Silber sensibler reagieren als Gold. Nachdem der Silberpreis bereits einige Tage zuvor sein Konsolidierungsdreieck verlassen hatte, brach er am Donnerstag nach oben aus und beendete die Handelswoche mit einem Gewinn von 2,7 %. Dies hatte sich bereits durch die zuvor deutlich gesunkene Volatilität angedeutet. Die Netto-Shortposition der Commercials in vergrößerte sich ebenso wie bei Gold um 2 % auf 72.023 Kontrakte. Auch hier bleibt offen, inwieweit die Commercials diese offenen Positionen in einer potenziellen Aufwärtsbewegung glattstellen. Man sollte jedoch nie vergessen, dass es Marktlagen geben kann, in denen Handelsstrategien zu einem Squeeze-out führen und auch die Positionen von Handelsbanken mit Verlust geschlossen werden. Zudem hat Silber wie Gold auch eine Widerstandszone vor sich, die den langen Docht im Tages-Candle vom Freitag wenigstens teilweise erklärt. Für einen überzeugenden Aufwärtsimpuls sollten allerdings die Umsätze noch deutlicher ansteigen. Das mittelfristige Kaufsignal bleibt gültig und wird mit Überwinden des Zwischenhochs vom 24.09.2019 bei 18,74 Dollar erstmals bestätigt.

 

Silber

 

Platin

Platin hat eine sehr positive Handelswoche hinter sich. Denn schon am Mittwoch sprang der Platinpreis quasi aus heiterem Himmel deutlich an, was auf Stundenbasis auch von deutlich höheren Umsätzen begleitet war. Dabei wurde der mittelfristige Abwärtstrend überwunden und der Schlusskurs lag bereits am Mittwoch wieder über der wichtigen Marke des Zwischenhochs vom 08.04.2019 von 915,10 Dollar. Im Wochenvergleich ergibt sich ein Gewinn von 3,9 %. Die COT-Daten per 22.10.2019 zeigen, dass die Commercials ihre Short-Position um hohe 20 % auf 45.087 Kontrakte erhöht haben. Aus dieser Sicht ist nun völlig offen, wie weit die Energie des derzeitigen Aufwärtsimpulses reicht. Die Richtung stimmt aber erst einmal und auch ein kurzer Rücksetzer auf die gebrochene Abwärtstrendlinie wäre kein Beinbruch. Wichtig ist dabei auch, dass die seit Sommer 2019 bestehende Aufwärtstrendlinie gehalten hat. Da auch Platin in einer Widerstandszone hängt, sollten kleinere Kursrückgänge keine Überraschung, aber von relativ geringeren Umsätzen begleitet sein.

 

Platin

 

Palladium

Palladium atmete in diese Handelswoche einmal aus und ließ die Geschwistermetalle mal ran. Der Aufwärtsimpuls am 24.10.2019 wirkte zwar auch bei Palladium für zusätzliche Nachfrage. Allerdings war der Abgabedruck und damit Widerstand in der Nähe des alten Allzeithochs stark (s. Umsätze im Chart). Trotzdem reichte es intraday am 25.10.2019 noch für ein neues Allzeithoch bei 1783,50 Dollar. Im Wochenvergleich betrug der Gewinn 0,6 %. Palladium bewegt sich derzeit etwa in der Mitte zweier Aufwärtstrendlinien (s. Chart). Es wäre angesichts der permanenten Zugewinne aus technischer Sicht sehr gesund, wenn Palladium mal Luft holt und zumindest in eine Seitwärtsbewegung wie ab dem 24.09.2019 übergeht. Denn so kann auch die im letzten Kommentar bereits angeführte relative Bewertungsdiskrepanz zu Gold, Silber und Platin abgebaut werden. An der COMEX passierte in dieser Handelswoche bei Palladium wieder kaum etwas. Die Short-Position der Commercials ging leicht um 1 % auf 13.101 Kontrakte zurück. Insgesamt ist in den nächsten Tagen eine relative Stärke der anderen Metalle wahrscheinlicher. Doch Palladium hat den Markt schon des Öfteren eines Besseren belehrt!

 

Palladium

 

26.10.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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