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BÖRSE TO GO - mit Axel Springer, Nordex und Aurelius

Trump twittert den DAX in Richtung 11.500 Punkte

 

Guten Morgen,

wie schon in meinem Kommentar vom Sonntag ausgeführt, ist das gegenwärtige Gemisch an Ereignissen und Nachrichten für die ohnehin schon angeschlagene Börsenstimmung nur schwer zu verkraften. Zinsentscheid, Trump ge-twittere, neue Zölle, unklare Wirtschaftsdaten hierzulande, durchwachsene Unternehmensdaten – da fällt es den Marktteilnehmern offenkundig schwer, den Fokus zu halten. Zudem ist der August aufgrund der Urlaubszeit eh ein umsatzschwacher Monat. 

Das Salz in der Suppe sind heute die neusten ifo-Daten. Der Indikator fiel im dritten Quartal um 0,4 auf minus 6,7 Punkte, womit die Lage seitens des Finanzmarktes so schlecht wie seit knapp drei Jahren nicht mehr gesehen wird. Immerhin wird mit weniger Pessimismus auf die kommenden Monate geschaut. Interessant: In Italien und Spanien zeigte das Barometer nach oben.

Aktuell: Der mittelfristige Aufwärtstrend des DAX ist gebrochen. Das technische Risiko geht damit in Etappen bis auf 11.622, 11.276, 11.165 und im absoluten Worst Case auf 10.500 Punkte, dem Tief von 2018. Unsere Meinung: Vor dem Hintergrund der Zinsentwicklung und der vorliegenden Unternehmensdaten müsste bei 11.500 der Boden zu finden sein. Natürlich hängt auch das an der Wall Street, die sich technisch in einer besseren Verfassung befindet. Mehr dazu in dieser Woche hier.

Schade, denn die tatsächlichen Daten geben das alles eigentlich nicht her. Es handelt sich also, wieder einmal, in erster Linie um eine Angst- und Sorgenbörse. Denn sowohl Brexit als auch Handelsstreit sind auf der Unternehmensseite bereits in der Verarbeitung und stellen kein unüberwindbares Risiko dar. Das gilt vor allem für den Brexit, aber der ist hier ohnehin nur ein zweitrangiges Thema, wenn überhaupt. Der Handelskonflikt stellt zwar neue Herausforderungen an die Unternehmen, aber gleichfalls keine existenziellen. Es gilt also die neuen Rahmenbedingungen als gegeben zu akzeptieren und rasch Anpassungen in die Wege zu leiten.

 

Nebenwerte bestimmen die Firmen-Agenda

 

Zum Wochenauftakt bestimmen somit erst einmal die Werte aus der zweiten und dritten Reihe das Nachrichtengeschehen. So zum Beispiel AXEL SPRINGER, dessen Aktionären von der amerikanischen Private-Equity-Firma KKR bekanntlich ein Übernahmeangebot gemacht wurde. Wie das Unternehmen heute Morgen mitteilte, soll zum Ende der Annahmefrist am vergangenen Freitag die von KKR geforderte Mindestannahmeschwelle von 20% übertroffen worden sein. Damit würden die neuen Partner KKR, Springer-Witwe Friede Springer und ihr Konzernchef Mathias Döpfner rund 70% der Anteile auf sich vereinigen können. Damit könnte letztlich auch ein De-Listing in Angriff genommen werden. Ziel der strategischen Partnerschaft ist es, SPRINGER global deutlich stärker aufzustellen. KKR, die sich in der Vergangenheit schon im Mediensektor deutlich betätigt haben, wäre dazu auf der Finanzseite ein wichtiger Partner.

Endlich wieder etwas Positives hat der Windturbinen-Hersteller NORDEX zu melden. Er konnte einen Auftrag für seine Delta4000-Turbinen aus den USA verbuchen. Insgesamt sollen 56 Turbinen mit insgesamt 269 MW Nennleistung geliefert werden. Zum Projekt dazu gehört auch noch ein zweijähriger Servicevertrag. Geplant ist, dass das  entsprechende Windparkprojekt im Sommer nächsten Jahres in Angriff genommen wird.

Dennoch: Wie schon in unserer Analyse letzte Woche geschrieben, halten wir Aktien von Windturbinen-Herstellern derzeit für extrem riskant. Nach den jüngsten Verlusten bei NORDEX könnte zwar die neue Meldung für etwas Entspannung sorgen. Den Grund für einen Wiedereinstieg liefert sie allerdings nicht.

 

AURELIUS schlägt wieder zu

 

Auf sich aufmerksam macht auch die Beteiligungsgesellschaft AURELIUS. Dieser hat in Großbritannien einen großen Wurf gelandet, der auch noch darüber hinaus interessante Implikationen liefert. Denn AURELIUS übernimmt von der BT GROUP deren Fuhrparkbetreiber BT FLEET SOLUTIONS. Dabei handelt es sich um den größten gewerblichen Fuhrparkbetreiber im Vereinigten Königreich. Über ein weit gestreutes Netz von eigenen Werkstätten, Technikern und Partnerbetrieben bietet die Neuerwerbung die ganze Bandbreite von Dienstleistungen rund um Flotten-Management an. Zu den Kunden gehören über 26 namhafte Großunternehmen mit über 80.000 Fahrzeugen.

Was aus unserer Sicht dabei noch interessant werden könnte, wäre die Möglichkeit, BT FLEET SOLUTIONS auch in Richtung Mobilitätsdienste weiterzuentwickeln. Wir werden dieses Thema an anderer Stelle noch etwas ausführlicher besprechen.

 

05.08.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de


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