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BÖRSE TO GO - mit OPEC, Swiss Re und Wacker Chemie

Börsen bleiben aufgrund wechselhafter News unbestimmt

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit OPEC, Swiss Re und Wacker Chemie

 

Guten Morgen,

zum Wochenausklang scheint die sprichwörtliche Sonne wieder über den Märkten. Das hat natürlich wieder etwas mit neuen Nachrichten aus den Verhandlungen zwischen den USA und China zu tun. Zuerst hatte der amerikanische Präsident Trump mitgeteilt, dass sich die Handelsgespräche in die richtige Richtung bewegen würden. Nun lieferte auch die chinesische Seite ein Statement, dass man gut vorankäme. Ein zusätzliches Zeichen für eine mögliche Entspannung lieferten die Chinesen auch damit, dass man für einige Agrarimporte die bisherigen Strafzölle wieder abschaffen will.

Dennoch: Wir bleiben bei unserer Meinung, dass Sie als Investoren auf dieses hin und her nicht mit überraschenden Aktivitäten reagieren sollten. Hier geht es aus unserer Sicht darum, mit Blick auf das Jahresende ein vernünftiges Schlussniveau für die Märkte zu finden. Solche News wie von den Handelsgesprächen sind da wohlfeiles Mittel, um die Börsen in die eine oder andere Richtung zu bewegen. Eine neue Tendenz ergibt sich daraus nicht.

 

Ölfässer

Bildnachweis: © Fotograf - Waldemar Brandt

 

Das dürfte auch in einem anderen Fall gelten. Denn die derzeit laufenden Verhandlungen der OPEC und der sogenannten OPEC-Plus-Staaten, die sich an die entsprechenden Beschlüsse halten, dürften für den Energiemarkt kaum größere Folgen haben. So wurde zwar durchgestochen, dass sich die OPEC-Länder auf eine weitere Förderkürzung um 500.000 Barrel Öl pro Tag geeinigt hätten. Details zu einer tatsächlichen Einigung werden allerdings noch nicht bekannt gegeben.

Indes: Selbst bei einer tatsächlichen Kürzung der Förderung ist bei den Ölpreisen kaum mit größeren Ausschlägen zu rechnen. So konnte sich die Nordsee-Sorte Brent in den vergangenen Wochen zwar zunehmend erholen. Im Bereich von 65 Dollar je Barrel würden wir allerdings derzeit eine recht solide Widerstandzone sehen. Was letztlich auch ganz gute Nachrichten sind für den kommenden Weihnachts- und Feiertagsverkehr. Denn wir rechnen nicht damit, dass die deutschen Tankstellen hier kräftiger an der Preisschraube drehen können.

 

ARAMCO: IPO mit angezogener Handbremse

 

Wir bleiben noch beim Öl-Thema. Denn der saudi-arabische Ölriese ARAMCO hat nun seinen Börsengang durchgezogen. Die Papiere kamen zu je 32 Riyal, umgerechnet rund 8,50 Dollar, an den Markt. Die Emission selbst war 1,7 mal überzeichnet, was durchaus enttäuschend war. Obwohl ARAMCO nur 1,5 % seiner Aktien an der saudischen Börse platziert hat, dürfte dieser Börsengang mit einem Platzierungsvolumen von rund 25,6 Milliarden Dollar der größte Börsengang aller Zeiten sein. Diesen Titel hatte bisher ALIBABA inne, die 2014 rund 25 Milliarden Dollar erlöst hatten. 

ARAMCO wird durch den Börsengang mit 1,7 Milliarden Dollar bewertet. Hier hatte sich der saudische Kronprinz im Vorfeld deutlich mehr erwartet. Allerdings müssen sich private Anleger weiterhin gedulden. Denn ARAMCO gibt es derzeit nur an der saudischen Börse. Wann ein zweites Listing an einer westlichen Börse geplant ist, steht noch in den Sternen.

 

SWISS RE wird Briten-Tochter los

 

Gute Nachrichten aus der Schweiz. Denn der Schweizer Rückversicherer SWISS RE hat nun seine britische Versicherungstochter REASSURE für 4,2 Milliarden Franken an die britische PHOENIX GROUP verkauft. Vorangegangen war bekanntlich ein zurückbezogener Börsengang im letzten Sommer, nachdem die Platzierung von REASSURE nicht die nötige Nachfrage von Seiten institutioneller Investoren erreichen konnte. Mit dem Verkauf an PHOENIX hat SWISS RE sicherlich einen guten Ausweg gefunden, ohne sich gänzlich aus dem recht lukrativen Geschäft mit der Verwertung von gebrauchten Lebensversicherungen zurückzuziehen. Denn Bestandteil des Deals ist auch eine Aktienkomponente, wodurch SWISS RE nun mit geschätzten 13-17 % an PHOENIX beteiligt bleibt. Die Briten sind bekannt als Spezialist für die Konsolidierung von geschlossenen Lebensversicherungsfonds.

Fazit: Die Börse quittiert den Beteiligungsverkauf in der SWISS-RE-Aktie mit einem deutlichen Aufschlag. Das Papier notiert wieder auf seinen bisherigen Spitzenkursen. Wir empfehlen hier, weiter investiert zu bleiben.

 

Kursverlauf Swiss Re

 

WACKER CHEMIE muss abschreiben

 

Und noch eine Meldung aus dem deutschen Nebenwertesegment. Denn WACKER CHEMIE musste bereits gestern Abend bekannt geben, dass man für dieses Jahr einen Nettoverlust von rund 650 Millionen Euro erwartet. Bislang lag die Prognose bei einem Gewinn von immerhin noch mehr als 100 Millionen Euro (Vorjahr 260 Millionen Euro Gewinn). Aber das Unternehmen musste überraschend umfangreiche Abschreibungen auf den Wert von Produktionsanlagen vornehmen. 

Diese Abschreibungen beliefen sich auf rund 750 Millionen Euro. Als Grund nannte die Firma die negative Entwicklung bei den Preisen für Polysilizium bzw. Solarsilizium. Da man hier auch im kommenden Jahr keine Erholung erwartet, musste man hier entsprechende Bewertungsanpassung vornehmen.

Fazit: Für die Aktie bleibt das natürlich nicht ohne Folgen. Sie steckte ja schon im gesamten Jahr in einem Abwärtstrend und ist nun drauf und dran, zumindest auf das Jahrestief bei derzeit 59,04 Euro zu fallen. Hier kann man nur sagen: Finger weg.

 

Kursverlauf Wacker Chemie

 

06.12.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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