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BÖRSE TO GO - mit Jost Werke, PBB und Richemont

Der Rallye-Zug nimmt an Fahrt auf: Sind Sie dabei?

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit Jost Werke, PBB und Richemont

 

Guten Morgen,

das Allzeithoch im DAX ist eine ausgemachte Sache. Sowohl die Unternehmensergebnisse als auch die neusten Daten zur deutsche Industrie lassen erkennen, dass die Talsohle erreicht, wenn nicht sogar im Oktober/November bereits durchschritten ist. Damit haben nur die wenigsten gerechnet, am allerwenigsten die Finanzmarktprofis. 

Peinlich, aber wahr: Die meisten Kapitalmarktexperten werden in diesen Tagen völlig kalt und auf dem falschen Fuß erwischt. Der Markt läuft ihnen schlicht davon und per Jahresende werden sich viele die Augen reiben und in Erklärungsnot geraten. Wir sind es zum Glück nicht, denn schon seit Jahresanfang haben wir uns von der unklaren und geteilten Datenlage nicht aus der Fassung bringen lassen. Damit standen wir allein.

 

Chartanalyse

Bildnachweis: © Fotograf - Jason Briscoe

 

Das führt dazu, dass es nun um die Frage geht, wie weit diese Rally noch laufen wird. Zum einen besteht bereits seit Wochen eine überkaufte Marktlage, die dringend abgebaut werden muss. Zum anderen springen jetzt noch viele auf den schnellfahrenden Zug, um wenigsten für die letzten 7 Wochen dabei zu sein. Folglich wird es wohl erst kurz vor den Feiertagen zu einer Korrektur oder Gewinnsicherung kommen. Entweder bei Erreichen des Rekordhochs des DAX oder knapp darüber. 

Fazit: Wir fahren gern mit, wissen aber, das es noch Tage geben wird, wo günstiger eingekauft werden kann. In der Zwischenzeit lehnen wir uns zurück und genießen den Frust der Anderen.

Bei der laufenden Berichtssaison können die meisten Unternehmen heute es dem Markt nur wenig recht machen. Exemplarisch dafür steht die ALLIANZ, die heute eher im Schlussdrittel des DAX zu finden ist. Hier werden wir noch eine gesonderte Kommentierung im Laufe des Tages veröffentlichen. Kräftig unter Druck ist auch der Nutzfahrzeug-Zulieferer JOST WERKE geraten. Hier allerdings durchaus zu Recht.

 

JOST bleibt enttäuschend

 

Zwar konnte das Unternehmen für die ersten neun Monate einen Umsatzanstieg um immerhin noch 1,9 % auf gut 579 Millionen Euro ausweisen. Auch das operative Ergebnis auf Basis des EBIT legte zumindest in geringem Umfang um 0,4 % auf 65,5 Millionen Euro zu. Jedoch: Für das Gesamtjahr kassiert JOST seine bisherige Prognose ein und rechnet nun sowohl mit einem Umsatz- als auch Gewinnrückgang.

Das zieht die Aktie erwartungsgemäß deutlich in Mitleidenschaft. Damit dürfte auch die jüngste Rallye zu einem vorläufigen Abschluss gekommen sein. Wobei hier aus technischer Sicht durchaus erschwerend hinzukommt, dass damit auch der seit Juli bestehende Abwärtstrend vorerst bestätigt wurde. Zwar besteht eine gute Chance, dass sich der Wert jetzt im Bereich von 27 Euro erneut stabilisiert. Ein Kauf drängt sich hier allerdings vorerst nicht auf.

 

Kursverlauf Jost Werke

 

PBB erhöht Prognose

 

Ein positives Kontrastprogramm dazu liefert heute die DEUTSCHE PFANDBRIEFBANK, kurz PBB. Diese konnte im abgelaufenen dritten Quartal einen kräftigen Gewinnanstieg melden. Vor Steuern verdiente der Immobilienfinanzierer 70 Millionen Euro, ein Plus zum Vorjahr von stattlichen 43 %. Deshalb:

Die PBB hebt ihre Gewinnprognose deutlich an. War man bislang schon davon ausgegangen, beim Vorsteuergewinn eher am oberen Rand der Prognosespanne zwischen 170-190 Millionen Euro landen zu können, rechnet das Geldinstitut nun mit einem Wert zwischen 205-215 Millionen Euro. Das sorgt natürlich auch in der Aktie für einen nächsten Schub. Wobei auch hier nun augenscheinlich eine technische Entscheidung getroffen wurde. Denn es gelang der Aktie, den Widerstand bei 12,50 Euro zu überwinden. Zwar gilt es, hier noch etwas vorsichtig zu sein, ob sich das auch in den nächsten Tagen bestätigen kann. In der Tendenz dürfte die PBB-Aktie allerdings wieder deutlich interessanter werden.

 

Kursverlauf PBB

 

RICHEMONT: Probleme mit Asien

 

Und noch ein Schwenk nach Zürich. Dort präsentierte der Luxusgüter-Konzern RICHEMONT seine Halbjahreszahlen. Diese wiesen beim Umsatz ein Plus um 9 % auf 7,40 Milliarden Euro aus. Wechselkursbereinigt bzw. auch bereinigt um Zu- und Verkäufe legte der Umsatz um 6 % zu. Allerdings hatten hier Analysten im Vorfeld mit deutlich besseren Werten gerechnet. Die Enttäuschung hat vor allem einen Grund: Hongkong.

Die dort anhaltenden Unruhen sorgten dafür, dass bei RICHEMONT in der Absatzregion Asien-Pazifik nur ein Plus von 5 % heraussprang. Im Vorjahreszeitraum hatte der Konzern in dieser Region seine Umsätze noch um rund 20 % steigern können. Dieser Rückgang konnte letztlich nicht vollständig durch die anderen Märkte kompensiert werden, die zwar robust liefen, aber eben nicht stark genug, um den bisherigen Highflyer Hongkong abzulösen.

Die Börse reagiert äußerst verschnupft auf die Ergebnisse. Zumal RICHEMONT auch operativ mit einem Anstieg beim EBIT um nur 3 % auf 1,17 Milliarden Euro ebenfalls die Erwartungen nicht schaffte. Die entsprechende Korrektur bringt natürlich auch die Charttechnik durcheinander. Hier sollten bestehende Positionen klar mit Stopp-Loss abgesichert werden bzw. gar nicht erst eingestiegen werden.

 

08.11.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

 

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