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BÖRSE TO GO - mit dem Corona- und Öl-Crash, Deutsche Bank und Siltronic

Märkte gehen panisch in die neue Woche

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit dem Corona- und Öl-Crash, Deutsche Bank und Siltronic

 

Guten Morgen,

die Bodenbildung der Märkte erfordert starke Nerven. Unverändert hängt die Volatilität an der täglichen Berichterstattung und der Art und Weise, wie Politik, Wirtschaft und die Bevölkerung dies aufnimmt und verarbeitet. Hamsterkäufe in den Supermärkten sind schon mal kein Zeichen der Vernunft und der Souveränität, sondern zeugen von einem hohen Maß an Verunsicherung. 

Interessante Zahl dazu: In Deutschland sind allein in diesem Jahr bereits über 200 Tote und 2,6 Mio. Infizierte zu beklagen. Nein, nicht wegen Corona, sondern aufgrund der alljährlichen Grippewelle. Aber deswegen werden keine Veranstaltungen und Messen abgesagt oder Angestellte nach Hause geschickt. Für uns ist klar: Die Gesellschaft ist mit dem Unbekannten schlicht überfordert.

Eine technische Rezession wird also abermals herbeigeredet. Das ist schade, unnötig und irrational, aber bietet natürlich auch Chancen. Denn anders als während des Handelskonflikts geht es nicht nur um eine Abbremsung in der Industrie, sondern auch im Dienstleistungsbereich. Leere Restaurants, leere Kinos & Konzerte, Messen, abgesagte Reisen, weniger Samstagseinkäufe etc. hinterlassen überall Spuren. Diese wird auch eine Zentralbank nicht abschwächen können, denn die Ursache für die Bremseffekte kommen von der Nachfrageseite. Da helfen auch keine 0% Zinsen mehr. Der anschließende Effekt ist leicht auszumachen: Sobald die Coronakurven sich abflachen, geht es darum das verlorene Terrain wieder aufzuholen. Das könnte das Thema des Frühlings werden.

 

Achterbahnfahrt

 

Für die Börse bedeutet dies: Achterbahnfahrt! Wie wir es schon in den vorigen Berichten angekündigt hatte, wird die Bodenbildung etwas Zeit erfordern, aber unverändert sehen wir die Indices näher am Tiefpunkt als umgekehrt. Das bedeutet, dass jede schwache Marktphase zu nutzen ist, denn es geht allein um die Frage: Wo stehen die Kurse in 6 bzw. 12 Monaten. 

 

Kursverlauf DAX

 

Das gilt auch für den heutigen „Corona-Crash“ an der Börse mit einem DAX, der in der Eröffnung über 1.000 Punkte verlor. Erschwerend kam hier sicherlich die neue Öl-Fehde zwischen Saudi-Arabien und Russland hinzu, was den Ölpreis um rund 30% einbrechen ließ. Auch das muss als vollkommen überzogen eingestuft werden, sorgt aber natürlich über die verschiedenen Derivate und letztlich auch Ölaktien- und –bonds für zusätzlichen Druck.

 

Kursverlauf Brent Öl

 

Dennoch unser Rat: Schauen Sie nicht jeden Tag auf den Wasserstandpegel zum Thema Corona. Behalten Sie den Überblick über das Gesamtbild und den Blick über den Tellerrand.

 

Zweistellige Verluste auch bei Aktien keine Seltenheit

 

In der derzeitigen Lage ist es eigentlich derzeit egal, was die Unternehmen melden. Hier wird faktisch ohne Ansehen der Person verkauft. Allerdings ist natürlich auch abzulesen, dass insbesondere die großen Wackel-Kandidaten der letzten Zeit besonders stark abverkauft werden. Das gilt heute im DAX vor allen für die DEUTSCHE BANK, die fast 15% einbüßt. 

Eine Erklärung, die es für diesen überproportional starken Abschlag geben könnte, wäre hier sicherlich, dass die Deutsche Bank bzw. ihre Töchter wie X-Markets sehr stark in Marktpapieren verschiedener Couleur (ETF, Zertifikate etc.) engagiert sind, die derzeit ebenfalls im hohen Maß abverkauft werden und man wohl davon ausgehen kann, dass das ein Riesenloch in der nächsten Bilanz hinterlässt.

 

Kursverlauf Deutsche Bank

 

Ebenfalls zweistellig verliert SILTRONIC. Der Hersteller von Wafern für die Halbleiterhersteller rechnet für das neue Geschäftsjahr erneut mit einem deutlichen Gewinnrückgang. Zwar rechnet man mit höheren Absatzzahlen, aber die Durchschnittserlöse dürften eine negative Richtung einschlagen. Wobei SILTRONIC gleich noch zusätzlich warnt, dass die Corona-Krise dafür sorgen könnte, dass auch das Absatzvolumen am Ende entgegen der bisherigen Erwartungen rückläufig sein wird. Unter diesen Voraussetzungen ist gut vorstellbar, dass die Aktie wohl ihren Weg in Richtung des Tiefs aus dem vergangenen Juni bei gut 53 Euro fortsetzen wird.

 

09.03.2020 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

 

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