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BÖRSE TO GO - mit Nestlé, Boeing und Bertrandt

Fed bleibt auf der Zinsbremse stehen

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit Nestlé, Boeing und Bertrandt

 

Guten Morgen,

so richtig vom Hocker gerissen hat die gestrige Sitzung der US-Notenbank niemanden. Einzig interessantes Detail: Erstmals seit Mai gab es eine einstimmige Entscheidung, die Zinsen unverändert zu lassen. Dass hier an der Zinsschraube gedreht würde, war im Vorfeld sowieso nicht erwartet worden. Viel interessanter waren die Zinsprojektionen für das kommende Jahr. Allerdings ließ die Fed auch hier reichlich Spielraum für Interpretationen.

Die derzeitige Wortwahl: Die Zinsen sollen so lange stabil bleiben, wie die Inflation nicht über das Ziel von nahe 2 % steigt. Erst darüber wurde man über Zinserhöhungen sprechen wollen. Im Gegenzug würden weitere Zinssenkungen erst dann auf dem Plan stehen, wenn das Wirtschaftswachstum unter den Fed-Prognosen bleiben. Also sowohl für Zins-Bullen als auch -Bären alles dabei.

 

Perspektiven

Bildnachweis: © Fotograf - Anika Huizinga

 

Deutlich spannender dürfte es dagegen in Europa werden. Denn nicht nur die erste EZB-Sitzung unter dem Vorsitz von Christine Lagarde steht auf dem Programm, sondern auch die Parlamentswahl in Großbritannien. Alle möglichen Szenarien sind bekannt und schon hinlänglich diskutiert und interpretiert worden. Hier gibt es vorläufig nichts Neues zu sagen. Spannend dürfte es sowieso erst ab kommendem Jahr werden. Denn wenn Großbritannien tatsächlich den jetzigen Austrittstermin einhält, gibt es noch eine Übergangsphase, die inklusive sehr wahrscheinlicher Verlängerung bis 2022 dafür genutzt werden soll, ein Folgeabkommen über die Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU auszuhandeln. Erst dieses Abkommen wird letztlich wohl darüber entscheiden, wie es in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit der britischen Wirtschaft weitergehen wird.

 

NESTLÉ: Bereinigung

 

Aus der Unternehmenswelt: NESTLÉ macht die nächste Kerbe in seiner Neuordnung des Beteiligungsportfolios. Wie das Unternehmen bekannt gab, will man das amerikanische Speiseeis-Geschäft im ersten Quartal 2020 verkaufen. Käufer soll das bislang mit dem Finanzinvestor PAI gemeinsam betriebene Unternehmen FRONERI sein. Das US-Geschäft von NESTLÉ hat unter seinem Dach so bekannte Marken wie Häagen-Dazs und Drumstick und kam im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von rund 1,8 Milliarden Dollar. Zwar hält sich die Börse heute gegenüber NESTLÉ eher bedeckt, aber wir bleiben insgesamt positiv eingestellt und raten zum weiteren Halten.

 

Kursverlauf Nestle

 

BOEING: Flieger bleiben am Boden

 

Hiobsbotschaft für BOEING. Wie die amerikanische Luftfahrtaufsicht FAA mitteilte, schließt man nun endgültig eine Wiederzulassung der Modellreihe 737 MAX in diesem Jahr aus. Wirklich gerechnet hatte damit zwar kaum jemand. Allerdings hatte BOEING immer wieder auf Optimismus gemacht, dass man hier mit einer baldigen Wiederzulassung rechnet. Dem macht die FAA nun ein Strich durch die Rechnung. Was zum weiteren Glücksfall für AIRBUS werden könnte. Denn je länger der frühere Bestseller am Boden bleiben muss, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass AIRBUS weitere Aufträge von bisherigen BOEING-Kunden ergattern kann. Bei BOEING heißt es also weiterhin: Abwarten. 

 

BETRANDT unter den Erwartungen

 

Und noch ein Blick auf den deutschen Nebenwertemarkt. Hier musste heute der Autozulieferer BERTRANDT etwas schlechtere Zahlen als erwartet mitteilen. Das Unternehmen, das insbesondere Entwicklungsdienstleistungen für die Auto- und Luftfahrtbranche anbietet, verbuchte im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende September) einen Rückgang beim operativen Gewinn (EBIT) um 16,4 % auf 60,3 Millionen Euro. Hier hatten die Analysten etwas mehr erwartet. BERTRANDT selber hatte schon im Sommer seine entsprechende Prognose auf die Spannbreite zwischen 52,1-80,3 Millionen Euro gesenkt.

Immerhin konnte der Umsatz leicht auf 1,06 Milliarden Euro zulegen und traf damit die Erwartungen. Leichte Zuwächse erwartet das Unternehmen auch im neuen Geschäftsjahr. Bei der EBIT-Prognose bleibt man bei einer recht großzügigen Spanne zwischen 54 und 83,2 Millionen Euro. Das alles liefert ein Gesamtbild, das nicht gerade zu Käufen einlädt.

 

12.12.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

 

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