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BÖRSE TO GO - mit Wirecard, Compugroup und Netflix

Turbulenzen am Ölmarkt nach Attacke

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit Wirecard, Compugroup und Netflix

 

Guten Morgen,

der Angriff auf saudische Ölanlagen vermutlich durch jemenitische Huthi-Rebellen dürfte heute und diese Woche an der Börse zumindest beschäftigen. Gut möglich, dass es deswegen zu einer kleineren Korrektur/Pause in der Rallye auf der Spitze kommt, aber mit einer nachhaltigen Unterbrechung rechnen wir noch nicht. Wurden in früheren Jahren Turbulenzen am Ölmarkt gern zum Anlass für selbige am Aktienmarkt herangezogen, so hat sich die Korrelation zwischen den beiden Märkten mittlerweile gelockert. Andere Rohstoffe und Themen sind gewichtiger.

 

Kursverlauf Öl

 

Stichwort „andere Themen“: Wie es um die unmittelbaren Aussichten an der Wall Street bestellt ist, haben wir in unserem Beitrag vom Wochenende „Warum die Wall Street die alten Rekorde brechen wird“ dargestellt – bitte nachlesen: Für eine verlässliche Einschätzung der wirtschaftlichen Lage in die USA ist nicht die inverse Zinskurve relevant, sondern der Blick auf den Halbleitersektor.

Am Mittwoch wird dazu die Fed ihre weitere Vorgehensweise darlegen. Natürlich ist seitens der Börse ein weiterer Zinsschritt eingepreist.  Auf dem Parkett wird erwartet, dass Powell den Leitzins, also die Zielgröße für die Fed Funds Rate, um 25 Basispunkte auf 1,75 bis 2 % senkt. Ist das der Fall, dürften in den kommenden Monaten weitere Zinsschritte folgen. Daher wird viel wichtiger sein, was Powell für die kommenden Monate in Aussicht stellt. Ob er also liefert oder nicht, bleibt offen und abzuwarten, aber auch hier sehen wir derzeit kein Unterbrechungspotenzial für den Angriff auf die alten Rekordkurse der Indices.

Zu den Sektoren: Wie angekündigt rücken wir die gesamte Autobranche in den Fokus. In fast allen Titeln sind Böden erreicht worden und die ersten Vorschusslorbeeren werden bereits seitens der Börse verteilt. Es wird, wie schon umschrieben, einer der wichtigsten Turnaround-Stories für die deutsche Szene. Die IAA und die politischen Diskussionen drumherum sind u.E. der Beginn einer weitreichenden und sehr langfristigen Neuausrichtung über Jahre hinweg. Wir werden dies mit Einzelempfehlungen und gesonderten Produkten unter der Rubrik „New-Mobility“ begleiten.

 

WIRECARD zieht dicken Fisch an Land

 

Der Zahlungsdienstleister WIRECARD muss sich heute mit den meisten DAX-Werten im Minusbereich einordnen. Dennoch bleiben die Perspektiven für dieses Unternehmen sehr interessant. Zumal WIRECARD gerade eine weitere Kooperation bekannt gab. So arbeitet man zukünftig mit dem chinesischen Kreditkartenanbieter UNIONPAY zusammen. Laut Branchenanalysten ist dieses Unternehmen mit rund 6 Millionen ausgegebenen Karten der mit Abstand führende Herausgeber von Kreditkarten, noch vor VISA und MASTERCARD.

Obwohl UNIONPAY auch international tätig ist, liegt der Arbeitsschwerpunkt im Reich der Mitte. WIRECARD und UNIONPAY wollen nun zukünftig noch enger zusammenarbeiten. Dabei soll WIRECARD unter anderem dafür sorgen, dass auf den internationalen Märkten die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, dass dort auch UNIONPAY-Karten akzeptiert werden. Dadurch wird die bisherige Kooperation, die sich bislang  nur auf einige Länder bezog, nun global erweitert. WIRECARD selbst rechnet damit, dass sich daraus ein milliardenschweres Transaktionsvolumen ergeben könnte.

Was das konkret für die eigene Bilanz heißt, lässt WIRECARD natürlich offen. Allerdings wies Vorstandschef Markus Braun darauf hin, dass die Jahresziele 2020 durchaus konservativ sein könnten, also Potenzial für positive Überraschungen möglich wäre.

 

COMPUGROUP warnt

 

Weniger erfreulich ist das, was zum Wochenbeginn der Softwarehersteller COMPUGROUP abliefert. Nachdem Anfang August das Unternehmen mit seinem Quartalsbericht enttäuschte, hätte es eigentlich nun sehr gute Chancen auf einen Rebound gegeben. Denn COMPUGROUP wurde als MDAX-Aufsteiger ausgewählt. Doch konnte das Unternehmen, das unter anderem Softwarelösungen für Arztpraxen anbietet, daraus nichts machen. Mehr noch: Nun droht ein weiterer Abschwung.

Denn nachdem eine ursprünglich eingeplante Übernahme geplatzt ist, hat COMPUGROUP nun auch seine Jahresprognose einkassiert. Beim EBITDA rechnet das Unternehmen nun mit einem Wert zwischen 175-190 Millionen Euro, bislang lautete die Prognose 190-205 Millionen Euro. Die Umsatzprognose blieb mit 720-750 Millionen Euro unangetastet. Doch das dürfte kaum weiterhelfen. Vielmehr droht nun noch einmal ein Test des bisherigen 12-Monats-Tiefs bei rund 39 Euro.

 

Kursverlauf Compugroup

 

NETFLIX goes Bollywood

 

Noch ein Blick auf internationale Werte. Der Streaming-Dienst NETFLIX kann endlich mal wieder einen wichtigen Erfolg melden. Denn in Indien kann man einen der berühmtesten Regisseure des Landes als Partner gewinnen. Karan Johar ist dabei nicht nur als Regisseur tätig, sondern auch Produzent und Talkshow-Moderator mit einer riesen Fangemeinde. Allein auf Twitter verfolgen rund 16 Millionen Nutzer seine Meldungen.

Warum Indien? Die Emerging Markets sind für NETFLIX im Kern noch die Märkte, wo man die größten Zuwachsraten bei den Abonnenten erwarten darf. Und Indien liefert mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern natürlich ein ähnliches, wenn nicht sogar größeres Potenzial als China. Dabei muss NETFLIX natürlich auch auf örtliche Eigenheiten reagieren und Karan Johar ist nun mal ein Star der sogenannten Bollywood-Szene. Gelingt NETFLIX hier, aus der Kooperation entsprechendes Wachstum zu generieren, dürfte das auch für den Gesamtkonzern extrem wichtig werden. So gehen Marktforscher davon aus, dass der indische Streaming-Markt um jährlich rund 22 % wachsen könnte und bis 2023 ein Volumen von rund 1,7 Milliarden Dollar erreicht.

 

16.09.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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