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BÖRSE TO GO - mit AMS, Logitech und Philips

EZB auf Zinssenkungs-Kurs?

 

Guten Morgen,

eine Leitzinssenkungswelle geht um den Globus. Seit dem Zeitpunkt, wo die Fed und die EZB klare Versprechungen hin zu einer weiterhin lockereren Geldpolitik ausgesprochen haben für den Fall, dass die Volkswirtschaften nicht in Fahrt kommen, haben die Notenbanken anderer Länder bereits vorgegriffen: Allein in der abgelaufenen Woche hatten die Notenbanken Südafrikas, Südkoreas und Indonesiens ihre Leitzinsen gesenkt. 

Und auch in Zürich hat der oberste Frankenhüter Thomas Jordan sich bereits seit einigen Monaten auffallend oft dahingehend geäußert, dass der Spielraum für weitere Zinssenkungen nicht ausgeschöpft ist. Die SNB hält mit ihrem negativen Leitzins von minus 0,75 % nach wie vor den unangefochtenen Weltrekord und eine Wende ist nicht absehbar. Allein die Aufwertung des Franken zum Euro dürfte ausreichen, um erneut an der Negativschraube zu drehen, denn der Euro ist die wichtigste Exportwährung der Schweiz.

 

Augen auf die EZB

 

So wird diese Woche wohl neben dem weiteren Verlauf der Berichtssaison auch die EZB im Fokus stehen. Am Donnerstag, so wird erwartet, dürften die Notenbanker anlässlich der Sitzung des EZB-Rats den Einlagensatz um 10 oder sogar 20 Basispunkte senken. Auch weitere Maßnahmen wie die Einführung einer Zinsstaffelung für Banken bis hin zu einer Reaktivierung des Kaufprogramms sind denkbar. Ist das der Fall, werden die Zahlen aus den Unternehmensberichten in einem anderen Licht stehen. Die Frage wird lauten: Welche Auswirkungen werden diese Maßnahmen auf die Wirtschaft in 6-9 Monaten haben?

Die technische Ausgangslage des DAX bleibt inmitten der Berichtsaison denn auch am seidenen Faden hängen. In den kommenden Ausgaben des „Zürcher Trends“ und „Zürcher Finanzbrief“ gehen wir darauf ein. Aktuell: Bei 12.252 Punkten ist noch alles drin, aber bei 12.000 wird es kritisch. Denn dort verläuft der mittlere Aufwärtstrend seit Jahresanfang und der sollte nicht gebrochen werden.

 

Kursverlauf DAX

 

US-High-Techs unter Druck

 

Wie eben angeführt, wird auf Unternehmensseite die Quartalsberichtssaison das Geschehen in dieser Woche dominieren. Der Terminkalender ist prall gefüllt. Besonderes Augenmerk ist dabei auf die amerikanischen Tech-Giganten zu legen. Sowohl FACEBOOK als auch AMAZON und die GOOGLE-Muttergesellschaft ALPHABET werden ihre Zahlen vorlegen. 

Alle drei Unternehmen hatten in den vergangenen Tagen kräftigen Gegenwind von Seiten der Politik zu verdauen. Während FACEBOOK weiterhin wegen seiner Kryptowährungs-Pläne angegriffen wird, mussten sich AMAZON und ALPHABET bei Anhörungen vor dem US-Congress zu ihrer dominierenden Rolle im jeweiligen Wettbewerb verteidigen. Nun sind die Analysten dran und es könnte bei den Berichten ein Knackpunkt werden, dass die Wachstumsraten beim Umsatz möglicherweise hinter den Erwartungen zurückbleiben. Wie dies dann einzuordnen ist, werden wir sehen.

 

Schweizer Werte laufen sich warm

 

Für diese Woche ebenfalls avisiert sind zwei der exponierten Tech-Werte an der Schweizer Börse. Zum einen präsentiert am Dienstag der Halbleiterhersteller AMS seine Zahlen. Dieser hatte ja vor wenigen Tagen für Schlagzeilen gesorgt, nachdem man zuerst ein unverbindliches Kaufangebot für OSRAM abgab, dieses allerdings nur Stunden später wieder einkassierte. Für das zweite Quartal liegen die aktuellen Erwartungen bei einem Umsatzplus von rund 58 % auf gut 396 Million Franken. Für den Gewinn je Aktie wird mit 0,182 Franken durchschnittlich gerechnet. Im Vorjahreszeitraum hatte AMS hier noch einen Verlust von rund 0,4 Franken je Aktie melden müssen.

Die Bücher öffnet auch LOGITECH. Das Unternehmen, das insbesondere für seine Computerperipherie wie Tastaturen, Mouse und Videoequipment bekannt ist, soll im vergangenen Quartal den Umsatz zwischen 7-8 % auf rund 648 Millionen Franken gesteigert haben. So der Marktkonsens. Beim Gewinn je Aktie liegen die Analystenerwartungen bei 0,35 Franken nach 0,337 Franken im Vorjahr.

 

PHILIPS: Gute Vorlage

 

Bereits berichtet hat der holländische Healthcare-Konzern PHILIPS. Dabei konnte das Unternehmen insgesamt ein robustes Ergebnis präsentieren. Der Umsatz verbesserte sich um 9 % auf knapp 4,7 Milliarden Euro. Bereinigt ergab sich ein Wachstum von 6 %, was über den Markterwartungen lag. Beim EBITA wurde ein Zuwachs von knapp 14 % auf 549 Millionen Euro erreicht mit einer Margenverbesserung um 0,6 Prozentpunkte auf 11,8 %, womit man die Erwartungen treffen konnte.

Damit steht der Aktie immer noch die Tür offen, die bisherigen Rekordkurse bei knapp unter 40 Euro zu übertreffen. Für unsere bisherigen Dispositionen heißt das, dass wir investiert bleiben.

 

22.07.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 


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