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BÖRSE TO GO - mit Commerzbank, Thomas Cook und Vonovia

Woche beginnt mit einer Mega-Insolvenz

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit Commerzbank, Thomas Cook und Vonovia

 

Guten Morgen,

die Situation bei Deutschlands Großbanken spitzt sich immer weiter zu. Am Wochenende gab nun die COMMERZBANK bekannt ihr Tafelsilber zu veräußern. Unter dem etwas nach Verzweiflung klingenden Begriff "Strategieprogramm Commerzbank 5.0" gaben die Frankfurter bekannt, sich von der polnischen Tochter MBANK zu trennen und die COMDIRECT-Tochter auf das Mutterhaus zu verschmelzen. 

 

Bild Commerzbank

 

Letzteres ist nur für COMDIRECT-Aktionäre von Bedeutung und die Interpretation des Gesamtpakets an Maßnahmen überlassen wir dem Parkett: Dort wurde die Ankündigung nur mit Achselzucken quittiert. In anderen Worten: Wem nicht mehr einfällt als der Verkauf von Assets, der befindet sich auf einer schiefen Ebene. Wir bleiben dabei: Die Zukunft der deutschen Bankenlandschaft wird von anderen, neuen Namen geprägt sein.

Wie geht es im Konflikt zwischen China und den USA weiter? Dies beschäftigt uns sicher etwas mehr als die Frage, ob es im Nahen Osten zu einer militärischen Eskalation kommt, wie der „SPIEGEL“ es glaubhaft machen möchte. Trump und der Kronprinz von Saudi Arabien, MBT, beide sicher nicht unumstritten, werden bemüht sein, dies zu vermeiden. 

 

China muss sich bewegen

 

Zum Handelskonflikt: Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus dem Reich der Mitten legen nahe, dass China viel dringlicher Wachstum benötigt als die USA, insbesondere vor dem Hintergrund der Spannungen in Hong Kong. Gerät der soziale Frieden aus dem Gleichgewicht, droht Peking sein Gesicht zu verlieren, was vor dem Hintergrund der anstehenden 70-Jahres Feier zum Bestand der Volksrepublik sicher zu vermeiden wäre. Auch wenn es keinem gefällt, aber gegenwärtig kann sich Trump zurücklehnen und abwarten. 

Viele Unternehmen legen nun ihr Budget für das kommende Jahr fest und die allgemeine Verunsicherung führt dazu, dass operative Ausgaben und Investitionspläne gekürzt werden. Große Ausgaben erfolgen nun nicht mehr im laufenden Jahr, was zur Folge haben wird, dass die Wachstumsdaten für Q3 und Q4 verhalten ausfallen werden. Im September und Oktober werden die Analystenerwartungen daher typischerweise nach unten revidiert. Aber Sie wissen: Die Börse befindet sich schon lange im Jahr 2020.

 

Aus für THOMAS COOK

 

Die neue Woche hat auch schon ihren ersten Aufreger: Denn der britische Tourismuskonzern THOMAS COOK ist pleite. Wir hatten in der vergangenen Woche darüber geschrieben, dass die Briten trotz eines schon 900 Milliarden Pfund schweren Rettungspaketes kurzfristig auf die Suche nach weiteren 200 Millionen Pfund gegangen sind. Allerdings mit dem Ergebnis, dass man über das Wochenende weder bei den Gläubigern noch bei Banken und erst recht nicht bei der Regierung Gehör fand. Die entsprechende Folge:

Am Montagmorgen wurde bekannt gegeben, dass THOMAS COOK Insolvenz angemeldet hat. Damit sind sämtliche Aktivitäten des Konzerns erst einmal eingestellt. Was bedeutet, dass derzeit rund 600.000 Touristen irgendwo auf der Welt gestrandet sind. Die britische Regierung selbst hat schon angekündigt, Flugzeuge auf den Weg geschickt zu haben, um rund 150.000 britische Touristen nach Hause zu holen. Andere Regierungen werden wohl folgen. Die Bundesregierung dürfte hier allerdings wieder einmal daneben stehen, wie sie es auch schon bei anderen Pleiten wie beispielsweise Germania gemacht hat. Sie überlässt solche Rückholaktion dann lieber der Branche selbst.

Natürlich bedeutet eine Insolvenz nicht automatisch das komplette Ende des Unternehmens. Allerdings dürften die nun folgenden Verhandlungen mit den Gläubigern noch schwieriger werden. Für die Altaktionäre wird am Ende sowieso nichts übrig bleiben. Hier kann man letzten Endes nur noch den Rat geben, zu retten, was zu retten ist.

 

VONOVIA kauft zu

 

Zu etwas erfreulicheren. VONOVIA geht wieder auf Einkaufstour. Wie der Immobilienkonzern bekannt gab, steigt man für umgerechnet rund 1,14 Milliarden Euro beim schwedischen Wohnungsunternehmen HRMBLA ein. Insgesamt werden 69,3 % der Stimmrechte übernommen. Verkäufer ist der Finanzinvestor Blackstone. Vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden ist geplant, nach Vollzug auch ein öffentliches Übernahmeangebot für die restlichen Anteile abzugeben.

Mit diesem Deal wird VONOVIA nach eigenen Angaben Marktführer im schwedischen Wohnimmobilien-Markt. Die internationale Expansion kann dabei durchaus auch im Licht der jüngsten politischen Volten in Deutschland gesehen werden, die bekanntlich nicht nur Enteignungsfantasien, sondern auch Mietendeckel aufs Tapet gebracht haben. Für die VONOVIA-Aktie sollte sich die Übernahme trotz der finanziellen Belastung grundsätzlich positiv auswirken. Allerdings würden wir hier weitere Zukäufe solange zurückstellen, bis die Marke von 45,50 Euro überwunden wurde.

 

Kursverlauf Vonovia

 

DEUTSCHE BANK: Einen weiteren Schritt gemacht

 

Die DEUTSCHE BANK zieht einen Verkauf durch. Bereits im Juli hatte das Kreditinstitut angekündigt, sich aus weiten Teilen des Aktienhandel zurückzuziehen. Nun hat man mit der französischen BNP PARIBAS eine verbindliche Vereinbarung dazu getroffen. In deren Umsetzung geht das Geschäft mit Hedgefonds (Global Prime Finance) und der elektronische Aktienhandel (Electronic Equities)  an die Franzosen. Wie beide Banken mitteilten, soll die DEUTSCHE BANK allerdings das Geschäft noch so lange betreiben, bis alle ihre Kunden zur BNP gewechselt sind.

Größere Impulse für den Aktienkurs der DEUTSCHEN BANK erwarten wir aus dieser Meldung nicht. Heute geht es im Rahmen der schwachen Börse sogar ein ordentliches Stpck abwärts. Immerhin: Es ist ein Nachweis, dass die Bank bei ihrem geplanten radikalen Umbau weitere Schritte unternimmt. Ob diese von Erfolg am Ende gekrönt sind, bleibt abzuwarten. Wir sehen nach wie vor in der DEUTSCHEN BANK höchstens ein sehr spekulatives Investment.

 

23.09.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

 

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