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BÖRSE TO GO - mit KWS Saat, ABB und Paypal

Märkte treten (noch) auf der Stelle

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit KWS Saat, ABB und Paypal

 

Guten Morgen,

die Märkte zeigen sich zur Wochenmitte in einer eher abwarteten Haltung. Kein Wunder, halten sich doch die negativen wie positiven Einflüsse auf die Kurse derzeit eher die Waage. Auf der sprichwörtlichen Haben-Seite kann verbucht werden, dass sich die Wahrscheinlichkeit auf einen Deal zwischen den USA und China im Handelskrieg weiter erhöht. So soll es bereits eine teilweise Vereinbarung geben, die möglicherweise sogar schon unterschriftsreif ist. Nun weiß man ja inzwischen, wie der US-Präsident Donald Trump tickt und dass er durchaus zu neuen Volten fähig wäre. 

Deshalb im Markt auch diesbezüglich nicht zu viel Euphorie. Immerhin erwarten die Marktteilnehmer, dass es nun erst einmal zu keinen weiteren Strafzöllen kommen wird. Wenn sich das bestätigt, würde das Tor am Markt zur immer noch möglichen Jahresendrallye weit aufgestoßen. Wir hatten schon in den vergangenen Monaten immer wieder darauf hingewiesen, dass wir hier die Stimmungslage schlechter sehen als die tatsächliche Konjunkturlage. Sollte sich also jetzt hier die Stimmung dramatisch verbessern, wäre aus unserer Sicht alles möglich.

Auf der Negativ-Seite bleibt der Brexit. Gestern wurde im britischen Parlament der von Premier Johnson vorgelegte Zeitplan für den Brexit-Deal abgelehnt. Johnson hatte geplant, dass das Unterhaus in nur wenigen Tagen ein sehr umfangreiches Gesetzespaket beschließen müsste, um den ausgehandelten Brexit-Vertrag mit der EU in Kraft zu setzen. Nun läuft alles zumindest auf den Versuch von Neuwahlen hinaus. Wie wir es schon gefühlte Dutzende Male schrieben, sind zwar inzwischen nahezu alle denkbaren Szenarien beim Brexit in den Kursen eingepreist. Die politische Unruhe hinterlässt dennoch Spuren und bremst an anderer Stelle die Märkte aus.

 

Landwirtschaft

Bildnachweis: © Südzucker AG

 

KWS SAAT sieht interessant aus

 

Agraraktien sind ja bekanntlich nicht leicht zu händeln. Exemplarisch dafür steht immer wieder SÜDZUCKER, die in diesem Segment aufgrund des Grundstoffes Zuckerrüben mitspielt. An anderer Stelle gibt es allerdings jetzt deutlich bessere Neuigkeiten. So konnte der Saatgutspezialist KWS SAAT mit seinem präsentierten Jahresbericht 2018/19 überzeugen. Das Unternehmen meldete trotz negativer Währungseinflüsse ein Umsatzwachstum um 4,2 % auf 1,11 Milliarden Euro. Randnotiz: Selbst im bislang eher schwächeren Geschäft mit Zuckerrüben wurde der Umsatz leicht gesteigert. Unter dem Strich konnte das operative Ergebnis auf Basis EBIT um 13 % auf 150 Millionen Euro zulegen und übertraf damit die Markterwartungen. Gleiches galt auch für die entsprechende EBIT-Marge von 13,5 %.

Und KWS SAAT bleibt auch für das neue Geschäftsjahr optimistisch. Der SDAX-notierte Konzern rechnet mit einem Umsatzanstieg um 8-12 %. Die Marge auf Basis EBIT soll zwischen 11 und 13 % liegen. Das kommt auch an der Börse gut an und die Aktie kann heute kräftig zulegen. Damit kündigt sich nach den jüngsten Korrekturverlusten ein Rebound an. Allerdings ist im Bereich von 61 Euro noch eine starke Widerstandszone. Neue Käufe würden wir hier erst oberhalb ansetzen. Beispielweise könnte man mit einem Stopp-Buy bei 61,50 Euro arbeiten.

 

Kursverlauf KWS Saat

 

ABB: Trotz Gewinnrückgang gefragt

 

Kräftig aufwärts geht es heute auch für den Schweizer Industriekonzern ABB. Dieser hatte für sein zurückliegendes drittes Quartal zwar einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang melden müssen. Doch fielen die Zahlen nicht so schlecht aus wie erwartet, was für die Aktie heute ein deutliches Plus über 2 % bedeutet. Insgesamt musste ABB ein Umsatzrückgang um 3 % auf 6,89 Milliarden Dollar ausweisen. Das operative EBITA ging um 1 % auf 806 Millionen Dollar zurück. Beim Nettogewinn gab es einen Abstrich um 15 % und der Auftragseingang verringerte sich um 3 % auf 6,69 Milliarden Dollar.

Immerhin: Für das Gesamtjahr bestätigte ABB seine Prognose. Diese geht von einem leichten Umsatzwachstum und einer Verbesserung der operativen Margen aus. Das ist genau das, was die Anleger auch mit Blick auf die aktuellen Konjunkturunsicherheiten hören wollten. Im Vorfeld der Zahlen gab es für die Aktie schon kräftige Kursaufschläge und der Wert hat es nun in der Hand, zumindest erst einmal an den Widerstand bei rund 20,25 Franken heranzukommen. Angesichts der bisherigen Volatilität der Aktie muss allerdings abgewartet werden, wie sich der Wert danach präsentieren kann. Fazit: Noch nicht einsteigen.

 

PAYPAL: Rebound-Wette?

 

Und noch eine Vorausschau im Rahmen der Berichtssaison. Nach dem heutigen Börsenschluss will heute der Zahlungsdienstleister PAYPAL seinen Quartalsbericht präsentieren. Die Marktprognosen dabei sind durchaus ambitioniert. Beim Gewinn je Aktie liegt  die durchschnittliche Erwartung bei 0,698 Dollar. Das wäre ein Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von gut 20 %. Beim Umsatz rechnen die Analysten mit durchschnittlich 4,357 Milliarden Dollar, einem Zuwachs zum Vorjahr von 18,3 %.

Natürlich wird auch viel davon abhängen, ob und wie PAYPAL die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt oder anpasst. Hier liegen die Analystenprognosen derzeit bei 3,147 Dollar je Aktie Gewinn und einem Umsatz von 17,749 Milliarden Dollar. Die Aktie selbst hatte zuletzt nicht überzeugen können. Seit Ende Juli steckt sie in einem deutlichen Korrekturtrend und musste gestern, unter Umständen nur wegen einer allgemein schlechten Stimmung bei Technologie-Aktien, einen weiteren Rückschlag verdauen. In der jetzigen technischen Konstellation sollte man also nicht den Zahlen vorgreifen. Eine Spekulation,  dass der Wert bei sehr guten Quartalszahlen möglicherweise einen Rebound beginnt, halten wir dennoch für durchaus möglich.

 

Kursverlauf Paypal

 

23.10.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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