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BÖRSE TO GO - mit Twitter, Ströer und Traton

Warten auf die US-Notenbank

 

Guten Morgen,

die Aufregung und Hektik der Berichtsaison wird in den kommenden Tagen noch nicht nachlassen, es stehen noch spannende Namen auf der Agenda wie z.B. AMD, APPLE, ELECTRONIC ARTS, NINTENDO, SONY, ZYNGA, EVONIK, GM und  INFINEON. Erst in der Folgewoche wird der Terminkalender leerer und der Staub kann sich langsam legen.

Ohnehin schauen jetzt erst einmal alle an die Wall Street, denn am Mittwoch ist es soweit: Während die EZB nur den Weg für sinkende Zinsen geebnet hat, wird die Fed wohl mit der ersten Zinssenkung seit mehr als zehn Jahren vorangehen. Für die Märkte ist das bereits ausgemacht, aber vor dem Hintergrund der EZB-Enttäuschung wollen wir den Tag nicht vor dem Abend loben. 

 

Was macht die Fed?

 

Die einzige Frage bleibt: Wird die Fed um einen Viertelpunkt oder gleich den Sprung um einen halben Punkt wagen? Oder gar nicht? Denn die jüngsten US-Konjunkturdaten zeigen: Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal stärker gewachsen als erwartet. Nach Angaben des Handelsministeriums wuchs das Bruttoinlandsprodukt aufs Jahr hochgerechnet um 2,1 % und übertraf damit die Prognosen um etwa 0,2 Prozentpunkte. Druck auf die Fed sieht anders aus.

Geht es aber nach den mehr als 100 Volkswirten, welche die Nachrichtenagentur Reuters dazu befragt hat, rechnen mehr als neun von zehn Ökonomen mit einer Senkung um 25 Basispunkte auf 2,00 bis 2,25 %. Damit ist auch klar: Enttäuscht auch die Fed, wird es an der Wall Street ziemlich lange Gesichter geben und die Enttäuschung sich in deutlichen Kursabschlägen entladen. Es wäre ein Schock.

Vor diesem Hintergrund bewegen wir uns diese Woche nur sehe behutsam nach vorne. Denn Enttäuschungen sind das letzte was die überkaufte Marktlage derzeit gebrauchen kann.

 

Worauf wir heute achten:

 

Die positiven Überraschungen bei TWITTER nehmen wir zum Anlass, die laufende Empfehlung noch einmal zu bekräftigen. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 18 % auf 841 Mio. Dollar dank 139 Millionen aktiver täglicher Nutzer, die auf Werbung reagieren. TWITTER macht nach wie vor mehr als die Hälfte seines Geschäfts in den USA, im zweiten Quartal lag der Umsatz dort bei 455 Mio. US-Dollar, also plus 24 %. 

Zwischen den Zeilen ist zu erkennen, dass die Werbeeinahmen nicht nur stabil sind, sondern auch zulegen. Ein Blick auf den Kursverlauf zeigt denn auch das mittelfristige Potenzial: Nach der mühsamen Bodenbildung 2015-2017 gewinnt der Turnaround immer mehr an Kontur. Das zwischenzeitliche Hoch vom Sommer 2018 bei 46 Dollar dürfte jetzt das unmittelbare Ziel sein, gelingt dort der Break steht die alte Rekordmarke von 69 Dollar im Raum, aktuell 41,40 Dollar.

Wir bleiben noch im Werbebereich, allerdings in einem anderen Sektor. Denn der Spezialist für Außenwerbung STRÖER MEDIA ist auf bestem Wege, ein neues Allzeithoch heute zu schaffen. Die Aktie profitiert dabei insbesondere von einer neuen Kaufempfehlung von JP MORGAN und einem recht üppigen Kursziel von 103 Euro. Der zuständige Analyst begründet seine Empfehlung damit, dass STRÖER zu einem der großen Profiteure beim Wandel der verschiedenen Werbeformen werden könnte. Denn er sieht Werbung in klassischen Medien wie beispielsweise Print auf dem Rückzug und ein Umschichten der entsprechenden Werbe-Gelder zur Außenwerbung.

 

Kursverlauf Ströer Media

 

In der heutigen Tendenz konnte die Aktie bisher bei 70,95 Euro ein neues Allzeithoch markieren. Ob darüber hinaus weiteres Potenzial aus unserer Sicht besteht, werden wir in der aktuellen Ausgabe des Zürcher Trends klären.

 

TRATON auf die Watchlist

 

Zurück zur Berichtssaison. Erste Halbjahreszahlen gab es vom Nutzfahrzeug-Hersteller TRATON. Zur Erinnerung: Dahinter steckt die Nutzfahrzeugsparte des VOLKSWAGEN-Konzerns, die erst vor kurzem an die Börse gegangen war. Bislang mit eher durchmischten Ergebnissen. Doch das könnte sich nun ändern.

Denn wie das Unternehmen mitteilte, konnte man im ersten Halbjahr seinen Umsatz um 7 % auf 13,5 Milliarden Euro verbessern. Das operative Ergebnis stieg sogar um ein Viertel auf 1,1 Milliarden Euro. Daraus ergab sich eine operative Rendite von 7,9 %, ein Zuwachs um 1,1 Prozentpunkte. Einziger Wermutstropfen war ein Rückgang um 6 % bei den Auftragseingängen.

Dennoch könnte die Aktie hier durchaus an Momentum gewinnen, da die Aufwärtsbewegung  durch operative Zuwächse in allen drei Hauptmarken MAN, SCANIA und VOLKSWAGEN CAMINHOES E ONIBUS getragen wurde. Insofern sollte man TRATON sicher unter etwas schärfere Beobachtung stellen.

 

29.07.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

 


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