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BöRSE TO GO - mit RWE, Evotec und SoftwareOne

Handelskrieg: Jetzt auch am Kapitalmarkt?

NTG24 - BöRSE TO GO - mit RWE, Evotec und SoftwareOne

 

Guten Morgen,

der Handelskonflikt steht zu Anfang dieser Woche erneut im Mittelpunkt. Ob die US-Regierung tatsächlich Kapitalströme in Richtung China begrenzt, bleibt abzuwarten. Entscheidend ist die Botschaft Washingtons, welche sich hierin versteckt: China wird zu dem Wahlkampfthema im Rahmen der Präsidentschaftswahl 2020. Nicht auszuschließen, dass die Chinesen sich in den kommenden Wochen hier völlig neu aufstellen, mehr dazu diese Woche hier für unsere Abonnenten und in unseren Ausgaben des „Zürcher Trend“ und „Zürcher Finanzbrief“.

 

Grünes Blatt

Bildnachweis: © Finance & Research AG

 

Auch die technische Verfassung der Indices rückt nun wieder in den Mittelpunkt. Hintergrund an dieser Stelle ist die anstehende Berichtssaison für das dritte Quartal. Sämtliche Schätzungen wurden in den vorigen Wochen nach unten revidiert und nun wird es darauf ankommen, an welcher Stelle die Ergebnisse für Überraschungen sorgen. Sicher ist nur: Die Q3-Zahlen liefern die Antwort auf die Frage, ob es zu einer Weihnachtsrally kommt oder nicht. Vielen steckt noch die Erinnerung an die Kursentwicklung vom Vorjahr in den Knochen, doch diesmal wird es anders laufen.

 

RWE wird grün

 

Anders, als viele erwartet hatten, ist es auch bei RWE in diesem Jahr gelaufen. Wir hatten schon früher angekündigt, ab 30 Euro die Gewinne zumindest abzusichern, dem ist bald so. Damit fast 70 % Kursgewinn seit Januar und sicher einer der drei besten Performer im DAX. Die Wende zu Gunsten des Ökostroms läuft gut an: Ab heute wird RWE auch offiziell zu einem Produzenten von Ökostrom, da ab heute RWE die erneuerbaren Energien des bisherigen Konkurrenten E.ON übernimmt. Als weiterer Schritt kommen dann noch die regenerativen Energien der früheren Tochter INNOGY dazu. Mit diesen Maßnahmen wird RWE zu einem der führenden Unternehmen bei grünem Strom. 

Die Story ist also noch lange nicht vorbei. Gut möglich, dass nach Überwinden der technischen Hürde (Chart) RWE bald wieder alte Höhen erreicht. Das Konzept passt jedenfalls, auch wenn die Frage nach den Kosten des Ausstiegs aus der Braunkohle noch offen bleibt. RWE bleibt indes ein Kauf, unser Kursziel liegt bei 50 Euro für Ende 2020.

 

Kursverlauf RWE

 

EVOTEC kommt voran

 

Der deutsche Biotech-Star EVOTEC liefert die nächste Erfolgsmeldung. Denn inzwischen meldet man vollen Zugriff auf die Darmkrebs-Daten der Hamburger INDIVUMED. Beide Firmen hatten im April eine entsprechende Forschungszusammenarbeit angekündigt, in deren weiterem Verlauf neue Therapeutika zur Darmkrebs-Behandlung entwickelt werden sollen. INDIVUMED verfügt über eine umfangreiche Patienten-Datenbank, die als Grundlage für gezielte Wirkstoffforschungen dienlich ist. Für uns bleibt EVOTEC einer der spannendsten Biotech-Titel im D-A-CH-Raum.

 

Warmlaufen für Börsengang

 

In der Schweiz kündigt sich für das kommende vierte Quartal eine interessante Neuemission an, die auch in unseren Analyse-Schwerpunkt hinsichtlich neuer Technologien sehr gut passen würde. Denn das Schweizer IT-Unternehmen SOFTWAREONE plant einen Börsengang. Zum Kerngeschäft des Unternehmens gehört der Wiederverkauf von Softwareprodukten, unter anderem von MICROSOFT, SAP, SYMANTEC und ORACLE. Dabei bietet es seinen Kunden umfangreiche Möglichkeiten des Lizenz-Managements an, inklusive auch entsprechender Cloud-Lösungen.

Ein durchaus profitables Geschäft, wenn man auf die jüngsten Zahlen schaut. Im letzten Jahr verdiente das Unternehmen brutto 724 Millionen Franken. Das entsprach einer durchschnittlichen Wachstumsrate seit 2016 von 13 %. Beim EBITDA wurde zuletzt ein Wert von 187 Millionen Franken ausgewiesen, eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 42 %. Im Rahmen des Börsenganges sollen nur bestehende Aktien platziert werden. Derzeit liegen 38 % der Anteile bei den drei Gründungsaktionären. Der amerikanische Finanzinvestor KKR hat derzeit rund 21 % und die PERUNI HOLDING (aus einer Übernahme Anfang des Jahres) hält rund 15 %.

Natürlich wird bei einem Börsengang die wichtigste Frage sein, mit welchem Bewertungsniveau die Firma antreten will. Ersten Gerüchten zufolge soll eine Bewertung von rund 4 Milliarden Franken angepeilt werden. Das scheint auf Basis des vorliegenden Datenmaterials ziemlich happig. Allerdings werden wir uns erst eine Meinung bilden können, wenn die Börsenpläne konkreter und das Zahlenmaterial entsprechend umfangreicher geworden sind. Bis dahin behalten wir SOFTWAREONE im Blick.

 

30.09.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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