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BÖRSE TO GO - mit Volkswagen, Fiat Chrysler und Deutsche Bank

Börsen nehmen Schwung dank guter Indikatoren

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit Volkswagen, Fiat Chrysler und Deutsche Bank

 

Guten Morgen,

die Börsen preisen eine wirtschaftliche Erholung auf breiter Front für 2020 ein. Denn mit den jüngsten Daten zum Verbrauchervertrauen in den USA dreht die Stimmung derzeit leicht in Richtung Zuversicht und jeder weiß: Die USA sind mit ihrer Dynamik nun einmal die Lokomotive der Weltwirtschaft. Weitere Lichtblicke können zudem am US-Häusermarkt erkannt werden: Wie aus dem S&P Corelogic Case-Shiller Index hervorgeht, konnten die Eigenheimpreise im August im Jahresvergleich auf nationaler Ebene um 3,2 % anziehen. Im Juli waren es  bereits +3,1 % und in den 20 größten Ballungszentren verteuerten sich die Immobilienpreise um 2,0 %. Im Monatsvergleich legten die Preise in sämtlichen Regionen damit um 0,2 % und saisonbereinigt um 0,3 % zu. Das sind wichtige Daten zum Zustand der Konjunktur. Ergo:

 

Börsen-Bulle

Bildnachweis: © Finance & Research AG

 

Dreht der Wind drüben, folgen alle anderen mit sechs Monaten Zeitverzögerung. Behält die Fed heute nun ihren Zinskurs bei und steuert mit einem weiterer Senkung gegen die Folgen des Handelsstreits, dürfte klar werden: das Szenario einer Rezession verliert an Tragweite. Die Börsen wittern dies bereits und die Zahlen der Berichtssaison spiegeln dies ebenfalls. Auch wenn noch nicht alle Ergebnisse auf dem Tisch liegen, zeichnet sich folgendes Bild ab:

 

Gute Zwischenbilanz

 

Im S&P 500 haben bislang knapp die Hälfte aller enthaltenen Unternehmen ihre Zahlen offengelegt und davon haben wiederrum 80 % die Erwartungen bei den Gewinnaussichten übertroffen und 64 % in ihren Umsatzdaten positiv überrascht. Unter dem Strich fällt auch der Gewinnrückgang weniger dramatisch aus als erwartet: Wurde zu Beginn der Berichtssaison noch ein durchschnittlicher Gewinnrückgang von 4,2% erwartet, liegt dieser derzeit bei -3,7%. Setzt sich dieser Trend fort, kann festgehalten werden:

Global operierende Unternehmen spüren zwar die Bremseffekte aus dem Handelsstreit deutlich, es kann aber keinesfalls von einer breiten Krise gesprochen werden. Zudem jene Unternehmen, welche weniger global aufgestellt sind, im Durchschnitt nur einen moderaten Gewinnrückgang von -0,8% ausweisen.

Fazit: Die Rallye ist keine Luftnummer auf Basis von niedrigen Zinsen, sondern ein Vorgeschmack auf das, was noch kommt!

 

Apropos Zahlen

 

VOLKSWAGEN konnte für das zurückliegende Quartal ein kräftiges Gewinnplus melden. Insgesamt profitierte der Wolfsburger Autobauer von einer weiterhin robusten Nachfrage nach SUVs und positiven Effekten von Kostensenkungen, die insbesondere den Ertrag in der Kernmarke VW stützten. Auf Konzernebene konnten so die Umsätze um 7 % auf 186,6 Milliarden Euro gesteigert werden. Operativ verdiente der Konzern gut 11 % mehr und konnte seine entsprechende Marge trotz des problematischen Marktumfeldes um 0,3 Prozentpunkte auf 7,9 % steigern. Vor Steuern verdiente Volkswagen letztlich 14,6 Milliarden Euro, ein sattes Plus von 17 %.

Und auch im Ausblick bleibt VOLKSWAGEN positiv gestimmt. Auf das Gesamtjahr gerechnet soll der Umsatz um bis zu 5 % zulegen können. Damit bestätigt der Autobauer seine bisherige Prognose. Bei der bereinigten operativen Marge bleibt der Ausblick ebenfalls bestätigt. Hier peilt VW einen Wert zwischen 6,5 % und 7,5 % an. Kleiner Wermutstropfen: Bei den Auslieferungen rechnet das Unternehmen nun mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau. Hier war man bislang von einem kleinen Plus aus.

Doch das stört augenscheinlich die Börse nicht. Die VOLKSWAGEN Vorzüge sind heute weiterhin gut unterwegs und bestätigen damit die kräftige Rallye der vergangenen Wochen. Hier sieht alles danach aus, als wenn die Aktie nur etwas Luft holt für den nächsten Ausbruch. Unter diesen Prämissen raten wir natürlich dazu, weiter investiert zu bleiben.

 

Kursverlauf Volkswagen Vorzüge

 

FIAT CHRYSLER: Klappt es endlich?

 

Und wir bleiben noch im Autosektor: Um es etwas salopp zu formulieren - der italienisch-amerikanische Autohersteller FIAT CHRYSLER sah in den vergangenen Jahren wie ein Wanderpokal aus, den keiner haben wollte. Die Liste von Branchen-Konkurrenten, mit denen FIAT CHRYSLER fusionieren oder kooperieren wollte, ist inzwischen recht lang. Nun die nächste Trendwende. Nachdem es vor einigen Monaten mit RENAULT nicht klappte, verhandelt FIAT CHRYSLER nun mit dem französischen Wettbewerber PEUGEOT (PSA).

Wie weit die Gespräche gediehen sind, bleibt bislang von allen Seiten offen. Immerhin gibt es schon ein Szenario für mögliche Personalien. So könnte PSA-Vorstandschef Carlos Tavares in einem fusionierten Unternehmen diese Funktion weiter ausüben, während der FIAT-CHRYSLER-Chairman John Elkann seine bisherige Funktion auch nach einem Zusammenschluss ausüben könnte. Insgesamt würde bei einer Fusion ein Autokonzern mit einem Marktwert von rund 50 Milliarden Dollar entstehen, der dann weltweit die Nummer 4 wäre.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht würde eine Fusion durchaus Sinn ergeben. PSA hatte schon signalisiert, dass man sich in Zukunft stärker nach Amerika orientieren wolle. FIAT CHRYSLER könnte im Gegenzug seine Marktposition in Europa stärken, außerdem das Thema Elektromobilität deutlich stärker anpacken als es bislang der Fall ist. Jedenfalls gefällt der Börse diese Möglichkeit und sie schickt heute beide Aktien deutlich nach oben. Allerdings würden wir hier noch etwas zur Zurückhaltung raten, da bei FIAT CHRYSLER ja begonnene Fusionsgespräche bislang keinen Seltenheitswert hatten. Erst wenn es mal einen Erfolg geben würde, kann man wohl neu diskutieren.

 

Kursverlauf Fiat Chrysler

 

DEUTSCHE BANK: Kein Lichtblick

 

Und noch etwas Negatives: Die DEUTSCHE BANK hat heute Morgen ihre Zahlen zum dritten Quartal präsentiert und dabei den Markt wieder mal enttäuscht. Denn unter dem Strich verlor das Institut 942 Millionen Euro und damit fast ein Drittel mehr als im Markt herumgereicht wurde. Da fiel auch nicht ins Gewicht, dass die sogenannte Kernbank (ohne nicht fortgeführte Geschäfte) einen Vorsteuergewinn von 353 Millionen Euro ausweisen konnte. Beim Umsatz ging es um 15 % nach unten auf knapp 5,3 Milliarden Euro. Auch hier blieb die Bank unter den Marktprognosen.

Die Folge ist ein kräftiger Abschlag heute. Was leider letztlich unsere Befürchtung bestätigt, dass die Aktie in ihrer schwierigen charttechnisch Formation (Schulter-Kopf-Schulter) Gefahr läuft, einen erneuten Trendwechsel in Richtung Süden zu vollziehen.

 

30.10.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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