als .pdf Datei herunterladen

Anleihen: Negativzinsen 4 ever?

Kann man trotz negativer Renditen noch Gewinne erwirtschaften?

 

Die Überschrift ist sicherlich etwas überspitzt, zeichnet allerdings am Ende doch die Perspektive nach, mit der wir als Investoren insbesondere im europäischen Markt auf Jahre hinaus leben und arbeiten müssen. Denn aktuell sehen wir prinzipiell keine Indizien oder Ansatzpunkte, wie die EZB in den kommenden Jahren eine tatsächliche und nachhaltige Zinswende durchführen kann (und will). Und das bedeutet letztlich auch, dass sich daran andere europäische Notenbanken inklusive der Schweizerischen Nationalbank orientieren werden.

Was heißt das nun für Sie als Anleihen-Investoren? Die Zinskomponente wird in den kommenden Jahren nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Will man eine halbwegs vernünftige Rendite oberhalb der Inflationsrate erhalten, sprechen wir hier von Fälligkeitsrendite im Bereich von 2%, bestenfalls vielleicht 3%. Und selbst hierbei müssen Sie schon zunehmend ins Risiko, sprich in die schlechteren Bonität gehen. Indes:

 

Großinvestoren unter Anlagezwang

 

Damit sind Sie nicht allein. Denn auch die großen Kapitalsammelgesellschaften stehen vor dem gleichen Problem, sogar noch eklatanter. Denn institutionellen Anlegern wie beispielsweise Rentenfonds oder Pensionsfonds ist es in der Regel nach den Statuten verboten, unter eine bestimmte Gewichtung im Anleihebereich zu fallen. Diese Großinvestoren müssen also trotz niedrigster oder sogar negativer Renditen investieren. Das schafft nach wie vor eine Grundnachfrage, die Sie zumindest taktisch nutzen können. 

Ganz einfach gesprochen: Gab es früher den Fall, dass sich in einem positiven Umfeld die Rendite beispielsweise von 400 Basispunkten auf 300 Basispunkten  verringerte (mit  entsprechenden Kurszuwächsen), geht es jetzt um einige Etagen tiefer, aber eben auch erneut um Renditeverringerungen von beispielsweise -0,5% auf -1%. Was ebenfalls Kursavancen bedeutet und entsprechende Investmentchancen.

 

Euro-Staatsanleihen: Risiko ist dabei

 

In Europa werfen inzwischen 75% aller Staatsanleihen nur noch negative Zinsen ab, das Volumen beläuft sich auf ca. 13 Bio. Dollar und ist damit ein neuer Höchststand. In der Bundesrepublik haben bereits 88% aller ausstehenden Bundesanleihen negative Renditen (durchschnittlich -0,37%). In der Schweiz ist es noch extremer: Hier wirft nur noch die 30-jährige eine Rendite von 0,02% ab. Diese Zahlen verdeutlichen den Anlagenotstand, den die Notenbanken geschaffen haben und unter dem gerade die institutionellen Anleger leiden.

Eine konkrete Anlagestrategie in diesem Bereich sieht aus unserer Sicht vor, erst einmal vor allem am mittleren und langen Ende nach interessanten Anleihen zu suchen. Dabei gibt es einen Schwerpunkt in griechischen und italienischen Anleihen. Beide Länder sind natürlich absolute Risikofälle. Doch sowohl EU als auch Eurozone haben in den vergangenen Jahren immer wieder nachgewiesen, dass sie sprichwörtlich auf Teufel komm raus hier Hilfestellung leisten werden. Mit der neuen EZB-Chefin Lagarde wird sich daran nichts ändern. Deshalb würden wir hier die entsprechenden Risiken auch eingehen. 

Im folgenden eine Aufstellung der Euro-Staatsanleihen, die wir im Rahmen eines neu aufzulegenden Musterdepots kaufen werden. Dieses wird zukünftig auch um Nicht-Euro-Anleihen erweitert.

 

Tabelle Euro-Staatsanleihen

 

10.07.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 





Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)