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Auch an AMD geht die Krise nicht spurlos vorbei, doch die Anleger reagieren positiv auf dezent ernüchternde Zahlen

Weiter auf Wachstumskurs

NTG24 - Auch an AMD geht die Krise nicht spurlos vorbei, doch die Anleger reagieren positiv auf dezent ernüchternde Zahlen

 

Nachdem Konkurrent Intel bereits schwer enttäuschte, wurden die Zahlen von AMD zuletzt mit viel Spannung erwartet. Nun hat der Konzern seine Bücher geöffnet und die Zahlen verraten, dass die Krise(n) auch hier ihre Spuren hinterlassen haben.

So gelang es AMD (US0079031078) nicht, sein ursprüngliches Umsatz-Ziel in Höhe von 6,7 Milliarden USD zu erreichen. Stattdessen musste man sich mit 5,6 Milliarden USD begnügen, womit auf Jahressicht immerhin noch ein Wachstum erreicht werden konnte. Beim Nettogewinn ging es allerdings im hohen Tempo abwärts. Nur noch 66 Millionen USD verdiente AMD im dritten Quartal.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas lag auch an Einmaleffekten wie der Übernahme von Xilinx, aber auch gestiegene Kosten für Rohstoffe und Energie dürften eine Rolle gespielt haben. Voll zugeschlagen hat bei AMD auch die Schwäche im PC-Bereich. Mit seinen Ryzen-Prozessoren musste der Konzern erstmals seit Langem einen Verlust verzeichnen. Auch Konkurrent Intel (US4581401001) leidet massiv unter einer eingebrochenen Nachfrage nach CPUs für Normalsterbliche.

Dass die Zahlen nicht ganz so desaströs ausfallen wie bei manchem Mitbewerber, hat AMD in der Hauptsache seinen Geschäften mit Serverhardware und Chips für Spielekonsolen zu verdanken. Diese Bereiche erweisen sich weiterhin als Wachstumsmotor und die Verantwortlichen gehen davon aus, dass das auch so bleiben wird. Entsprechend gibt es noch einen positiven Ausblick, wenngleich auch etwas unter vorherigen Prognosen.

 

AMD strebt weiter nach vorne

 

Für das vierte Quartal rechnet AMD mit einem Umsatz von 5,5 Milliarden USD, was im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von etwa 14 Prozent entsprechend würde. Trotz der vielen Herausforderungen scheint der Halbleiter-Konzern also auf Wachstumskurs zu bleiben, und das ist in der gegenwärtigen Ausgangslage tatsächlich schon beeindruckend genug. Bei der Bruttomarge werden 51 Prozent angepeilt. Insgesamt liegen die Prognosen etwas unter den bisherigen Erwartungen. Sie haben aber auch nicht die schlimmsten Befürchtungen erfüllt.

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Letzteres dürfte auch der Grund dafür sein, dass die Börse eher freundlich auf die jüngsten Ergebnisse reagierte. Die AMD-Aktie konnte sich gestern im nachbörslichen Handel um 4,2 Prozent steigern und damit die kurz zuvor verlorene 60-USD-Marke wieder zurückerobern. Die Aktionäre erkennen hier also weiterhin Steigerungspotenzial, und das nicht ohne Grund. Selbstredend werden die kommenden Monate herausfordernd für AMD und die Konsumflaute wird den Konzern weiter unter Druck setzen. Sobald die Lage sich aber wieder bessert, könnte man umso kraftvoller zurückkommen. Bleibt es in der Zwischenzeit bei einem Wachstum, wenn auch einem kleinen, gibt es aus Anlegersicht nur wenig zu meckern.

 

AMD zeigt sich stark

 

Technologisch hat AMD mit seinen neuen Ryzen-Prozessorgen bereits den Grundstein gelegt, um der Konkurrenz auch weiterhin das Fürchten zu lehren. Intel kann vereinfacht ausgedrückt mit der Leistung von AMD-Chips nur mithalten, indem der Stromverbrauch in teils wahnsinnige Höhen getrieben wird. In der jetzigen Zeit dürfte da vielen die Wahl zwischen den beiden Herstellern nicht besonders schwerfallen.

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Werbebanner EMH PM TradeNatürlich ist die Chipbranche aber ein sehr schnelllebiges Geschäft und schon nächstes Jahr um diese Zeit kann hier alles völlig anders aussehen. Was AMD aber auf lange Zeit bleiben dürfte, sind die hochprofitablen Segmente der Server-Chips und Embedded-Systeme. Letzteres beinhaltet auch die Spielekonsolen PlayStation 4 und Xbox Series. Auf Dauer werden diese Bereiche allein den Gesamtkonzern kaum tragen können. Sie sorgen aber dafür, dass AMD deutlich entspannter durch die Krise kommt und bei den Anlegern weiterhin Optimismus herrschen kann. Geduld ist in Sachen AMD-Aktie jetzt in jedem Fall eine wichtige Sache. Unter dem Strich lassen die Ergebnisse sich aber sehen und obschon die Erwartungen der Analysten und auch die eigenen Prognosen nicht vollumfänglich erfüllt werden konnten, so hätte es definitiv auch sehr viel schlimmer kommen können.

 

02.11.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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