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Die Wachstumspläne von Adyen kommen ins Stocken und die Anleger reagieren entrüstet auf die Halbjahreszahlen

Der Kurs crasht ins Bodenlose

NTG24 - Die Wachstumspläne von Adyen kommen ins Stocken und die Anleger reagieren entrüstet auf die Halbjahreszahlen

 

Allen Krisen zum Trotz strebte der Zahlungsdienstleister Adyen bis zuletzt ein steiles Wachstum an. Aus den Plänen scheint aber nichts, bzw. zu wenig zu werden. Kürzlich stellte das Unternehmen Zahlen für das abgelaufene Halbjahr vor, welche die Erwartungen der Märkte in keiner Weise erfüllen konnten. Stattdessen gab es eine Reihe von Enttäuschungen zu sehen.

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So ging es bei Adyen (NL0012969182) mit der operativen Gewinnmarge steil in die Tiefe, wie „Der Aktionär“ berichtet. Lediglich 43 Prozent und damit 16 Prozentpunkte weniger als noch im Vorjahreszeitraum konnten ausgewiesen werden. Zwar rechneten die allermeisten Beobachter bereits mit einem Rückgang, Dass dieser so deutlich ausfällt, war dann aber doch eine unangenehme Überraschung. Leider sieht es an anderer Stelle nicht merklich besser aus.

Der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen lag bei nur noch 320 Millionen Euro und damit rund zehn Prozent tiefer als vor einem Jahr. Auch damit wurden die Erwartungen deutlich unterboten. Adyen selbst begründet das schlechte Abschneiden mit hohen Investitionen für den Personalausbau. Für die Zukunft wurde versprochen, die Einstellungen etwas zurückzufahren. Die Anleger konnte das allerdings nicht beruhigen. Die Reaktion auf die Zahlen hätte kaum heftiger ausfallen können.

 

Die Adyen-Aktie stürzt ab

 

Bereits im frühen Handel am Donnerstag geriet die Adyen-Aktie schwer unter Druck und fiel zunächst um rund 20 Prozent in die Tiefe. Wer da noch auf eine schnelle Gegenbewegung gehofft hatte, wurde letztlich schwer enttäuscht. Die Verluste weiteren sich über den Handelstag nur noch weiter auf. Zu Handelsschluss standen nur noch 906 Euro auf dem Ticker. Der Tagesverlust summierte sich auf schmerzhafte 38,5 Prozent. Da lässt sich wohl schon von einem veritablen Crash sprechen.

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Zeitweise ging es für Adyen bis auf 877 Euro in die Tiefe, was dem niedrigsten Stand seit rund dreieinhalb Jahren entspricht. Von einer Wachstumsstory kann da zumindest an der Börse kaum noch die Rede sein. Das Unternehmen kann zwar noch Verbesserungen vorweisen. Die fallen aber schlicht zu gering aus, als dass die Anleger noch Zuversicht schöpfen könnten. Vor allem auf dem wichtigen nordamerikanischen Markt bleibt man deutlich hinter den erhofften Wachstumsraten zurück.

Die Erlöse konnten dort im ersten Halbjahr um rund 23 Prozent zulegen, was erstmal nicht schlecht klingt. Ein Jahr zuvor wuchs Adyen in dieser Hinsicht aber noch um 52 Prozent. Dass das Unternehmen so stark ausgebremst werden würde, damit hatten offenbar nicht einmal die Pessimisten gerechnet. Nun steht die Befürchtung im Raum, dass der negative Trend noch lange nicht seinen Tiefpunkt erreicht hat.

 

Adyen: Und nun?

 

Immerhin konnte Adyen einen stabilen Nettogewinn in Höhe von 282 Millionen Euro vorweisen. Das Unternehmen steht nicht so schlecht da, wie es der gestrige Kurscrash vielleicht den Anschein erwecken lassen könnte. Doch es macht sich der Eindruck breit, dass die vielen Vorschusslorbeeren aus der Vergangenheit letztlich unberechtigterweise verteilt wurden. Der Blick in die Zukunft fällt bestenfalls unsicher aus und die Aktie wird trotz des theoretischen Erholungspotenzials zu einer schwer spekulativen Angelegenheit.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSolche Investments sind beim aktuellen Marktsentiment kaum gefragt und so hat sich bei Adyen mit den eher schwachen Ergebnissen ein perfekter Sturm zusammengebraut. Monatelang hart erarbeitete Kursgewinne haben sich an nur einem Tag in Luft aufgelöst. Ob die Bullen noch die Kraft aufbringen können, um wenigstens eine kleine Erholung auf die Beine zu stellen, lässt sich nur abwarten. Darauf wetten sollten Anleger aber wohl eher nicht, denn aktuell will an den Märkten allgemein keine Kauflaune aufkommen. In Zeiten, in denen selbst als verlässlich geglaubte Blue Chips schwer ins Rutschen kommen, ist die Ausgangslage für spekulative Aktien umso schlechter.

18.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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  • AST - 19.08.2023 12:29:28 Uhr


 

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