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Marktstellung von Airbus wird noch stärker

Airbus sammelt weiter Aufträge ein

NTG24 - Marktstellung von Airbus wird noch stärker

 

Zum wiederholten Male kann der europäische Boeing-Konkurrent Airbus SE (NL0000235190) direkt und indirekt von den Problemen Boeings profitieren.

Seit Monaten laboriert Boeing mit den Problemen des Mittelstreckenjets 737 Max. Nach dem Absturz von 2 Flugzeugen dieses Typs erhielt dieser ab Frühjahr 2019 weltweit Startverbot, was Boeing in heftige Turbulenzen stürzte. In der Folge wurde die Produktion dieser Serie sogar ganz eingestellt, und neueste Zahlen deuten darauf hin, dass Airbus Boeing 2019 als weltgrößten Flugzeughersteller abgelöst hat.

 

Das schwarze Boeing-Jahr 2019

 

Das Startverbot für diese Flugzeugklasse begann am 10.03.2019, als Ethiopian Airlines nach einem Absturz die Nutzung seiner ganzen 737-Max-Flotte einstellte. Einen Tag später verhängte China ein Startverbot, und am 15.03.2019 ließ Oman Air als letzter verbleibender Nutzer der Boeing 737 Max seine Flugzeuge dieser Klasse am Boden. Bereits am 13.03.2019 hatte die US-Bundesluftfahrtbehörde FAA ein weltweites Startverbot angeordnet, welches bis heute gilt. Dieses soll nach FAA-Angaben erst aufgehoben werden, wenn eine Liste von offenen Punkten im Rahmen des Zertifizierungsprozesses erfolgreich abgearbeitet wurde. Mit einer raschen Aufhebung ist derzeit aber nicht zu rechnen.

 

Airplane

Bildnachweis: © Flughafen Zürich AG

 

Kampf um Triebwerks-Kontingente

 

Auswirkungen hat dies auch auf die Lieferketten beider Flugzeug-Konkurrenten. Airbus ist seit einiger Zeit in Gesprächen mit dem Triebwerkskonsortium CFM, die Zahl der gelieferten von diesem gelieferten Leap-Triebwerke (Leap = Leading Edge Aviation Propulsion) für die A320-Neo-Familie kurzfristig zu erhöhen, solange die Produktion der Boeing 737 Max unterbrochen ist. CFM bezeichnet ein Joint-Venture des US-Konzerns General Electric mit der französischen Safran S.A. Dieses stellt Triebwerke (Leap-Triebwerke) sowohl für die A320 Neo von Airbus (Leap 1A) als auch die 737 Max für Boeing (Leap 1B) her. Die beide Triebwerke haben die gleiche technische Basis und ähneln sich im Aufbau, jedoch ist das Leap 1A etwas größer. Bisher war die Produktion von CFM zu je 50 % auf Airbus und Boeing aufgeteilt. Nun soll im Jahr 2020 neu 60 % für Airbus und 40 % für Boeing gebaut werden.

Beschleunigen könnte diese Entwicklung auch eine weitere Erosion des Vertrauens in die Produktions- und Kontrollprozesse für die Boeingflugzeuge. Denn mit dem Absturz einer ukrainischen Passagiermaschine heute Morgen kurz nach dem Start vom Flughafen Imam Chomeini in der iranischen Hauptstadt Teheran wurden die Zweifel an der Flugsicherheit erneut angefacht. Beim Absturz der Boeing 737 waren alle 173 Passagiere getötet worden.

Derweil kann sich Airbus über neue Aufträge freuen. Zuletzt meldete das in Singapur beheimatete Flugzeugleasingunternehmen BOC Aviation Ltd., mit Airbus einen Vertrag über den Kauf von 20 Airbus A320neo Flugzeugen geschlossen zu haben. Die Flugzeuge sollen 2023 und 2024 ausgeliefert werden. Ende Dezember hatte BOC Aviation bei Airbus bereits 18 Maschinen gleichen Typs bestellt, die 2022 und 2023 geliefert werden sollen.

Und auch in den USA erfreut sich Airbus weiter einer gesunden Nachfrage. Zuletzt hat die siebendgrößte US-Fluggesellschaft Spirit Airlines mit Sitz in Florida 100 Maschinen des Typs A320neo geordert.

 

Airbus

 

Ein Blick auf den Kursverlauf der Airbus-Aktie zeigt, dass dieser die dynamische operative Entwicklung bereits widerspiegelt. Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen dürfte sich das Auftragspolster für Airbus weiter erhöhen. Zudem erhöht sich aufgrund der stärker werdenden Marktstellung die Preissetzungsmacht, was mittelfristig auch margenseitig spürbar werden sollte.

 

Fazit

 

Die neueste Entwicklung bestätigt unseren Investment-Case für Airbus. Die Auftragsbücher sind voll und sichern die profitable Kapazitätsauslastung langfristig. Nicht zuletzt aufgrund dieser soliden Wachstums- und Ertragsperspektiven befindet sich der Wert in unserem Strategiedepot Aktien Konservativ.

 

 

08.01.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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