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Die Unstimmigkeiten zwischen Alibaba und der chinesischen Regierung scheinen ein Ende zu finden

Neue Hoffnung bei den Aktionären

NTG24 - Die Unstimmigkeiten zwischen Alibaba und der chinesischen Regierung scheinen ein Ende zu finden

 

Bis vor einigen Jahren war die Alibaba-Aktie bei den Anlegern schwer beliebt und galt als einer der aussichtsreichsten Titel überhaupt. Damals stand der Börsengang der Tochter Ant Financial kurz bevor, mit dem leicht neue Rekorde hätten geschrieben werden können. Doch dann grätschte die Regierung in Peking dazwischen und belegte den Konzern teils mit drakonischen und kaum nachvollziehbaren Strafen

Über Jahre hing das Thema wie ein Damoklesschwert sowohl über Ant Financial als auch Alibaba (US01609W1027). Die Anleger waren schwer verunsichert und mussten quasi jederzeit mit einer neuen Strafe rechnen, aus welchen Gründen auch immer. Eine solche wurde nun auch wieder verhängt, wie die chinesische Zentralbank mitteilte. Umgerechnet 900 Millionen Euro wird Alibaba noch einmal zahlen müssen. Dennoch reagierte die Aktie am Freitag sehr positiv.

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Werbebanner EMH PM TradeAuch einige Konkurrenten von Alibaba wurden mit Strafzahlungen belegt. Hoffnung machen aber die damit verbundenen Aussagen der Behörden. Nachdem mit dem Ganzen unter anderem (angebliche) Verstöße in Bereichen wie Anti-Geldwäsche oder dem Zahlungsverkehrt aus der Welt geschafft wurden, scheint die Regierung die Zügel wieder loszulassen. Die meisten Probleme seien behoben und so macht sich an den Märkten die Hoffnung breit, dass der Groll von Präsident Xi Jinping nachlässt und Alibaba und Co sich endlich wieder frei entfalten können.

 

Alibaba macht einen großen Schritt

 

Die Alibaba-Aktie reagierte auf die Meldung am Freitag sichtlich erleichtert. Um satte 7,5 Prozent ging es an den hiesigen Handelsplätzen aufwärts, womit der Kurs sich bis auf 81,85 Euro steigern konnte. Allerdings kann das nur der erste Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Erholung sein. Noch immer sind auf Jahressicht Verluste in Höhe von 25,1 Prozent zu verschmerzen. Seit den Höchstständen im Jahr 2020 ging es sogar um knapp 70 Prozent in die Tiefe.

Ob diese Verluste irgendwann wieder aufgeholt werden können, daran haben viele Experten weiterhin ihre Zweifel. Chinesische Aktien gelten noch immer als schwer riskante Angelegenheit. Das gilt mittlerweile nicht mehr nur aufgrund des teils erratischen Verhaltens der dortigen Regierung. Auch die Verstimmungen in der Politik mit dem Westen geben Anlass zur Sorge.

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Einfluss auf das Verhalten der Anleger hat zweifelsohne zudem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine genommen, welchen China bis heute nicht verurteilt hat. Viele wurden durch dieses Ereignis wachgerüttelt und mussten erkennen, dass kriegerische Auseinandersetzungen in großen Maßstäben leider auch im 21. Jahrhundert kein Ding der Unmöglichkeit sind. Im Zuge dessen richten sich die besorgten Blicke der westlichen Anleger in Richtung Taiwan. Die chinesische Führung hat schließlich militärische Schritte zur Wiedervereinigung mit der abtrünnigen Insel explizit nicht ausgeschlossen.

 

Alibaba: Eine heikle Sache

 

Nun bedeutet das natürlich nicht, dass der nächste Konfliktherd schon ausgemachte Sache wäre und es ist nur schwer zu hoffen, dass es dazu niemals kommen möge. Doch vollständig ausschließen lässt es sich eben auch nicht, weshalb Anleger gerade langfristig die Risiken einkalkulieren müssen. Derweil hinterlässt Alibaba fundamental eine gute Figur und bleibt weiterhin auf Wachstumskurs. Im digitalen Bereich zählt der Konzern zu den größten Unternehmen im Reich der Mitte und wird gerne auch als das chinesische Amazon bezeichnet.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeTrotz der teils eklatanten Risiken sind Chancen also in jedem Fall vorhanden. Es wird spannend zu sehen sein, wie die Anleger sich hier weiter verhalten werden. Mit der ganz großen Kursrallye ist wohl eher nicht zu rechnen, schon alleine aufgrund von Zweifeln, wie ernst die Behörden es mit ihren einigermaßen versöhnlichen Worten meinen. Zumindest wäre es aber im Bereich des Möglichen, dass die Alibaba-Aktie sich nun einen Boden auf einem deutlich höheren Niveau suchen wird. Vielleicht stattet sie sogar der 100-Euro-Marke wieder mal einen Besuch ab, die es seit Februar nicht mehr zu sehen gab. Blind darauf verlassen sollte sich aber tunlichst niemand.

10.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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