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Allianz ohne neue Impulse

Short-Eindeckungen nach den Zahlen

NTG24 - Allianz ohne neue Impulse

 

Die Allianz stellt die Highlights der ersten neun Monate vor: Umsatz -1,9 %, Operatives Ergebnis -14,6 % und Solvenz-II-Kapitalquote -21 Prozentpunkte. Kein Scherz, sondern das Fundstück der Woche. Was uns die Investor Relation Abteilung damit wohl eigentlich sagen wollte, war, dass man das schwierige Jahr 2020 bisher besser überstanden hat, als befürchtet. 

Dem kann ich zustimmen, sehe aber immer noch keine positive Perspektive bei der Allianz. Covid-19 und die anhaltende Belastung des Lebengeschäfts durch schwache Marktzinsen wird sich weder im 4. Quartal noch im folgenden 1. Quartal ändern. Oder anders gefragt: Was könnte die Allianz wieder so attraktiv machen, dass man die Aktie unbedingt kaufen möchte. 

Zurzeit möchte die Allianz nicht einmal selbst ihre eigenen Aktien kaufen. Das temporär ausgesetzte Aktienrückkaufprogramm wurde nun offiziell beendet. Der Aktienkurs scheint nicht attraktiv genug zu sein, um die budgetierten 750 Mio. Euro dafür aufzuwenden. Diese Entscheidung allein spricht Bände. 

 

Allianz: Zwei Achillesfersen

 

Die Allianz hat zwei Achillesfersen. Die eine betrifft plötzlich auftretende Schäden. Die andere starke und unerwartete Kursbewegungen im Portfolio. 

Bahnen sich neue Risiken mit einer normalen Geschwindigkeit an, ist die Allianz exzellent darin, daraus ein gutes Geschäft für sich zu machen. Risiko ist per se nicht schlecht für die Gesellschaft, sondern im Gegenteil sogar sehr gut, wenn man zuvor den richtigen Preis dafür verlangt hat. Schwierig für das Ergebnis des Konzerns sind jedoch unerwartet auftretende Risiken, die hohe Schäden verursachen. Covid-19 selbst zähle ich nicht dazu. Aber dass die Regierungen landesweite Lockdowns angeordnet hatten, das ist beispielsweise ein Risiko, dass die Allianz nicht ausreichend abgedeckt hatte. 

Was das Portfoliomanagement angeht, so wird das Risikomanagement mit hoher Professionalität ausgeführt. Die Allianz weiss ganz genau, dass ihr langfristiges Überleben als Gesellschaft daran hängt, dass beim Risikomanagement keine nennenswerten Fehler gemacht werden, denn Verluste in diesem Bereich haben keinerlei Auswirkung darauf, was den Kunden im Gesundheits- / Unfall- oder Schadensfall ausgezahlt werden muss. Einzig und allein die Aktionäre kommen dafür mit ihrem Eigenkapitalanteil auf. 

Aber selbst ein hoch professionell geführtes Risikomanagement kann nicht alle Risiken ausschliessen. Vor allem nicht, wenn es sich um Risiken handelt, die im Portfoliomanagement nicht kontrolliert werden können oder solche, die sehr plötzlich auftreten und zu hoher Volatilität in den gehaltenen Wertpapieren führt. 

 

Allianz SE

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWird die Allianz an einer oder gar beiden Achillesfersen getroffen, geht der Aktienkurs in die Knie. Denn die Anleger wissen, an welchen Stellen die Allianz im Hinblick auf ihr Ergebnis verwundbar ist und zögern dann auch nicht, sondern trennen sich von dem Papier. So der Fall von Ende Februar bis Mitte März und dann wieder ab Juni bis heute. 

Man kauft die Allianz Aktien am Gegenpol. Dann, wenn die Risiken noch hoch erscheinen, aber die Volatilität bereits wieder beginnt zu fallen bzw. sich normalisiert. Denn in dieser Periode kann die Allianz erhöhte Beiträge für ihre Versicherungen verlangen, die wenig später deutlich positiv zum Ergebnis beitragen, da die Risiken schon längst wieder dabei sind zu fallen. 

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

07.11.2020 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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