Bei Amazon sorgt die KI nicht nur für hübsche Fantasien, sondern ruft auch handfeste Probleme auf den Plan

Die KI erobert die Bestseller-Listen

 

Künstliche Intelligenz, oder kurz KI, gilt noch immer als der große Megatrend in der KI. Auch bei Amazon rechnen sich Anleger große Chancen mit Blick auf die Technologie aus. Der E-Commerce-Riese muss sich derzeit aber auch mit den Problemen herumschlagen, welche ChatGPT und Co mit sich bringen.

Das Portal „Extremetech“ berichtete kürzlich darüber, wie die KI die Bestellerlisten bei Amazon (US0231351067) unsicher macht. Als Beispiel dafür wird die Bestenliste für E-Books aus der Kategorie zeitgenössische Liebesromane für Jugendliche und Erwachsene herangezogen. Dort sollen sich lediglich 19 Bücher gefunden haben. 81 hingegen wurden von einer KI generiert.

 

Erkennbar sind solche Werke an zusammenhangslosen und teils schlicht sinnlosen Sätzen. Bereits zu Anfang der Bücher verabschiedet sich jeder Sinn, von einem Spannungsbogen ganz zu schweigen. Da stellt sich freilich die Frage, wie es trotzdem für eine Platzierung in der Bestseller-Liste zu sein. Die Antwort darauf scheint ebenfalls KI zu sein.

Experten spekulieren darüber, dass die Bücher von Bots gelesen würden, um damit die Bestseller-Listen aktiv zu manipulieren. Es klingt fast selbst wie ein Science-Fiction-Roman. Doch bei Amazon scheinen derzeit Bots Bücher für Bots zu schreiben und damit auch noch tatsächlich Geld zu verdienen. In die Irre geleitet wird derweil der menschliche Nutzer, der bei der schieren Masse an KI-Veröffentlichung den Überblick verliert.

 

Amazon bemüht sich nur wenig

 

Amazon hat auf die Entwicklung bereits reagiert, nach Ansicht der Kritiker aber schlicht zu wenig. So wurden viele von der KI generierten Bücher zwar aus den Bestseller-Listen entfernt. Doch erhältlich bleiben sie weiterhin und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis der Algorithmus den nächsten KI-Wälzer auf die Bestenliste wirft. Für Amazon wäre es wichtig, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Ansonsten könnte die Kundschaft mittelfristig das Interesse am nicht ganz unwichtigen E-Book-Segment verlieren.

03.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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