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Amazon nimmt Milliarden in die Hand, um bei Anthropic einzusteigen und im KI-Rennen nicht den Anschluss zu verlieren

Das scheint den Anlegern zu gefallen

NTG24 - Amazon nimmt Milliarden in die Hand, um bei Anthropic einzusteigen und im KI-Rennen nicht den Anschluss zu verlieren

 

Noch immer ist Künstliche Intelligenz, oder kurz KI, das beherrschende Thema in der Tech-Welt und auch an den Börsen. Amazon setzt ebenfalls darauf und werkelt hinter den Kulissen fleißig an entsprechenden Lösungen. Ganz offensichtlich ist der Internet-Gigant auch nicht verlegen darum, viel Geld in die Hand zu nehmen, um sich wichtige Marktanteile im Sektor zu sichern.

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Wie am Montag bekannt wurde, investiert Amazon (US0231351067) bis zu vier Milliarden US-Dollar in das noch erstaunlich junge Startup Anthropic. Jenes wurde erst vor rund zwei Jahren gegründet, zog aber schon Aufmerksamkeit und Geld von Branchengrößen wie Google oder SAP auf sich. Das liegt auch daran, dass die Gründe ehemals für den ChatGPT-Entwickler Open AI arbeiteten. Entsprechend groß sind die Erwartungen an das Unternehmen.

Jenes bietet mit Claude einen eigenen Chatbot an und rühmt sich damit, über eine besonders sichere KI-Lösung zu verfügen. Dem scheint Amazon Glauben zu schenken und so sollen in einer ersten Runde 1,25 Milliarden Dollar investiert werden. Weitere 2,75 Milliarden Dollar werden in Aussicht gestellt, um mittelfristig eine Minderheitsbeteiligung aufzubauen. Im Gegenzug wird Anthropic in Zukunft bevorzugt die Amazon Web Services als Cloud-Anbieter nutzen.

 

Amazon: Das Prinzip Hoffnung

 

Was genau Amazon sonst mit Anthropic vor hat und wie deren Technologie bei Projekten wie Bedrock Einfluss nehmen könnte, dazu gibt es bisher keine detaillierten Informationen. All das bleibt also erst einmal der Vorstellungskraft der Aktionäre überlassen. Letztere scheinen sich mit der Investition aber gut anfreunden zu können. Die Amazon-Aktie konnte am Montag im späten Handel noch einmal auf Aufholjagd gehen und damit vorherige Verluste wieder ausgleichen. Aus dem Handel ging das Papier mit einem Plus von 0,3 Prozent; der Kurs verbesserte sich immerhin bis auf 123,70 Euro.

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Das ist freilich noch kein sensationeller Kurssprung. An einem insgesamt mehr als schwachen Handelstag ist eine derartige Performance aber schon eine angenehme Abwechslung. Amazon unterstreicht, es mit den KI-Ambitionen ernst zu meinen und beschreitet einen ähnlichen Weg wie Microsoft. Statt Grundlagen selbst zu entwickeln, werden diese sich einfach durch Investitionen ins Haus geholt. Das kann ein guter Weg sein, da das Grundgerüst moderner Sprachmodelle im KI-Bereich stets sehr ähnlich ist.

Abseits der KI sieht es für Amazon derzeit eher mau aus. Zumindest die Erwartungen der Anlegerinnen und Anleger halten sich in Grenzen. Mit der Aussicht auf eine längere Phase mit hohen Zinsen hat die US-Notenbank Fed für viel schlechte Stimmung gesorgt. Damit einher geht auch die Sorge, dass der Konsum weiter schwächeln könnte. Dass derartige Sorgen nur kurz vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft auftreten, macht die Sache nicht besser. An den Märkten stellt man sich schon mal auf die eine oder andere Enttäuschung ein.

 

Amazon muss sich beweisen

 

Amazon steht nun unter Druck und muss den Anlegern beweisen, dass auch in schwierigen Zeiten Umsätze und Gewinne stimmen. Kräftige Investitionen im KI-Bereich sind ein Versprechen für die Zukunft. Die kommenden Bilanzen werden damit aber eher nicht aufgehübscht. In rund einem Monat wird der Tech-Riese frische Zahlen vorlegen, welche durchaus für eine Richtungsentscheidung sorgen könnten.

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Bis dahin sieht es im Chart momentan nach einer Seitwärtsbewegung aus. Schlecht schlägt die Amazon-Aktie sich nicht, welche sich seit Jahresbeginn um beachtliche 53 Prozent im Kurs steigern konnte. Die Zweifel bei den Anteilseignern an weiteren Wachstumsaussichten sind jedoch greifbar. Es dürften also einige schwierige Wochen bevorstehen und die Anleger dürften sowohl konjunkturelle Entwicklungen als auch Neuigkeiten aus dem Sektor mit Argusaugen beobachten. Gefragt wird da wohl nicht zuletzt ein schnelles Reaktionsvermögen sein.

26.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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