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Amazon fürchtet sich vor ChatGPT, besonders im Zusammenhang mit den eigenen Angestellten

Nur nicht zu viel verraten

NTG24 - Amazon fürchtet sich vor ChatGPT, besonders im Zusammenhang mit den eigenen Angestellten

 

Im Tech-Sektor ist die Künstliche Intelligenz seit dem von ChatGPT ausgelösten Hype das bestimmende Thema und so geht das Ganze auch an Amazon nicht spurlos vorbei. Allerdings nicht, weil der Internet-Gigant schon eine eigene Alternative zu dem Chatbot parat hätte. Stattdessen sorgt man sich darum, wie die eigenen Angestellten mit der neuen Technologie umgehen.

„Der Standard“ berichtete am Sonntag über viele offene Fragen bei Amazon-Angestellten, was den Umgang mit ChatGPT angeht. In einem internen Slack-Kanal wurde beispielsweise nach einer offiziellen Anleitung gefragt oder zumindest eine offizielle Positionierung von Amazon zu dem KI-Dienst. Andere wollten gerne wissen, inwieweit die Nutzung von ChatGPT in die eigene Tätigkeit einfließen könnte.

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Werbebanner EMH PM TradeGemeldet hat sich darauf irgendwann wohl eine Firmenanwältin mit einer klaren Warnung an die Belegschaft. Die Nutzung des Chatbots ist Amazon-Mitarbeitern dem Vernehmen nach wohl nicht pauschal untersagt. Es wird allerdings dringend davor gewarnt, das Ganze in Zusammenhang mit der Tätigkeit bei Amazon (US0231351067) zu nutzen. Der Konzern scheint sich große Sorgen darum zu machen, dass der eine oder andere (versehentlich) Firmengeheimnisse an die KI verraten könnte.

Es wurde sogar angedeutet, dass eben das bereits vorgekommen sei, allerdings ohne konkrete Belege. Mittlerweile hat Amazon wohl auch schon die eine oder andere Sicherheitsmaßnahme ergriffen und Angestellte erhalten beim Aufruf der ChatGPT-Webseite eine deutliche Warnung. Mit jener wird darauf aufmerksam gemacht, dass es sich um einen Service eines Drittanbieters handelt, dem möglichst keine Firmeninterna anvertraut werden sollten.

 

Muss Amazon jetzt selber ran?

 

Bewusst ist man sich bei Amazon allerdings auch über die vielen Talente von ChatGPT, besonders was das Programmieren angeht. Deshalb sollen die Programmierer bei Amazon durchaus die KI um Rat fragen, wenn der eigenen Code verbessert werden soll. Das soll aber eben möglichst ohne das Ausplaudern von irgendwelchen Geheimnissen vonstattengehen. Ob das immer möglich ist, darüber lässt sich wahrscheinlich streiten.

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Amazon kann auch kaum einschätzen, wie genau die KI trainiert wird und ob jener nicht vielleicht schon Meta-Daten ausreichen, um das eine oder andere Geheimnis über Amazon zu lüften. Zu einem späteren Zeitpunkt könnten findige Nutzer dies mit geschickten Fragen der KI entlocken, so zumindest die Befürchtung. Eine völlig gefahrlose Nutzung ist für Amazon-Mitarbeiter da kaum möglich. Entsprechend fordern zumindest einige laut „Business Insider“, dass Amazon möglichst bald eine eigene Alternative zu ChatGPT aus dem Boden stampft, mit der im Konzern dann etwas entspannter umgegangen werden kann.

 

Ist das gut oder schlecht?

 

Auf die Aktie hat die ganze Angelegenheit nur minimale Auswirkungen. Neue Impulse ergeben sich schließlich nicht, doch vielleicht gibt es zumindest einen positiven Faktor. Es zeigt sich, dass auch bei Amazon das Thema Künstliche Intelligenz derzeit eine große Rolle spielt. Das erhöht den Druck auf den Konzern, der auch im Cloud-Bereich schwer aktiv ist, eigene Lösungen auf den Weg zu bringen und damit in Konkurrenz zu ChatGPT zu treten. Ankündigungen in diese Richtung gibt es bisher zwar nicht. Es ist aber schwer davon auszugehen, dass Amazon sich das Thema KI schon seit Längerem sehr genau ansieht.

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Werbebanner ClaudemusImmerhin konnten die Bullen gestern bei der Amazon-Aktie die jüngste Abwärtsbewegung wieder unterbrechen und mit einem Plus von 1,45 Prozent die 90-Euro-Marke zurückerobern. Bis Handelsschluss ging es auf 91,18 Euro in die Höhe. Das liefert zwar nicht unbedingt irgendwelche neuen Erkenntnisse, doch schon allein aus psychologischen Gründen ist es immer angenehm, die Verteidigung von runden Kurslinien betrachten zu können. In Zukunft wird der E-Commerce-Riese am Thema KI in keinem Fall vorbeikommen. Ob und wie man sich dort gegen die starke Konkurrenz behaupten können wird, darüber lässt sich aus Anlegersicht momentan nur rätselraten.

 

21.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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