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Amazon von Zahlen beflügelt, PayPal weiterhin im Sinkflug, Commerzbank erleidet Abschläge trotz guter Gewinne und TUI kämpft sich wieder hoch

Die Berichtssaison ist in vollem Gange, doch es gibt nicht nur gute Nachrichten

NTG24 - Amazon von Zahlen beflügelt, PayPal weiterhin im Sinkflug, Commerzbank erleidet Abschläge trotz guter Gewinne und TUI kämpft sich wieder hoch

 

Abseits der Bonität der USA stand die vergangene Woche schwer im Zeichen von Quartalszahlen. Die Berichtssaison ist in vollem Gange und einige Schwergewichte erlaubten mal wieder einen Blick in die Bücher. Dabei gab es einige erfreuliche und einige weniger erfreuliche Entwicklungen zu sehen.

Begeistert hat Amazon (US0231351067) mit einem satten Gewinnsprung, der jegliche Erwartungen der Analysten regelrecht pulverisierte. Unter anderem aufgrund erfolgreicher Maßnahmen zur Kostensenkung gelang es dem Online-Titanen, das Nettoergebnis auf starke, 6,7 Milliarden US-dollar zu steigern. Umsätze von 134,4 Milliarden Dollar liefern zudem Hinweise darauf, dass der Tiefpunkt für Amazon endlich überwunden sein könnte.

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Begleitet wurden die Zahlen von teils deutlich erhöhten Kurszielen von den Analysten. Letztere sind sich in Sachen Amazon nun auch weitgehend einig und empfehlen die Aktie mehrheitlich zum Kauf. Das sorgt an der Börse freilich für gute Laune und die Amazon-Aktie feierte am Freitag eine kleine Kursparty. An den hiesigen Handelsplötzen ging es um 9,77 Prozent bis auf 129,26 Euro in die Höhe. Das ist ein neuer Höchstwert im laufenden Jahr.

 

Große Enttäuschung bei PayPal

 

Weniger gut erging es den Anteilsscheinen des Zahlungsdienstleisters PayPal (US70450Y1038). Bereits zur Wochenmitte stelle jener die jüngsten Quartalszahlen vor, welche bei den Anlegern leider keinen guten Eindruck hinterließen. Die Umsätze konnten zwar gesteigert werden und die Verantwortlichen sprachen von einigen erfreulichen Signalen. Das konnte die Aktionäre aber nicht darüber hinwegtrösten, dass die Margen einmal mehr dünn ausfielen und die Erwartungen der Analysten verfehlten.

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Werbebanner EMH PM TradeNachdem die PayPal-Aktie am Donnerstag bereits um knapp zwölf Prozent in die Tiefe rasselte, setzte sich der Ausverkauf vor dem Wochenende fort. Am Freitag rutschte der Titel um etwas mehr als drei Prozent in Richtung Süden und landete bei nur noch 57,72 Euro. Das ist nicht mehr weit entfernt vom 52-Wochen-Tief bei 54,84 Euro. Viele Analysten und auch der Autor dieser Zeilen sehen nach wie vor Chancen für PayPal. Es fällt derzeit aber verdammt schwer, angesichts der massiven Verluste optimistisch zu bleiben.

 

Die Commerzbank kann nicht punkten

 

Ein ähnliches, wenn auch nicht ganz so dramatisches Bild zeichnete sich gestern bei der Aktie der Commerzbank (DE000CBK1001). Das Frankfurter Geldhaus konnte einmal mehr von den steigenden Zinsen profitieren und die Gewinne im vergangenen Quartal in die Höhe schrauben. Allein im ersten Halbjahr konnte das Konzernergebnis auf 1,15 Milliarden Euro befördert werden. Das ist nicht weit entfernt von den 1,4 Milliarden Euro, die im gesamten Jahr 2022 erreicht werden könnten. Dass jene Nummer in diesem Jahr übertroffen wird, darf mittlerweile als gesetzt gelten.

Dennoch reagierte die Commerzbank-Aktie mit Verlusten auf die Zahlen, und das führen Beobachter in erster Linie auf die Unternehmenskosten zurück. Jene lagen rund 100 Millionen Euro über den Expertenschätzungen. Die Commerzbank legt weiterhin viel Geld für mögliche Kreditausfälle zur Seite. Die Aktie fiel zeitweise um über fünf Prozent, konnte sich im späteren Handel aber wieder etwas fangen. Ins Wochenende ging es mit 10,68 Euro; der Tagesverlust belief sich auf 2,64 Prozent. Aus charttechnischer Sicht erfreulich ist, dass die 10-Euro-Marke trotz eher gedrückter Stimmung kein einziges Mal in Gefahr geriet.

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TUI: Der nächste Versuch

 

Ohne Zahlen auskommen musste im gestrigen Handel TUI (DE000TUAG505) und an der Nachrichtenfront tat sich hier auch sonst nicht viel. Allerdings bedeutet das, dass es auch keine negativen Meldungen zu hören gab. So konnten die Bullen nach dem jüngsten Dämpfer wieder an der Erholung basteln und die Kurse um 3,7 Prozent bis auf 6,95 Euro steigern.

Am Nachmittag gelang es sogar kurzzeitig schon wieder, die sehr wichtige Marke bei 7 Euro zu erreichen. In der kommenden Woche werden die Bullen noch Gelegenheit haben, sich einmal mehr am Ausbruch zu versuchen. Gute Argumente dafür hätten sie eigentlich. Die nächsten Zahlen von TUI werden noch eine Weile auf sich warten lassen. Doch sämtliche Indikatoren aus der Branche weisen aktuell darauf hin, dass der Konzern ein sehr starkes Sommergeschäft erleben dürfte und auch für die kälteren Jahreszeiten scheint die Reiselust nicht abzureißen.

 

Ein zweischneidiges Schwert

 

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Werbebanner testenDie Berichtssaison ist für die Anleger eine aufregende Zeit, doch leider gibt es nicht selten auch Enttäuschungen zu sehen. Viele würden auf die Spannung in dieser Phase wohl nur zu gerne verzichten. Letztlich geben die Konzernergebnisse aber recht verlässliche Anhaltspunkte für die weitere Entwicklung eines Unternehmens und daher sind sie auch eine gute Basis, um fundierte Investmententscheidungen zu treffen. Auch in der kommenden Woche stehen einige wichtige Ergebnisse an, unter anderem von Siemens Energy und Bayer. Langweilig wird es also sicher nicht.

05.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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