Die Übernahme von iRobot durch Amazon scheint ins Wanken zu geraten und die Reaktion an der Börse fällt heftig aus

Ist das gut oder schlecht?

 

Es ist schon einige Zeit her, dass Amazon ankündigte, iRobot übernehmen zu wollen. Bisher schien es beim Kauf des Herstellers von Staubsaugerrobotern auch wenig Gegenwind zu geben. Nun äußerte die EU-Kommission aber Bedenken an dem Deal, was an der Börse heftige Reaktionen auslöste.

 

Das Ganze kommt einigermaßen überraschend, da erst kurz zuvor die Nachrichtenagentur „Reuters“ einen Bericht veröffentlichte, laut dem die Europäische Kommission eine bedingungslose Genehmigung für die von Amazon (US0231351067) anvisierte Übernahme erteilen würde. Eine endgültige Entscheidung wird wohl noch etwas auf sich warten lassen und wird nun für Februar erwartet.

An der Börse kam es aber bereits zu deutlichen Reaktionen. Eingeschätzt wird die Sache dabei offensichtlich recht unterschiedlich. Bei der Aktie von iRobot (US4627261005) machte sich große Verunsicherung breit und die Kurse brachen zeitweise um mehr als 20 Prozent ein. Ohne den Deal mit Amazon ist die Bewertung des Titels kaum zu rechtfertigen.

Die Anteilseigner von Amazon schienen derweil fast etwas aufzuatmen. Dort ging es mit den Kursen um knapp 1,5 Prozent bis auf 136,06 Euro aufwärts und zwischenzeitlich kratzten die Bullen schon wieder am 52-Wochen-Hoch bei 136,54 Euro. Darin lässt sich vielleicht erkennen, dass manch einer ein Ausbleiben der Milliardeninvestition in herausfordernden Zeiten begrüßen würde. Zugegebenermaßen ist das aber reine Spekulation.

 

Amazon: Abwarten und Tee trinken

 

Aussagen von Amazon der letzten Monate sind klar so zu interpretieren, dass das Unternehmen an seinen Übernahmeplänen festhält. Ob das auch so bleiben mag, sollte die EU-Kommission mögliche Einschränkungen ins Spiel bringen, das bleibt nun schlicht abzuwarten. Der Deal ist für die Amazon-Aktie nicht die allergrößte Bedrohung. Der Fokus der Anleger liegt klar auf anderen Bereichen und auch in schwierigen Zeiten zahlt der Online-Gigant das Ganze mehr oder minder aus der Portokasse. Die iRobot-Aktie allerdings steht und fällt mit der geplanten Übernahme.

28.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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