Ein Deal zwischen Amazon und Apple ruft die spanischen Wettbewerbshüter auf den Plan und nun wurden hohe Strafzahlungen verhängt

Die Tech-Giganten wehren sich

 

Medienberichten zufolge hat die spanische Wettbewerbsbehörde so ihre Probleme mit einer Vereinbarung zwischen Amazon und Apple, die bis ins Jahr 2018 zurückreichen soll. Inhalt davon sind den Ausführungen zufolge unter anderem begrenzte Werbemöglichkeiten für die Konkurrenz auf dem Handelsplatz von Amazon. Nach Ansicht der Verbraucherschützer wurde der Wettbewerb damit ausgebremst.

Nun sollen die Restriktionen fallen und in Zukunft sollen nicht mehr nur ausgesuchte Händler via Amazon (US0231351067) Apple-Produkte anbieten dürfen. Zudem sollen die beiden Tech-Riesen mit hohen Geldstrafen belegt werden. Apple (US0378331005) soll 143,6 Millionen Euro an Strafe zahlen; Amazon kommt mit 50,5 Millionen Euro etwas günstiger davon. Allerdings kündigten beide Unternehmen bereits Berufung in der Sache an.

 

Apple argumentiert damit, den Deal lediglich für den Schutz der Kunden vor Fälschungen abgeschlossen zu haben. Amazon hingegen sieht nicht, dass es von einem Ausschluss von Verkäufern auf dem eigenen Shop in irgendeiner Weise profitieren würde und spricht stattdessen davon, dass das gesamte Geschäftsmodell auf dem Erfolg der Verkäufer basieren würde.

In der EU erleben Digitalkonzerne seit einiger Zeit eine härtere Gangart und für Amazon ist es nur die nächste Strafzahlung in einer ganzen Reihe von (angeblichen) Wettbewerbsverstößen. In vielen Verfahren gibt es noch keine endgültige Entscheidung. Klar ist aber, dass der Konzern in hiesigen Gefilden künftig sehr viel vorsichtiger agieren muss. Gleichzeitig klopft die Konkurrenz aus China an. Einfacher wird es also nicht.

 

Die Amazon-Aktie bleibt im grünen Bereich

 

An der Börse spielte das Thema am Mittwoch keine allzu große Rolle. Bei den Anlegern dominierte die Hoffnung auf einen wieder anziehenden Konsum im zweiten Halbjahr, wofür die Anzeichen sich zuletzt verdichtet hatten. Die Amazon-Aktie konnte so um 2,7 Prozent zulegen und sich bis auf 120,76 Euro verbessern. Damit nehmen die Bullen schon wieder die Höchststände aus dem laufenden Jahr ins Visier.

20.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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