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Die Videoplattform TikTok denkt wohl über Änderungen bei Verlinkungen nach, was Amazon empfindlich treffen könnte

Die Anleger ziehen sich schon wieder zurück

NTG24 - Die Videoplattform TikTok denkt wohl über Änderungen bei Verlinkungen nach, was Amazon empfindlich treffen könnte

 

Der gestrige Handel startete für den Tech-Sektor und damit auch für Amazon verheißungsvoll. Astronomisch hohe Gewinne bei Nvidia haben mal wieder jegliche Erwartungen gesprengt und den KI-Hype einmal mehr aufkochen lassen. Bei Amazon gab es zunächst deutliche Kursgewinne zu sehen, die sich noch bis zum Nachmittag halten konnten. Dann wurde das Ganze aber wieder vollständig abverkauft.

Bei Handelsschluss landete Amazon (US0231351067) bei nur noch 122,54 Euro und damit 1,34 Prozent tiefer als noch tags zuvor. Die Vorfreude rund um Chancen im KI-Segment scheint schon wieder wie weggeblasen zu sein. Das liegt nach Ansicht von Experten zum einen daran, dass immer mehr mit einer deutlichen Korrektur im KI-Segment gerechnet wird, nachdem bisher große Hoffnungen weitgehend als eingepreist gelten.

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Darüber hinaus spielten im späten Handel am Donnerstag auch mal wieder Zinssorgen eine gewichtige Rolle. Im Falle von Amazon wurde das noch garniert mit Neuigkeiten aus China. Dort scheint TikTok eine gewichtige Änderung bei der Verlinkung zu externen Online-Shops vorzubereiten, wie hierzulande „heise.de“ unter Verweis auf die US-Zeitung „The Information“ berichtete.

 

Amazon: In Zukunft keine Kunden mehr von TikTok?

 

Insidern zufolge bereitet TikTok derzeit eine Anpassung an der eigenen Plattform vor, durch die Verlinkungen zu externen Online-Shops verboten werden sollen. Gezeigte Artikel sollen stattdessen nur noch von der eigenen Plattform gekauft werden. Im Zuge dessen soll Betreiber ByteDance derzeit auch viel Aufwand betreiben, um die Kompetenzen beim Online-Handel auszubauen. Angestrebt wird, den täglichen Umsatz bei Nutzern in den USA bis Jahresende auf 10 Millionen US-Dollar zu steigern. Aktuell sind es unbestätigten Angaben zufolge zwischen drei und vier Millionen Dollar.

Im Heimatland erzielt ByteDance bereits deutlich höhere Umsätze und scheint dieses Modell nun in die USA exportieren zu wollen. Amazon wäre da der Leidtragende. Noch verdient der Online-Gigant gut mit, wenn Influencer bei TikTok diverse Produkte präsentieren und diese direkt verlinken. Im Rahmen des Affiliate Marketing verdienen die Content Creator dabei bei jedem Kauf mit. Dieses Modell wäre in Zukunft bei TikTok dann schlicht nicht mehr möglich.

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Noch handelt es sich nur um unbestätigte Gerüchte und selbst wenn diese sich bestätigen sollten, so ließe sich kaum klar beziffern, wie sich dies auf die Bilanzen von Amazon auswirken könnte. Die Anleger scheinen aber schon mal in Deckung zu gehen. Amazon selbst hat sich zu dem Ganzen bisher nicht geäußert. Sonderlich viel Handlungsspielraum für eine Antwort hätte der Konzern aber kaum, denn dummerweise hat man keine eigene Plattform für Kurzvideos in der Hinterhand, die es in Sachen Reichweite auch nur annähernd mit TikTok aufnehmen könnte.

 

Amazon: Marketing ist alles

 

Reichweite ist dabei das alles entscheidende Zauberwort. Auch wenn Amazon im Online-Handel weiterhin übermächtig ist und auch ohne TikTok lange nicht am Hungertuch nagen wird, so muss das Unternehmen doch um jede Möglichkeit ringen, um weiteres Wachstum voranzutreiben. Im digitalen Zeitalter kommt den sozialen Medien dabei eine besonders große Bedeutung zu. Anleger behalten das Thema daher in jedem Fall im Auge.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeReagieren könnte Amazon noch, indem aktiv die Angebote anderer Anbieter beworben werden. Facebook etwa versucht schon seit Längerem, TikTok mit Reels Konkurrenz zu machen, und das mittlerweile auch einigermaßen erfolgreich. Zudem schwebt noch immer das Damoklesschwert eines möglichen US-Verbots über TikTok. Montana hat ein solches bereits im Mai als erster Bundesstaat ausgesprochen. Vor diesem Hintergrund ist es etwas früh, um bei Amazon schon den nächsten heftigen Umsatzrückgang zu befürchten. Allerdings lässt sich ein solcher auch aufgrund der noch immer hohen Inflation und eines eher schleppenden Konsumverhaltens vermuten. Die kurzfristigen Aussichten an der Börse bleiben da ein wenig überschaubar.

25.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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