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Amazon wird ab dem kommenden Jahr bei Prime Video Werbung schalten, und das auch für zahlende Kunden

Werbefreiheit kostet künftig extra

NTG24 - Amazon wird ab dem kommenden Jahr bei Prime Video Werbung schalten, und das auch für zahlende Kunden

 

Im Streaming-Bereich erleben Nutzer schon seit einer Weile einen Paradigmen-Wechsel. In früheren Jahren war es noch selbstverständlich, dass die Dienste werbefrei genutzt werden konnten. Werbung gab es, wenn überhaupt, bei einigen Experimenten, wo Serien und Filme kostenfrei geschaut werden konnten. Mittlerweile gibt es aber bei Netflix und Konsorten Angebote, die für etwas weniger Geld mit Werbung daherkommen. Auch Amazon gibt sich nun diesem Trend hin.

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So kündigte Amazon (US0231351067) kürzlich an, dass ab dem kommenden Jahr bei Prime Video Werbung geschaltet wird, und das auch für zahlende Nutzer. Die vielen Millionen Nutzer, welche über ein Amazon-Prime-Abo verfügen, werden also Werbepausen verkraften müssen. In einem begrenzten Ausmaß war das schon bisher der Fall, da Amazon vor dem Abspielen von Titeln gerne Eigenwerbung platzierte. Jene ließ sich bisher allerdings überspringen, was in Zukunft eher nicht mehr möglich sein wird. Immerhin verspricht der Konzern aber, dass die Werbeschaltungen dezent und in einer geringeren Frequenz als bei der Konkurrenz vorkommen soll.

Wer dennoch werbefrei seine Inhalte genießen möchte, der kommt ab 2024 an einem Zusatz-Abo nicht vorbei. 2,99 US-Dollar je Monat werden dafür in den USA monatlich fällig. Für Deutschland hat Amazon noch keine Preise genannt. Beschlossene Sache ist aber, dass direkt zum Start auch hiesige Nutzer von der Änderung betroffen sind. Es wäre keine Überraschung, würde der Dollar-Preis 1:1 in Euro übernommen, was bei vielen anderen Anbietern gängige Praxis ist.

 

Amazon will weiter investieren

 

Bei den Nutzern kommt die Änderung freilich wenig gut an und in den sozialen Netzwerken herrscht schon wieder viel Verärgerung, welche unter anderem in Form von angedrohten Kündigungen Luft verschafft wird. Amazon begründet die Anpassung jedoch mit der bereits breiten Auswahl an Inhalten und damit, dass Geld für weitere Investitionen nötig sei.

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Absehbar ist auch, dass die Verärgerung sich recht schnell wieder legen dürfte. Dies war bereits in der Vergangenheit zu beobachten, als die Preise für Amazon Prime teils deutlich erhöht wurden. Im ersten Moment reagierte das Netz darauf mit viel Unverständnis, der sich zu einem veritablen Shitstorm hochschaukelte. Nach wenigen Monaten war das Thema aber mehr oder minder vergessen und die Nutzerzahlen bei Prime haben wahrscheinlich kaum Schaden erlitten.

Für die Anleger dürfte der Schritt nachvollziehbar und auch kein Beinbruch sein. Wachstum alleine steht im Segment längst nicht mehr im Fokus, denn mittlerweile ist eine Sättigung im Markt zu spüren. Wer gerne streamen möchte, der verfügt auch schon über ein oder mehrere entsprechende Abos. Wichtiger ist nun, dass die Anbieter mit ihren Angeboten auch tatsächlich Geld verdienen. Werbung und höhere Gebühren können dabei ein gangbarer Weg sein.

 

Amazon: Weiter im Aufwind?

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDem Aufwärtstrend der Amazon-Aktie wird das Ganze voraussichtlich kaum weiter schaden. Jener ist ohnehin hauptsächlich auf KI-Hoffnungen begründet, womit das Unternehmen auch den Gegenwind im Kerngeschäft aus dem laufenden Jahr recht gut verkraften konnte. Ein Selbstläufer ist Amazon deshalb aber noch lange nicht. Es bleiben viele Ungewissheiten, und das betrifft auch den KI-Bereich. Hinter den Kulissen bastelt Amazon zwar fleißig an innovativen Lösungen. Ob damit auf lange Sicht auch Geld verdient werden kann, ist aber größtenteils noch offen.

Darüber hinaus hat das Wachstum im Cloud-Segment zuletzt etwas nachgelassen, was auch an der Börse nicht unbemerkt geblieben ist. Nachdem die Amazon-Aktie von ihrem Tiefflug aus dem vergangenen Jahr einigermaßen erholt hat, stellt sich da die Frage, ob sie mit derzeit rund 120 Euro vielleicht schon als fair bewertet angesehen werden kann.

25.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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