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Ant Group streicht Börsengang

Alibaba Aktien fallen

NTG24 - Ant Group streicht Börsengang

 

Die ersten Probleme zeichneten sich am Dienstagmorgen ab. Aus Schanghai war zu hören, dass Jack Ma und die Führung der Ant Group am Montag zu einem kurzfristig anberaumten Spitzentreffen mit den obersten Regulierungsbehörden in China eingeladen wurde. Der Inhalt des Meetings: Die Behördenchefs machten Ma deutlich, dass man die Ant Group nach dem Börsengang nicht mehr als Fintech ansehen wird, sondern so harsch und eng regulieren wird wie normale Banken und Finanzdienstleister. 

Die Einschränkungen wären erheblich. Als Fintech ist die Ant Group relativ frei in ihren unternehmerischen Entscheidungen. Dazu gehört auch, dass man deutlich höhere Risiken eingehen darf als ein reguliertes Finanzdienstleistungsunternehmen oder eine Bank. Das umfasst beispielsweise Themen wie die Kapitalausstattung, das Leverage, aber auch Entscheidungen darüber, welche Unternehmen man im Ausland akquiriert. 

 

IPO ist abgesagt

 

Jack Ma musste sich den Behörden beugen. Ein Börsengang war nach diesem Meeting nicht mehr möglich, denn das Umsatz- und Gewinnwachstum der bisherigen Ant Group unterscheidet sich massiv von einer zukünftig scharf regulierten Ant Group. Die Überwachung durch die Behörden und die gesetzlichen Auflagen, die nun für die Ant Group gelten, nehmen zum einen die Dynamik aus dem Geschäft und zum anderen steigen die Kosten. Last but not least hat die Ant Group ihren wichtigsten Wettbewerbsvorteil gegenüber dem regulierten Finanzsektor verloren.

Die Absage des Börsengangs in Schanghai und Hongkong ist daher nur konsequent. Durch die Intervention der Behörden ist der gesamte Prozess über den Haufen geworfen worden, denn das Prospekt für die Ant Group stimmt nicht mehr mit der geänderten Realität überein. Dabei war der Börsengang auf dem besten Wege, alle bisherigen Rekorde zu schlagen. Die Ant Group hatte einen Emissionserlös von etwa 35 Mrd. US-Dollar anvisiert und die Anleger kamen in Scharen, um die Aktien zu zeichnen. Das Orderbuch erreichte bis zur Absage ein Volumen von umgerechnet sage und schreibe 3 Billionen US-Dollar. Die angebotenen Aktien waren wenige Tage vor dem geplanten Börsengang 284-mal überzeichnet. 

 

Alibaba Group Holdings Ltd.

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEinen direkten Schaden nimmt natürlich auch Alibaba. Die Muttergesellschaft der Ant Group war in den vergangenen Wochen und Monaten sukzessive als Proxy gekauft worden. Die erste Reaktion in New York fiel entsprechend sehr negativ aus. Die Aktien verloren adhoc mehr als -6,5 % auf 290,50 US-Dollar. 

 

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04.11.2020 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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