Apple verlängert die Gnadenfrist für App-Entwickler beim App Store

Das ist nicht uninteressant

 

Bei Apple dreht sich an den Märkten derzeit noch alles um die jüngsten Quartalszahlen und die Aussicht auf ein eher enttäuschendes zweites Quartal. Der Konzern selbst warnte davor, dass der Ukraine-Krieg und anhaltende Engpässe in den Lieferketten die Umsätze im Milliardenbereich belasten könnten.

Vor diesem Hintergrund gehen andere Meldungen rund um Apple (US0378331005) etwas unter. So zum Beispiel die Nachricht, dass der Tech-Riese Entwicklern nochmal etwas mehr Zeit für Updates einräumt. Eigentlich hatten diverse Anbieter nur 30 Tage Zeit, um mit einer neuen Software-Version ein Verschwinden aus dem App Store zu verhindern. Nach Protesten dagegen wurde diese Frist nun auf 90 Tage angehoben.

Grundsätzlich hält Apple aber an seiner neuen Strategie fest, bestimmte Apps automatisch aus dem Store zu entfernen. Betroffen davon sind Programme, die seit mindestens drei Jahren keine Updates mehr erhalten haben und außerdem in den letzten zwölf Monaten kaum oder gar nicht mehr heruntergeladen wurden. Auf diese Weise soll der App Store aufgeräumt bleiben und den Nutzern einfachen Zugriff auf Apps bieten, welche an aktuelle Versionen des Betriebssystems angepasst sind.

 

Richtig glücklich dürfte auch mit der nun etwas längeren Gnadenfrist längst nicht jeder sein. Denn einige Apps brauchen schlicht keine ständigen Updates, vom Einkaufszettel bis hin zur Weltzeituhr. Dass diese nun mehr oder weniger gezwungen werden, in Zukunft irgendwelche Aktualisierungen zu veröffentlichen, dürfte in einigen Fällen wenig sinnvoll und kaum zielführend sein.

 

Der App Store ist sehr wichtig für Apple

 

Letztlich unterstreicht Apple mit seinem Vorgehen, welche Bedeutung der App Store für das Unternehmen hat. Die Einnahmen machen einen nicht unwesentlichen Teil der Umsätze aus und das soll sich in Zukunft noch weiter steigern. Auch der enorme Widerstand aus Cupertino gegen Klagen zur Öffnung des Ökosystems ist ein Beleg dafür, wie wichtig das Ganze tatsächlich ist. Eben deshalb ist das auch ein Thema, das die Aktionäre im Auge behalten müssen. Ob der Update-Zwang nun als guter oder eher wenig sinnvoller Schritt einzuordnen ist, darüber lässt sich aber freilich streiten.

 

02.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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